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POV Tarek
„Ich bin schwanger." flüstert mir mein Liebling ins Ohr. Mein Herz springt vor Freude und ich drücke Thore sanft an mich. Um ihn nicht weh zu tun bemühe ich mich ganz zärtlich zu ihm zu sein. Ich küsse ihn liebevoll und dann sage ich ihm dass ich ihn liebe und dass ich der glücklichste Wolf auf der Welt bin weil er mein Kind in sich trägt. „Wie konntest du von mir schwanger werden?" frage ich ihn. „Ich habe dich doch gar nicht begattet, du hast doch mich...." Thore zuckt die Schultern und ich schaue ihn an. Timur blickt mir entgegen. Er weint. „Ich dachte du würdest was für mich empfinden. Du wirktest so liebevoll als du mich genommen hast." schluchzt mein Beta und es tut mir unendlich leid. Ich weiß dass ich ihn genau so liebe wie meinen anderen Liebling. Nein, nicht genau so. Thore kann ich mich hingeben, mich bei ihm fallen lassen und mich schwach fühlen. Timur will ich dominieren. Ich will ihn unter mir spüren und ich freue mich wenn er so vertrauensvoll zu mir aufschaut. Ich will ihn beschützen und für ihn da sein. Dass er nun weint mag ich nicht. Ich küsse ihn die Tränen weg und sage ihm dass ich ihn liebe und dass ich mich auf unser Kind freue das wir in seiner Hochzeitsnacht gezeugt haben.

Mit diesem Gedanken wache ich auf und ich merke wie mein Herz rast! Scheisse! Was war das denn für ein verrückter Traum. Ich schlage die Decke weg und setze mich auf. Sofort wird mir schwindelig und ich muss brechen. Zum Glück steht noch der Eimer neben meinem Bett. Der ist mir in den letzten Tagen und Wochen zu meinem wichtigsten Gegenstand geworden. Meinen Brüdern geht es anscheinend wieder besser. Sie liegen nicht mehr bei mir. Als mein Magen leer ist stehe ich auf und tapse ins Bad. Ich leere den Eimer und Spüle ihn aus. Als ich wieder ins Zimmer komme sitzen ein gut aussehender Thore und ein blasser Timur auf meinem Bett. Timur reißt mir förmlich den Eimer aus der Hand und göbelt da rein. Er rast ins Bad und ich lasse mich neben Thore fallen. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab und stöhne weil mir der Bauch so entsetzlich weh tut. „Geht es dir immer noch nicht besser?" fragt Thore mitleidsvoll und ich verneine mit schwacher Stimme. „Aber gut dass es dir wieder besser geht." sage ich matt und lächle schwach. „Mir ging es nie schlecht." sagt Thore und ich schaue ihn fragend an. Er schaut mich kurz an und schaut dann auf den Boden. „Ich bin schwanger." flüstert er und er sieht irgendwie traurig aus. Ich habe meine Gesichtszüge nicht im Griff. Ich glaube sie entgleisen mir gerade und mein Herz wird schwer, zerknüllt und zerspringt dann. Thore ist schwanger. Mein süßer kleiner Thore bekommt ein Baby und es ist nicht von mir. Es ist von meinem Bruder. Es ist eigenartig. Ich umarme Thore um seine Mitte und schluchze gegen seinen Bauch. Ich halte mich ganz fest an ihm fest. Ich will nicht traurig sein! Ich will nicht verzweifeln! Ich will nicht entsetzt sein dass er nicht meine Luna ist. Ich will mich für ihn freuen. Er hat einen Mate und sein Leben wäre perfekt wenn ich nicht so eifersüchtig wäre. Ich will für ihn da sein und ihn lieb haben, also auf anderer Ebene. Ich merke wie Timur rein kommt und sich zu uns setzt. Timur umarmt Thore und dann streichelt er meinen Kopf. Ich höre auf so doof rumzuschluchzen und begrüße erst einmal das Baby vor meiner Nase. „Hallo Baby!" nuschel ich in Thores Schoß. „Willkommen auf der Welt. Ich freue mich dass es dich gibt. Ich bin dein Onkel." ich richte mich nicht auf. Ich bleibe auf Thores Schoß liegen und genieße es dass mich meine beiden Brüder kraulen. Einen Arm löse ich von Thore und umarme auch Timur. Ganz feste umarme ich die beiden. Als ich mich halbwegs gefangen habe ziehe ich mich hoch und schaue die beiden an. „Ich freue mich für euch dass ihr Eltern werdet." sage ich und ignoriere den Schmerz in  meiner Brust. Mein Bauch rumort. Thore strahlt und Timur lächelt. Ich sehe den Schmerz den ich fühle in seinen Augen. „Es tut mir leid dass es nicht deins ist." sagt Timur traurig und ich schäme mich. Ich falle ihm um den Hals und wir weinen gemeinsam. Ich will gerade Timur trösten da kommt Papa herein. Er schaut Thore böse an und er sagt: „Thore, so lange wir noch nicht wissen was deine Brüder haben sollst du doch nicht zu ihnen gehen!" Thore guckt Papa wütend an. „Ich musste es Tarek sagen! Ich kann mich doch nicht wochenlang von ihm und Timur fern halten." „Doch, mein Junge, das kannst du und das musst du. Die beiden Erbrechen und Tarek hat hohes Fieber. So lange wir nicht wissen woher das kommt müssen wir davon ausgehen dass es ansteckend ist. Du gefährdest dein Baby." Nun bekomme ich große Augen. Ich schaue Thore entsetzt an. Doch Thore beruhigt mich. „Meinem Baby geht es gut wenn es mir gut geht. Und mir geht es bei meinen Brüdern gut." sagt er bestimmt. Papa seufzt und er schüttelt seinen Kopf. Timur winselt. Ich küsse ihn und schaue dann Thore an. „Papa hat recht. Du solltest auf dein Baby achten." sage ich und Thore macht ein unglückliches Gesicht. „Wir lieben dich." sagt Timur sanft zu seinem Mate. Ich muss Lächeln und nicke. „Wir lieben euch beide." sage ich und nun muss Thore wieder grinsen. „Gebt mir Bescheid wenn ihr was braucht. Ich gehe mit Jasnenka auf Calvins Party." sagt Thore und Timur nickt verstehend. „Viel Spaß und sag Ihnen einen lieben Gruß und herzlichen Glückwunsch von uns." Thore nickt und huscht dann unter Papas strengen Blicken aus dem Zimmer. Wir durften ihn nicht einmal mehr küssen. Das wäre zu gefährlich weil wir ihn ja anstecken könnten. „Was ist mit Calvin?" frage ich matt. Ich bin zwar müde aber neugierig. „Der hat Bella als Mate bekommen und sie sind schwanger. Heute feiern sie die Einweihungsparty von ihrem Haus." erklärt mir Timur. Ich freue mich für meine Freunde. Bella und Calvin also. Das hätte ich mir fast denken können. Die beiden sind zwar nie miteinander gegangen aber Calvin hat Bella immer eifersüchtig bewacht. Er hat zwar stets behauptet dass er sie wie eine Schwester liebt aber so wirklich hat ihm das keiner geglaubt. Bella und er passen hervorragend zueinander und ich freue mich für sie. Ich lehne mich eng an Timur der mir all die Neuigkeiten berichtet die ich verpasst habe. Schließlich habe ich fast drei Wochen mit Übelkeit und Fieber im Bett gelegen. Timur geht es zum Glück wieder besser. Ihm ist nur noch morgens schlecht und seinFieber ist weg. Darum darf er die Krankenstube verlassen. Er lebt aber nicht bei Thore. Thore ist zu Hause bei Mama während Timur mit Ulv in dem neuen Haus schläft.

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