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POV Timur
Am nächsten Morgen wache ich auf weil mir übel ist und ich mich richtig schlecht fühle. Tarek liegt neben mir und auch er sieht schlimm aus. Mein Mate schaut mich mit großen Augen an und dann hastet er ins Bad. Ich höre ihn spucken und ich gehe zu ihm um ihm zu helfen. Mit wackligen Knien und mit einer Wahnsinns Kraftanstrengung schaffe ich es zu ihm in das kleine Bad. Thore kniet vor dem Klo und kotzt sich die Seele aus dem Leib. Ich kann ihm noch einen feuchten Waschlappen reichen und dann muss ich mich ins Waschbecken übergeben. Zum Glück kommt Papa rein und der hilft Thore zurück ins Zimmer. Ich kann mich nicht mehr auf meinen zittrigen Beinen halten und darum lasse ich mich auf den Boden sacken. Oh Mann! So schlecht ging es mir glaube ich noch nie in meinem Leben. Ich fühle mich völlig schwach und hilflos. Mein Bauch und meine Glieder schmerzen höllisch. Inzwischen Spucke ich nur noch Galle. Das schmeckt echt nicht gut und mein Magen krampft. Ich spüre eine zarte Hand auf meiner Schulter. Gott sei dank ist Papa jetzt für mich da! Denke ich und lasse mich stöhnend in seine Arme fallen. „Papa!" jammere ich und der Wolf der mich hält wäscht mir mit einem nassen Waschlappen meine Kotze aus dem Gesicht. „Kannst du aufstehen?" fragt der Wolf und ich merke an der Stimme dass es nicht Papa ist. Ich öffne meine Augen nicht und überlege was ich antworten will. Eigentlich will ich mich nur sehr ungern von meinem kleinen Bruder Ulv ins Bett tragen lassen. Aber laufen kann ich einfach nicht. Ich muss wohl während meiner Überlegung wieder eingeschlafen sein, denn als ich das nächste mal bei Bewusstsein bin liege ich im Bett und habe Tarek im Arm. Der schüttelt sich und ich glaube er kotzt. Papa redet beruhigend auf ihn ein und ich fühle wie mir jemand die Stirn kühlt. Mama ist bei uns! Sie hat Thore auf ihrem Schoß. Das hält sie aber nicht davon ab mir das Gesicht zu kühlen. „Timur, Liebling, wie geht es dir?" fragt mich Mama ganz lieb und ich versuche ihr zu antworten. Doch mir wird wieder übel und ich will aufspringen um ins Bad zu gehen. Doch Mama hält mir einen Eimer vors Gesicht und ich Spucke den voll. Mein Magen krampft und es kommt wirklich nur Magensaft und Galle hoch. Mama streichelt mir meine Haare aus dem Gesicht und hält sie nach hinten. Dann fuhrwerkt sie wieder mit dem Waschlappen in meinem Gesicht herum. „Ah, danke Ulv." sagt sie und hört auf mich mit dem Lappen zu malträtieren. Mama hält nun Thore die Spuckschüssel, denn auch meinem Mate geht es nach wie vor richtig scheisse. Thore scheint während des Kotzens zu weinen. Sein ganzer Körper bebt. Papa redet ihm beruhigend zu. Ulv gibt mir etwas zu trinken. Ich lasse mir von meinem kleinen Bruder das Getränk einflößen. Ich bin hilflos wie ein Baby. Mir ist alles egal, eigentlich wäre ich gerne wieder ohnmächtig. Denn so zwischen meinen kotzenden Brüdern geht es mir nicht gut. Obwohl..... ohne sie ginge es mir noch schlechter! „Mama!" sage ich noch und dann falle ich wieder in die gnädige Dunkelheit. Ich merke noch wie mich jemand liebevoll zurück ins Bett legt. Ich umarme den weinenden Tarek und lege meine Hand auf seinen Bauch. Tarek stöhnt und windet sich, scheint aber nicht mehr spucken zu müssen. Als ich wieder aufwache klammere ich mich an Tarek. Thore liegt an meinen Rücken gepresst und er krallt sich an mir fest. So eingequetscht zwischen meinen Brüdern ist mir richtig warm. Doch ich kann mich einfach nicht bewegen. Ich winsle ein bisschen und Thore fragt mich was los sei. „Mir ist warm!" jammere ich und Thore lässt mich los und er rückt ab. Ich löse mich von Tarek und lege mich auf den Rücken. Ich bin ordentlich verschwitzt. Papa ist im Zimmer und er fragt uns ob wir duschen wollen. Thore will aber ich fühle mich noch nicht so gut dass ich aufstehen könnte. Darum geht Papa nur mit Thore duschen. Ihm scheint es deutlich besser als mir oder Tarek zu gehen. Tarek weint nun wieder. Zum Glück ist Ulv da und er nimmt Tarek in seine Arme. Ich habe zwar ein furchtbar schlechtes Gewissen aber ich möchte mich nicht mehr an Tarek kleben. Papa hat Thore geduscht und er hat eine Wasschüssel dabei und er und Ulv waschen Tarek und mich. Wir werden frisch angezogen und ich fühle mich danach besser. Mama kommt mit frischer Wäsche und sie und Ulv beziehen das Bett obwohl wir darin liegen. Dann darf Thore wieder zu uns. Dieses Mal liegt mein Mate in der Mitte. Er kuschelt Tarek der augenblicklich aufhört zu weinen und mit einem zufriedenen Seufzer einzuschlafen scheint. Thore schmust und küsst Tarek und er scheint ihn noch genau so sehr zu lieben wie bevor er mich als Mate bekommen hat. Ich kann meinem Mate das nicht verübeln. Er hat fast vier Jahre Tarek geliebt und sich als seine Luna gefühlt. Dass nun alles anders sein soll ist schlimm. Schlimm für die beiden aber auch schlimm für mich. Ich habe meine beiden Brüder schon immer sehr geliebt, auch körperlich. Aber ich habe immer damit gelebt dass sie sich noch ein wenig inniger lieben als mich. Und nun geht mir ein Stich durchs Herz. Obwohl ich nicht mehr als Sandwich zwischen den beiden sein wollte hasse ich es dass Thore den Tarek herzt. Ich will das tun. Ich will meinen Alpha trösten, seinen betörendenDuft atmen, seinen Bauch streicheln. Ich umarme einfach Thore und schnuppere einfach an ihm. Thore riecht auch betörend. Sein süßlicher Duft verströmt etwas heimeliges. Er riecht wie Mama. Ich fühle mich geborgen. Zufrieden  stecke ich meine Nase in seinen Nacken und schlafe wieder ein. Als ich wieder aufwache höre ich Mama und Papa aufgeregt miteinander reden. „Sie leiden nun schon seit einer Woche an Übelkeit und Fieber. Tarek hat sogar richtig heftiges. Selbst wenn es bei Thore eine Schwangerschaft bedeuten könnte erklärt das noch lange nicht wieso es unseren beiden anderen Söhnen so dreckig geht." „Ich kann Thore ja testen. Wenn der Test negativ ist wissen wir halt dass er es nicht ist. Dann können wir immer noch weiter forschen was unseren Jungs fehlt." Ich glaube mir hört gerade mein Herz auf zu schlagen und es rast dann mit doppelter Geschwindigkeit los. Thore schwanger? Das würde bedeuten dass ich Papa werde! Ich öffne meine Augen und schaue mich aufgeregt um. Meine Mama sitzt an unserem Bett und lächelt mir zu. Papa ist mit Thore im Bad. Ich höre die beiden miteinander reden. „Tja, mein Sohn, du bist eindeutig schwanger." sagt Papa und Thore fängt an zu weinen und zu jammern. „Ich bin doch noch gar nicht bereit ein Kund zu bekommen!" schluchzt er. Mama erhebt sich mit einem entschuldigendem Lächeln. Dann huscht sie zu Thore ins Bad um ihn in die Arme zu nehmen. Mama stützt Thore der irgendwie völlig neben der Spur ist. Er schaut mich geschockt an und ich öffne meine Arme und lächle ihm zu. Thore schmeißt sich in meine Arme und ich küsse ihn. Immerhin trägt er mein Kind unter dem Herzen. „Ich liebe dich!" flüstere ich ihm zu und Thore beruhigt sich etwas. Ich versichere ihm wie sehr ich mich auf unser Kind freue und nach und nach fängt auch er an zu strahlen.

VollmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt