50

96 8 1
                                    

Als wir Susi für seine Entbindung vorbereiten ist er mehr als nervös. Ulv spricht ihm Mut zu aber ich sehe dass Susi völlig neben der Spur ist. Tarek und Timur beschliessen Luz und Jess noch zur Geburt dazu zu holen. Die beiden ruhigen Alpha haben Susi immer sehr gut getan und ihn stets vor allem Übel bewahrt. Bestimmt wird er in ihrer Gegenwart ruhiger. Als meine Brüder dann endlich mit den beiden Jungs erscheinen strahlt Susi. Die beiden brauchen fast gar nichts zu tun und der kleine Omega verliert seine Angst. Das ist schon sehr praktisch. Jasnenka und Ayden kommen ebenfalls. Jassi mit ihrem dicken Babybauch. Sie wird auch bald ihr Kind bekommen. Da sie aber spontan entbinden will können wir alle nicht sagen wann es so weit sein wird. Papa untersucht noch einmal den kleinen Susi und schaut nach ob das Baby auch richtig liegt. Da Jasnenka in dem Augenblick laut aufstöhnt schaut Papa irritiert zu ihr. Er ist mit einem Satz an ihrer Seite und legt seine Hände um ihren Leib. Jassi schaut Papa verzweifelt an und krümmt sich etwas als habe sie Schmerzen. Papa flüstert ihr beruhigende Worte zu und dann sagt er laut mit einem verschmitzten Grinsen: "Es werden heute zwei Babys geboren. Tarek, Timur und Thore, helft eurer Schwester. Sie hat Wehen." Nun schauen wir uns mit grossen Augen an. Sollten wir nicht Susi entbinden? "Jess, Luz, ihr helft mir bei Susi." bestimmt Papa und wir wagen nicht ihm zu widersprechen. Wir nehmen Jassi und bringen sie aus dem Untersuchungszimmer. Vor der Tür warten Mama und Luz Mama. Sie schauen uns mit grossen Augen an und ich verrate ihnen: "Jasnenka hat Wehen. Ihr Kind kommt auch. Papa entbindet Susi mit Luz und Jess." Mama nickt und die Heilerin steht auf. "Ich komme mit euch. Spontane Geburten habe ich zu genügend begleitet." Wir atmen alle drei hörbar erleichtert auf. Wir hätten natürlich so gut es geht unserer Schwester beigestanden aber wir haben jeder erst eine Geburt begleitet und da war auch immer Papa anwesend und es ist immer alles gut gegangen. Wir hatten schon ein wenig Panik was uns erwartet. Mit der Heilerin fühlen wir uns viel sicherer. Wir bringen Jasnenka in einen von Papas Krankenzimmern und sie darf sich da auf das Bett legen. Die Heilerin hilft ihr aus der Hose und Ayden darf sich zu seiner Mate setzen. Die Heilerin schaut Jassi zwischen die Beine und sie beruhigt die werdende Mutter: "Du bist schon vollkommen offen und ich kann sogar das Köpfchen schon sehen. Weisst du ob du ein oder mehrere Welpen bekommen wirst?" Jasnenka antwortet nicht sondern stöhnt. Die Heilerin sagt: "Das ist eine Senkwehe. Atme sie weg." Irgendjemand jat mit Jasnenka geübt denn sie hechelt wirklich die Wehe weg. Ich lege Jasnenka einen Zugang damit ich ihr bei Bedarf ein Schmerzmittel geben kann. Für eine leichte Narkose ist es jetzt zu spät. Ayden antwortet auf die Frage und sagt: "Jira hat immer drei Welpen gesehen." Die Heilerin nickt und tastet noch an Jasnenka herum. Dann wendet sie sich an uns und erklärt uns was sie da tut. Wir nicken beschämt weil wir bestimmt nicht bei unserer Schwester im Intimbereich schauen und dann noch anfassen wollen. Tarek und Timur schnappen sich die Kräuter und warmen Tücher und helfen unserer Schwester auf diese Weise. Doch trotz der Hilfen stöhnt Jassi plötzlich und verkrampft. "Jassi, pressen!" rufe ich weil es eine typische Senkwehe ist. Die erkenne ich. Ich trete nun doch zwischen Jasnenkas Beine und ich halte mit einer Hand ihren Damm fest. Wenn der Kopf geboren wird reisst der oft und das ist schmerzhaft und heilt nicht gut. Der kleine Kopf kommt mir beeindruckend entgegen. Die Wehe hört auf und ich schaue auf um Jasnenka zu sagen: "Bei der nächsten Wehe wird der Kopf geboren. Streng dich an!" Jassi stöhnt genervt und ich weiss nicht wieso. Doch dann kommt die Presswehe und ich feuere meine kleine Schwester an: "Los Jassi, gib alles! Ja, gut so! Fester!" und dann habe ich den kleinen Kopf in der Hand. Ich weiss ja wie ich den Kopf nun drehen muss damit die Schultern und der Körper leichter geboren werden können. Also tue ich es und halte das kleine Köpfchen gut fest. Es ist so glitschig! Gut dass ich doch lange Finger habe. Ich frage mich ja wie Papa mit seinen Stummelfingern so einen Glibschkopf festhalten kann. Seltsam, was für Gedanken einem in so einer Situation durch den Kopf gehen. "Der Kopf ist draussen, Jassi." strahle ich meine Schwester an die mit schmerzverzerrtem Gesicht in den Armen von Tarek und Ayden liegt. Timur lindert immer noch ihre Schmerzen mit den verschiedenen Kräutern. Der Duft der Engelswurz ist wunderbar und wird ihr sicher helfen. Die dritte Presswehe kommt und die Schultern werden geboren. Jassi hat so gut wie gar nicht mitgeholfen. Sie ist völlig fertig und weint. "Das machst du so gut. Bei der nächsten Wehe ist dein Kind draussen. Nur noch das Becken und dann ist es geschafft." tröste ich sie. "Dann kommen nur noch die beiden anderen!" sagt Tarek fröhlich und Jassi sieht aus als wolle sie ihn umbringen. Nach der vierten Presswehe ist das erste Kind draussen. Jasnenka hat aber keine Zeit sich zu erholen. Denn sie hat ja noch zwei weitere in ihrem Bauch. Doch nun müssten wieder Senkwehen kommen. Ich schaue mir das Kind genau an. Es ist ein sehr kräftiger Junge. Ob es ein Alpha ist kann ich nicht sagen. Die Heilerin nimmt mir den Kleinen mit strahlenden Augen ab. "Schau, ein kleiner Alpha." sagt sie und da das Baby ganz genau wie Papa aussieht nennt Jasnenka ihn Jira. Wir strahlen alle Jasnenka an und Ayden folgt der Heilerin an den kleinen Tisch auf der sie das Baby untersucht. Sie zeigt dem stolzen Vater alles was für die Babypflege wichtig ist. Jassi hat wieder Wehen. Ich fühle die Köpfe ihrer Kinder und das zweite rutscht mit jeder Wehe in den Geburtskanal. Jassnenka schwitzt und stöhnt. Timur wäscht sie mit warmen, gut riechendem Wasser ab und zieht sie um. Dann sind wieder Presswehen angesagt und dieses mal schreit Jassi wie am Spieß. Mit nur einer einzigen Wehe hat sie nicht nur den Kopf sondern auch den Oberkörper des Kindes geboren. Ich hatte gerade eben Zeit den Kopf zu packen und ein bisschen zu drehen. Mit der anderen Hand hab ich den Damm gehalten. Da das Baby eh halb draussen ist ziehe ich und es flutscht mir komplett entgegen. Wow! Was für eine Wehe! Ich fange das Baby auf und schaue mir diesen Jungen an. Er sieht ganz genau wie das erste Baby aus. Ob es noch ein Alpha ist? Die Heilerin hat den kleinen Jira Ayden in die Hand gedrückt. Sie kommt zu mir und nimmt mir auch dieses Kind ab. Sie schaut verwirrt und zeigt das Omega Zeichen. "Das Kind ist zu kräftig um ein Omega zu sein." sagt sie verwundert und Jasnenka sagt gepresst: "Das war Thore auch immer. Zeig mir meinen Jungen." Sie bekommt ihr Baby gezeigt und nennt ihn Ulv. Wir grinsen. Denn da Ulv Papa wie aus dem Gesicht geschnitten ist ist dieser Name völlig passend. Anders herum, den Alpha nach Ulv zu benennen und den Omega nach Papa hätte nicht halb so viel Spass gemacht. Nun schnauft Jasnenka ein wenig durch. Papa kommt mit einer Tasse Tee in das Krankenzimmer und verkündet stolz: "Susi und Ulv haben einen kräftigen Alpha bekommen. Alles ist gut gegangen. Luz und Jess nähen Susi gerade zu. Dann schaut er sich seine anderen Enkel stolz an. Als er hört dass der Alpha nach ihm benannt ist wird Papa knallrot und freut sich kaputt. Er küsst das Baby und streichelt seine Tochter. "Schau, die beiden Jungs sehen sich so ähnlich dass wir daon ausgehen können dass es eineiige Zwillinge sind. Jassi nickt und dann atmet sie wieder stossweise. Ich nehme das Köpfchen in Empfang und halte es bis zur nächsten Presswehe. Jasnenka schreit noch einmal wie am Spiess und der dritte Sohn ist geboren. Er sieht auch wieder ganz genau wie seine Brüder aus und er ist eindeutig ein Beta. Tarek, Timur und ich müssen etwas grinsen. Jasnenka nennt den dritten Sohn Ayden. Ayden grinst beschenkt und er lächelt seine Frau an. "Gut dass Jira nicht noch einen Sohn hat der ihm ähnlich sieht." sagt er mit fröhlicher Stimme. Jasnenka lächelt entschuldigend. "Sorry, aber Jira sieht einfach nur aus wie sein Opa, ich musste mich über unsere Namensvorschläge hinwegsetzen und ihn so nennen." Ayden nickt zustimmend und er sagt ihr während er sie küsst: "Du hättest sie auch Tarek, Timur und Thore nennen können und ich wäre genau so stolz wie jetzt wo du den Beta nach mir benannt hast. Ich liebe dich und bin froh dass wir drei gesunde und muntere Welpen haben. Danke dass du mir diese Kinder geschenkt hast." Jassi will sich gerade küssen lassen da schwappt noch eine Wehe über sie. Da sie nicht mehr damit gerechnet hat schreit sie schlimmer als bei den Presswehen. Die Nachgeburten müssen noch raus! Natürlich. Doch leider haben wir vergessen ihr das zu verraten. Aber Jassi merkt das ja auch so.

VollmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt