34

119 13 2
                                    

"Timur, Thore! Seid ihr noch wach?" funke ich meine beiden Brüder im Betafunk an. Schlaftrunken antworten sie mir. "Was ist passiert?" fragen sie und ich bitte sie mir die Tür aufzumachen. Ich stehe vor ihrer Haustür und friere ein wenig. Ich habe nichts weiter an als die Leinenhose die Papa mir vorhin übergezogen hat. Ich höre die Füsse meier Brüder und die Türe wird eilig geöffnet. Ich falle ihnen um den Hals und sie erwiedern meine Umarmung. Die beiden sind so schön warm! Hmmmm, ich würde am liebsten nie wieder los lassen. Timur lacht und sagt: "Tarek, warum so stürmisch?" Ich schäme mich ein bisschen und warte bis Thore die Tür geschlossen hat. "Ich bin schwanger." sage ich ihnen schnell ehe ich mich nicht mehr traue. "Bitte, was?" fragt Timur entgeistert und starrt mich mit offenem Mund an. Thore nimmt mich in den Arm und er seufzt. "Oh, Schatz!" sagt er einfach nur und presst seine Lippen auf meie. Dann schaut er mich mit vor Freude weinenden Augen an. "Timur, ich werde Papa!" haucht Thore überglücklich. Timur lächelt nun auch und streichelt Thores Rücken. Er schaut mich an und dann sagt er: "Ich freue mich für euch." Dieser Satz bedeutet mir so unendlich viel. Timur, dessen Leib ich geschwängert habe obwohl ich kein Recht dazu hatte und dessen Mate mich geschwängert hat obwohl ich kein Recht dazu habe schwanger zu sein dürfte mich hassen. Aber er freut sich. Ich liebe Timur und ich falle ihm nun schluchzend um den Hals. Meine Beta schleppen mich heulendes Wrack zu ihrem Bett und ich darf zwischen ihnen liegen. Thore streichelt in einer Tour meinen Bauch. Timur will alles wissen. Wie Papa das raus gefunden hat und warum ich nicht gleich zu ihnen gekommen bin. "Ich hatte Angst." gebe ich kleinlaut zu. "Wovor?" fragt Thore erstaunt. "Davor dass ihr es vielleicht nicht wollt." sage ich ängstlich. Nun fallen meine beiden Brüder über mich her. "Wie kommst du denn da drauf?" fragen sie geschockt. "Natürlich wollen wir deine Babys! Sie sind genau so wie unsere in unserer Hochzeitsnacht entstanden." sagt Thore und Timur küsst meine Makierung. "Wir sind in inniger Liebe miteinander verbunden. Natürlich lieben wir dich und deine Kinder. Die die du im Bauch hast nicht weniger als deine die ich im Bauch habe." Ich lege mich glücklich auf Thores Bauch und küsse den. "Und eure Kinder liebe ich auch!" sage ich und weiss dass es so ist. Wir rollen uns aufeinander ein und zum ersten mal seit langem schlafe ich ohne dass mir das Herz oder der Bauch weh tun. Meine Übelkeit ist weg und ich bin so glücklich wie seit langem nicht mehr.

Am nächsten Morgen wache ich auf weil ich das Gefühl habe dass mich jemand beobachtet. Ich öffne verschlafen meine Augen und unsere Eltern stehen vor unserem Bett und halten sich im Arm. Sie schauen uns verliebt an. Regungslos stehen sie da und scheinen rundum glücklich zu sein. Ich blinzle ein wenig und dann merke ich dass sich auch meine Brüder regen. "Mama!" "Papa!" sagen Thore und Timur und meine Eltern lächeln. "Na, Kinder? Habt ihr gut geschlafen?" will Mama wissen und wir nicken. "Ist dir noch so übel?" fragt mich Papa und ich horche erstaunt in mich hinein. Ich schüttle meinen Kopf und sage: "Nein, Papa, mir gehts gut." Papa lacht und dann küsst er mich ab. "Ich hab dir noch gar nicht gratuliert." sagt Papa und drückt mich an sich. Mama nimmt mich ebenfalls in den Arm und auch sie gibt mir einen Kuss. "Ich freue mich dass ich Oma werde!" sagt sie und ich werde rot. Beschämt schaue ich auf die Erde. "Aber Thore und Timur machen euch doch auch zu Grosseltern." sage ich und Mama lacht leise. "Ich freue mich über jedes Kind. Jedes einzelne ist ein Geschenk. Und ich bin dankbar für jeden von euch und über jedes Baby was ihr bekommt." Ich nicke glücklich. Mama hat Recht. Ich kann meine Kinder ja auch mal als Geschenk betrachten. Ich bin einer der wenigen männlichen Alpha die so ein Geschenk bekommen! denke ich stolz. Mama fragt ob wir alle gemeinsam in ihrem Haus frühstücken wollen. Natürlich wollen wir! In windeseile springen wir unter die Dusche und dann ziehen wir uns an. Irgendwer hat alle meine Sachen in Timur und Thores Haus gebracht. Timur und Thore grinsen und sie sagen dass sie beschlossen hätten dass ich besser bei ihnen wohne. "Wir dachten dass du vielleicht deine Kinder mit betreuen willst." sagt Thore und wird rot. Ich staune und Timur streichelt sich grinsend über den Bauch. Ich verstehe. Die beiden sind so lieb. Sie lassen mich doch wirklich in ihre Partnerschaft weil ich der Vater von Timurs Babys bin. Ich umarme beide. "Und ich will natürlich auch meine Babys bei mir haben!" haucht mir Thore glücklich ins Ohr. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd und ich küsse meine beiden Liebhaber. "Ich wäre gerne euer Mate!" seufze ich. Timur und Thore schauen mich an und sie versichern mir: "Du bist unser Mate! Wir haben eine bleibende Makierung von dir und du eine von uns. Mehr geht eigentlich nicht mehr, oder?" Ich schaue die beiden an und sage geknickt: "Aber der Mond hat mir nicht euer Bild geschickt." Die beiden nicken nachdenklich und sie antworten: "Der Mond hat sicher seine Gründe. Viele Werwölfe bekommen kein Bild von ihrem Mate bei ihrem Initialisierungsritus. Sie erkennen ihre Mates aber wenn sie sie sehen. Und wir erkennen dich! Du bist unser Mate, schluss!" Ich schaue die beiden an und denke nach. Ich liebe beide von gnazem Herzen. Schon immer. Langsam nicke ich und zu dritt gehen wir glücklich in das Haus unserer Eltern. Kindergeschrei und ein riesen Tohu Wabohu empfängt uns. Unsere kleinen Geschwister rennen alle lärmend und aufgeregt durch die Küche. Jupiter und Krolik sind genau so anwesend wir Luz und Jess. Jasnenka und Susi sind da und Ulv hilft den Tisch zu decken. Sebastian und Drogo sind da und sogar noch etliche Wölfe aus dem Rudel. Eigentlich alle. Mama und Sebastian haben eine riesige Tafel gedeckt und die reicht bis hinaus auf die Veranda. Ich schaue nach draussen und da geht die Tafel doch tatsächlich im Garten weiter. Ich muss schlucken. Das ganze Dorf ist anwesend! Die versehrten Kinder fallen mir und meinen Brüdern genau so fröhlich um den Hals wie meine Geschwister. "Endlich seid ihr wieder da!" jubeln sie und wir müssen mit ihnen spielen. Ulv schaut uns lächelnd zu und er ermahnt uns nicht zu schwer zu heben. "Lasst die drei Ts leben!" lacht er den Kindern zu und die Kleinen umarmen uns alle noch einmal um dann Nachlaufen und Fangen zu spielen. Ulv lächelt uns zu und er sagt erleichtert: "Ich weiss nicht ob ihr das wisst aber ich hatte zwischendurch echt Schiss um euch. Ich bin froh dass es keine schlimme Krankheit ist sondern ihr gesund seid." Ich lächle Ulv zu und dann umarme ich ihn. "Danke dass du immer für uns da bist, kleiner Bruder!" flüstere ich in sein Ohr und dann muss ich dummerweise wieder weinen. Ulv streichelt mir beruhigend den Rücken wie er es in den letzten Wochen so oft gemacht hat. Dann streichelt er meine Tränen weg und er sagt ganz ernst: "Du glaubst gar nicht wie neidisch ich auf dich bin." Ich wundere mich und auch die umherstehenden schauen ihn verwundert an. Ulv lächelt und schaut mich fragend an. "Darf ichs verraten?" wispert er mir zu und ich nicke. Ulv strahlt und er sagt laut: "Ich würde auch gerne als Alpha Kinder gebären können so wie du!" Nun wird es still, nur die Kinder lärmen weiter um uns herum. Die Erwachsenen starren uns erstaunt an. Jupiter ist der erste der kapiert was Ulv gesagt hat. "Nein! Tarek! Ist das euer Ernst? Bist du schwanger?!?" Ich nicke und Jupiter fällt mir lachend um den Hals. "Mensch, herzlichen Glückwunsch!" ruft er fröhlich. Krolik gratuliert uns auch ganz brav und er stellt die Frage vor der ich mich gefürchtet habe: "Wer ist denn der glückliche Vater?" Ich strahle ihn an und finde die Frage gar nicht mehr furchtbar sondern berechtigt. "Thore ist der Vater der Kinder die ich unter meinem Herzen trage." sage ich und bin glücklich es laut auszusprechen. Krolik gratuliert nun auch Thore und unser alter Beta fragt verwundert: "Bist du nicht eigentlich Timurs Mate?" Timur lacht und sagt: "Wir sind alle drei Mates!" Thore und ich nicken. Ben schaut verwundert und er sagt: "Timur, ich bewundere deinen Grossmut. Ich hätte meinen Bruder umgebracht hätte er sich an meinem Mate vergriffen." Timur schaut Ben ernst an und dann legt er seine Hände schützend auf seinen Bauch. "Ich würde dem Vater meiner Kinder niemals ein Haar krümmen. Ich liebe meinen Tarek auch wenn du das nicht verstehen kannst." Ben wundert sich aber Jupiter schaltet schnell. "Bist du auch schwanger?" kreischt er glücklich und hebt den nickenden Timur einfach hoch um ihn im Kreis zu drehen. Luz und Jess lachen laut. "Da habt ihr zwei einen Omega und tragt die Babys selber aus?" kichern sie und Thore sagt etwas pissig: "Ich bin auch schwanger falls es euch interessiert." Nun schauen Luz und Jess etwas verschämt aber Jupiter freut sich wieder ganz fröhlich. "Lass mich raten, Timur ist der Papa deiner Kinder?" fragt Krolik und Thore schaut den Mate von unserem Jupiter erstaunt an. "Ja, woher weisst du das?" fragt er. "Weil du Tarek geschwängert hast und Tarek den Timur. Da war es logisch dass du von Timur geschwängert wurdest." erklärt der zarte Junge mit sanftem Lächeln. Mama und Papa kommen mit grossen Schüsseln voller Essen und Mama sagt lachend: "Nun wisst ihr weswegen wir euch alle eingeladen haben. Wir wollten mit euch feiern dass unsere Söhne uns zu Grosseltern machen. Wir könnten nicht stolzer auf die drei sein." Nun hat es auch das letzte Kind im Garten mitbekommen dass wir Eltern werden und weil unsere Eltern es als was tolles empfinden freut sich unser ganzes Rudel mit uns. Jeder gratuliert uns und wünscht uns alles Gute.

VollmondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt