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POV Timur
„Gib mir doch bitte mal den Käse!" sage ich zu Ulv und der schaut mich komisch an. „Du hast Dir gerade Marmelade und Erdnussbutter aufs Brot geschmiert. Bist du dir sicher dass Käse dazu passt?" Ich nicke heftig mit dem Kopf und reiße ihm das Stück Käse aus der Hand. Ich schneide mir einen großen Ranken ab und beiße herzhaft hinein. Dann noch schnell ein Biss von meinem Marmeladenbrot doch irgendetwas fehlt. Hektisch öffne ich das Senfglas und tauche tief meinen Käsestück hinein. Dann beiße ich noch einmal ab und schließe genießend meine Augen. „Hmmm, Senf!" seufze ich schwärmend. Ulv kneift die Augen zusammen. „Ich dachte Thore sei schwanger, nicht du." Ich schaue meinen kleinen Bruder an und zucke die Schultern.  „Ich werde Papa. Papa sagt dass man dann komische Sachen mit isst." Ulv lacht ein wenig. „Ja klar, ausSolidarität damit Thore nicht alleine seinen Spinat mit Zuckerperlen essen muss. Aber doch nicht ohne ihn!" Ich kümmere mich nicht um Ulv und schiebe mir mein Frühstück in den Mund. Anschließend gehe ich es ausbrechen. Weinend sitze ich vor dem Klo. Ulv nimmt mich tröstend in den Arm. „Was ist, Großer?" fragt er sanft und ich schütte ihm mein Herz aus. „Ich will zuThore. Aber ich hasse es! Der gehört doch zu Tarek. Ich liebe Thore und ich liebe Tarek und es tut so weh die beiden leiden zu sehen. Außerdem hasse ich es krank zu sein! Ich will wieder gesund sein und für Thore da sein." Ulv ist ganz lieb und hält meinen Nervenzusammenbruch aus. Ich bin ihm so dankbar. Ich darf mich dann ins Bett legen und Ulv fragt mich was ich essen möchte. „Ich hätte Lust auf Fisch mit Erdbeermarmelade." sage ich schnell unf Kuschel mich dann in die weichen Kissen. „Kannst du auch saure Gurken und Pfefferminzbonbons mitbringen?" Nun schaut mich Ulv wieder forschend an. Er schüttelt seinen Kopf und verlässt dann das Haus. Ich fühle mich schrecklich einsam so ganz alleine. Ich kugel mich zu einem Ball und schluchze mir hemmungslos meinen Kummer gegen meine Knie.
Ulv kommt heim und er hat natürlich die falschen Pfefferminzen mitgebracht! Außerdem Himbeermarmelade! Oh Mann! Ich könnte schreien vor Wut! Tarek hätte mich bestimmt nicht so enttäuscht! Weil ich so sauer bin sage ich das auch dem Ulv. Der schaut mich lieb an und er sagt: „Dann gehen wir jetzt zu Tarek." Ich strahle ihn an und küsse ihn ab! Das ist die beste Idee die er seit Tagen hatte. Ich bin so glücklich dass ich ihn hoch hebe und im Kreis drehe. Eilig renne ich in Richtung von Papas Krankenstube. Aufgeregt sause ich in Tareks Zimmer und er schläft. Tarek sieht furchtbar aus! Sein Gesicht ist eingefallen, seine Wangen sind hol und seine Haut blass. Seine Haare stehen vom Kopf ab und er schwitzt. Ich setze mich neben ihn ans Bett und Tarek wimmert im Schlaf. Ich lege mich neben meinen Liebling und umarme ihn von hinten. Tarek stinkt furchtbar. Aber ich liebe diesen Geruch trotzdem. Seufzend drücke ich ihn an mich und schließe die Augen. Ulv steht plötzlich mit Papa im Zimmer und die beiden wecken mich. „Timur kannst du in diesen Becher pinkeln?" fragt Papa und hält mir einen Urinbecher hin. Ich schaue ihn verschlafen an und bin sauer dass er mich geweckt hat. „Wieso das denn?" blaffe ich ihn an und Papa erklärt mir ruhig dass er versucht die Ursache für meine Übelkeit zu finden. „Soll ich auch Urin abgeben?" gähnt Tarek der von dem Lärm aufgewacht ist. Er schaut Papa fragend an und der seufzt. Papa schüttelt seinen Kopf und ich gehe ins Bad. Dann pisse ich halt in diesen blöden Becher und Tarek nicht! Ich rege mich ein wenig darüber auf. Ulv kommt zu mir und nimmt mir vorsichtig den Becher ab. Ich hätte ihn Papa am liebsten an den Kopf geworfen! Ich gehe wieder zu Tarek und lege mich zu ihm. Ulv kommt mit einem Stäbchen wieder ins Zimmer und hält den Papa unter die Nase. Ich interessiere mich nicht für die beiden und schmuse mit Tarek. Der erwidert meine Streicheleinheiten und genießend schließe ich die Augen. Ich lasse mich von Tarek verwöhnen und brumme zufrieden. „Hol Mama!" sagt Papa zu Ulf und der saust wie von der Tarantel gestochen davon. Tarek und ich schauen Papa verwundert an und Papa hält mir das Stäbchen unter die Nase. „Was ist das?" frage ich Papa ängstlich." Papa schaut mich seltsam an, dann sagt er: „Timur, du bist schwanger!" Ich bin wie vor den Kopf gestoßen. Ich starre Papa an und kann nicht fassen was er da sagt. Tarek umarmt mich begeistert und jubelt: „Wir werden Papa! Timur, wir werden Eltern!" Geschockt schaue ich in sein glückliches Gesicht. Mit rutscht das Herz in die Hose. Ich bin doch Thores Mate? Wie konnte ich ihm das antun und ausgerechnet in unserer Hochzeitsnacht von Tarek schwanger werden? Ich meine, Thore weiß dass sich Tarek schon immer gerne mal in mir versenkt hat. In Thore hat er sich nicht getraut weil der ja ein Omega ist und Kinder kriegen kann. Oh nein! Nun springen mir die Tränen aus den Augen. „Bin ich denn auch ein Omega?" frage ich entsetzt flüsternd meinen Papa. Der zuckt die Schultern und nickt dann. „Vermutlich. Immerhin bist du schwanger." „Aber ich kann im Betafunk mit ihm reden!" verteidigt nun Tarek meine Position. Papa schaut Tarek an und er sagt trocken: „Mit Thore kannst du auch im Betafunk reden." Tarek schluckt hörbar und dann streichelt er mir fest den Rücken. Ich kralle mich an ihn und weine. Ich weiss gerade gar nicht was mit mir passiert und ich verstehe es auch nicht. Mama kommt mit Thore und Ulv herein. "Timur, Schatz!" begrüsst mich Thore und nimmt mich auch in den Arm. Ich schluchze nun noch mehr. Mama und Papa unterhalten sich über meine Schwangerschaft. Tarek und Thore trösten mich. Irgendwann fragt Ulv: "Wollt ihr das Baby mal sehen?" Ich höre auf zu schluchzen und schaue Ulv fragend an. Er grinst und sagt: "Ich könnte deinen Bauch schallen." Tarek und Thore strahlen begeistert und sie ziehen mich einfach mit. Thore gibt mir einen Kuss auf meine verheulte Wange. "Mensch, Schatz! Ich bin so froh dass wir gemeinsam schwanger sind! Da können unsere Kinder wie  richtige Geschwister aufwachsen." Ulv schaut Thore mit gerunzelter Nase an und er sagt leicht pissig: "Geschwister können durchaus auch verschieden alt sein, weisst du?" Doch Thore scheint Ulvs schlechte Laune nicht zu bemerken und er erklärt strahlend: "Ich meine doch wie echte Geschwister, also so wie Tarek, Timur und ich." Nun schaut Ulv etwas verkniffen und Tarek tröstet unseren jüngeren Bruder indem er sagt: "Wetten er bemerkt seinen Fehler beim dritten Kind?" Ulv lacht nun und Thore schaut ihn verwundert an. Ich muss ehrlich zugeben dass mir Thores Reaktion auf meine Schwangerschaft gut tut. Er ist kein bisschen sauer, im Gegenteil. Er freut sich für Tarek und mich. Ulv verteilt etwas Glibber auf meinem Bauch und dann macht Thore das Licht aus. Im Ultraschall sehen wir einen winzigen, pulsierenden Punkt. Das Ding sieht aus wie eine Bohne. Und dann ist da noch eine zweite. "Du bekommst Zwillinge." sagt Ulv grinsend und Tarek und Timur geben mir jubelnd vor Glück auf jede Wange einen Kuss. Ich weiss grad gar nicht wen von beiden ich lieber habe. Meinen Mate oder doch den Vater meiner Kinder? "Ich liebe euch!" sage ich darum und beide schauen mich verliebt an. "Wissen wir." wispert Tarek und Thore sagt beschenkt: "Wir dich auch."

VollmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt