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Doch die zweite Angriffswelle können wir nicht so leicht austricksen. Luz und Jess werden von riesigen Wölfen umzingelt. Sol und ich wehren uns so gut wir können gegen die Übermacht. Wir kämpfen Hintern an Hintern damit wir uns gegenseitig gegen die fremden Wölfe verteidigen können. Was die anderen uns an Erfahrung über sind machen wir durch unsere Wendigkeit wett. Ich gebs ungerne zu aber ich habe keine Ahnung wie es bei den anderen so aussieht. Nichteinmal um Luz und Jess kann ich mir noch Gedanken machen. Ich beisse die Wölfe wo ich sie erwischen kann und ich drehe und wende mich so schnell ich kann. Leider verliere ich auf diese Weise meinen Beta. Mein Hintern ist dann also nicht mehr geschützt. Ich hoffe inständig dass ihm nichts passiert, also meinem Beta, aber ich kann mich gerade nicht darum kümmern. Die Wölfe verlangen mir alles ab. Sie sind schier überall. Sie beissen mir in die Hinterläufe, in die Flanken, in die Vorderläufe. Ich beisse so gut ich kann zurück. Doch irgendwann kann ich einfach nicht mehr. Ein riesiger Wolf hat mich auf den Rücken gedreht und an meiner Kehle gepackt. Ich glaube mein letztes Stündlein hat geschlagen. Mist! Und ich habe noch nicht einmal Susi gesehen um ihm zu sagen dass ich ihn liebe. Ich wollte damit warten bis wir die Fremden verjagt haben. Ich bin traurig dass das letzte was Susi von mir weiss ist dass ich ihn verlasse. Ich würde ihm gerne sagen dass ich ihn gerne an meiner Seite gehabt hätte. Ich schliesse meine Augen und warte auf den Tod. Der Druck auf meine Kehle wird unerträglich und ich merke dass ich in die Dunkelheit gleite. Doch dann löst sich der Kiefer von meiner Kehle und ich bekomme wieder Luft. Ich ziehe den lebensspender tief in meine Lungen und brauche etwas um wieder bei zu kommen. Um mich herum tobt noch der Kampf aber es ist kein Feind mehr für mich über. Niemand greift mich mehr an. Ich brauche eine weile um wieder bei zu kommen und wieder klar sehen zu können. Und dann sehe ich etwas entsetzliches: Susi liegt wie tot neben meinem Angreifer! Oh, mein Gott! Nein! Das darf doch nicht wahr sein! Wie konnte das nur passieren?!? Mit einem Entsetzensschrei bin ich bei meinem Mate und reisse ihn panisch an mich. Da ich immer noch kaum Luft bekomme kann ich meinen Gefühlen keinen Ausdruck verleihen, nur panisch japsen. Die Wölfe gegen die Luz und Jess gekämpft haben fliehen und die beiden kommen zusammen mit Sol, der seinen Gegner wohl getötet hat zu mir. Luz und Jess reagieren genau so entsetzt wie ich. Sie nehmen mir meinen Mate einfach aus meinen Armen und ich kann nichts dagegen tun. Ich schaue sie hilflos, nach Luft ringend an und die beiden grossen Alpha fangen an fürchterlich zu heulen. Sol ist derjenige der einen klaren Kopf behält. "Können wir den Kleinen nicht in die Krankenstube bringen?" fragt er und Luz und Jess rennen los. Sol nimmt mich mit und trägt mich halb. Ich kann immer noch nicht wirklich atmen. Nicht weil mit gerade die Kehle zerbissen wurde sondern weil ich eine waschechte Panikatacke bekomme. Ich hab so Angst um meine Liebe. Warum hat er das nur getan? Warum hau Susi die Kinder verlassen um sich indem Kampf zu stürzen? Wollte er sich umbringen? Vielleicht wegen mir? Mir wird nun auch noch schlecht vor Angst dass er vielleicht so angeekelt von der Vorstellung ist mein Mate zu sein dass er lieber sterben will. Immerhin hat er sich ja schon diesen schrecklichen Abhang hinunter gestürzt. Ich fange an japsend nach Luft zu ringen weil ich grad nicht mehr anders kann. Sol ruft seinen Bruder und da Jess meinen Mate trägt nimmt Luz mich einfach wie ein Kleinkind hoch und die beiden sprinten mit uns in die Häuser der Heilung. Natürlich ist dort Papa. Der wartet nur auf Patienten weil es wahrscheinlich ist dass er heute viele Knochen und Wunden heilen wird. Papa lässt den Jess meinen Susi auf eine Bahre legen und er fragt: "Was ist passiert?" Er untersucht Susi und Jess antwortet rasch: "Susi hat Ulv das Leben gerettet. Ulv hat gegen einen übermächtigen Gegner gekämpft und Susi ist mit voller Wucht dem fremden Wolf in die Seite gerannt. Er hat ihn von Ulv geschleudert. Ich hab Knochen knacken hören. Nur ist er jetzt..." Jess Stimme bricht und ihm rollen Tränen über die Wangen. Ich muss  weiter schluchzen. Aber immerhin bekomme ich wieder Luft. Papa lächelt und er sagt: "Susis Knochen sind nicht gebrochen. Er ist nur k.o. Willst du sein Herz hören?" fragt er und hält mir das Stethoskop hin. Ich nicke und springe aus Luz und Sols Armen. Ich schnappe mir Papas Stethoskop und halte es an Susis Herz. Ich kann sein Herz laut und kräftig schlagen hören. Ich atme tief ein und schliesse meine Augen. Gott sei Dank lebt mein Mate! Papa nimmt mich sanft in seine Arme und er sagt: "Nun werd ich mich mal um euch kümmern." Dann liege ich auf einem Untersuchungstisch und Papa desinfiziert meine Wunden. Luz und Jess versorgen sich gegenseitig. Als Papa mit mir fertig ist kommen weitere versehrte Wölfe aus unserem Rudel. Meinen Beta werde ich also die Wunden auswaschen und verbinden. Ich bin unheimlich dankbar dass uns nichts passiert ist aber wir wollen natürlich wissen was mit unseren anderen Lieben ist. Jasnenka, Ayden, die Ts und dann natürlich Mama, Sebastian und so weiter. Die Ts sehen aus als hätten sie gar nicht gekämpft. Sie haben kaum Kratzer abgekriegt. Doch ihre blutgetränkten Schnauzen erzählen eine andere Geschichte. Die drei haben wohl wirklich tapfer gekämpft und ihre Gegner alle in die Flucht geschlagen, bzw. eliminiert. Tarek hat einen Wolf das Genick gebrochen und Timur ist einem so heftig in die Flanke gerammt dass dessen Rippen gebrochen sind und sich in die Lunge gebohrt haben. Thore hat einem Gegner die Kehle zerfetzt. Ich bin von meinen Brüdern beeindruckt! Jasnenka und Ayden haben sich zwar ebenfalls tapfer geschlagen und ihre Feinde schwer verwundet aber sie haben sich auch selber die Knochen gebrochen. Jasnenka den Vorderlauf und Ayden die Rippen. Seine ganze rechte Seite ist offen. Die Ts haben ihn schon vorsichtig vom Schlachtfeld gesammelt und bringen ihn vorsichtig in die Krankenstube. Tarek und Timur tragen ihn gemeinsam, Thore trägt unsere Schwester. Wir schauen uns um und dann helfen wir den Heimkehrern.

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