Frohes neues Jahr!!!🎆🎆🎆
Sein Kopf dröhnte, wie Kutschenräder, die über Kopfsteinpflaster bretterten, aber dennoch öffnete Alec die Augen, denn er befand sich nicht länger auf dem kalten Waldboden, sondern in einem einigermaßen gemütlichem Bett.
Er sah erst nur verschwommene Umrisse, bevor sich seine Sicht langsam klärte.Er lag in einer kleinen, aber behaglich wirkenden Hütte. An einer Seite brannte ein Kaminfeuer, über dem ein schwarzer Kessel hing, dessen Inhalt fröhlich vor sich hin köchelte. Zwei Sessel standen vor dem Feuer und luden mit ihren verratzten, aber bequem aussehenden Polstern zum Verweilen ein. An den Wänden hingen dutzende Regale, in denen sich sowohl Bücher als auch Gefäße mit unterschiedlichstem Inhalt tummelten. Zwei Türen deuteten die weiteren Räumlichkeiten an und von der Decke hingen viele Lichterketten, die allem einen magischen Glanz verliehen.
Er selbst lag mit einem kühlen Lappen auf der Stirn und oberkörperfrei sorgfältig zugedeckt in diesem Bett und fragte sich, trotz seiner trägen Gedanken, wie er hierher gekommen war. Das letzte, an das er sich genaustens erinnerte, war das Brechen seines Herzens, als Magnus ...
Er sröhnte gequält auf, obwohl er noch immer diese, alles verschlingende, Leere in sich spürte.Magnus war fort. Er würde nie zu ihm zurückkommen. Er würde ihn nie wieder ...
~Endlich bist du wach. Dachte schon, du seist doch noch gestorben.~, meinte plötzlich eine kratzige Stimme.
Alec zuckte erschrocken zusammen und sah sich suchend um, bis er bei einem der Sessel fündig wurde. Dort saß plötzlich eine uralte Frau, die ihn interessiert musterte, während ihre Finger geschickt mit den Stricknadeln umgingen, um ihr Werk -einen langen Schal- zügig fortzuführen.
Trotz ihres hohe Alters, musterten ihre Auge ihn mit der Wachsamkeit eines Adlers.~Habt ... Ihr mich hierher gebracht?~
~Wer denn sonst? Du hast schließlich noch etwas zu tun.~
~Was denn? Den Thron übernehmen?~, fragte er mit rauer Stimme.Sie lachte heiser, was sich anhörte, wie Winterstiefel, die über Kies rutschten.
~Du weißt es also wirklich nicht?~, stellte sie fest, während sie zum Kessel schlurfte und mit einer Tasse eine Flüssigkeit aus dem Kessel schöpfte, bevor sie zu ihm zurückkehrte.Sie half ihm, sich aufzurichten, sodass er sich an das hölzernde Kopfteil des Bettes anlehnen konnte, und nahm die warme Tasse dankend an, die sie ihm reichte.
Er trank die warme Flüssigkeit, die eine reine Wohltat für seine trockene Kehle war und ihn von Innen heraus wärmte.~Was weiß ich nicht?~
~Die Wahrheit, mein Kleiner. Du kennst die Wahrheit nicht.~
~Und was ist die Wahrheit?~, fragte Alec interessiert.
~Es wird wohl kein Weg daran vorbeiführen~, seufzte sie,~Kennst du die Legenden von Asmodeus Bane?~
~Von dem gerechtestem und mildestem aller Herrscher? Wer kennst sie nicht?~
~Du musst wissen, das ist keine Legende, sondern eine längst verdrängte Geschichte.~~Die Legende ist wahr?~
~Alle Legenden sind wahr~, erklärte sie,~Auch wenn mit der Zeit viel hinzugedichtet und vergessen wird.~
~Erzählt Ihr mir die Wahrheit?~, fragte er wieder, was der alten Dame ein heiseres Lachen entlockte.~Geduld ist eine Tugend.~
~Und sie liegt mir ganz und gar nicht.~
Sie lächelte und atmete nochmals tief durch, um sich vorzubereiten.
Dann begann sie.~Asmodeus Bane war tatsächlich ein ziemlich gerechter und milder Herrscher, weshalb ihn das Volk beinahe vergötterte. Er wurde von allen gemocht, war immer höflich und hatte doch immer einen guten Spruch auf Lager.
Doch leider hat man sein Äußeres Erscheinungsbild auch auf sein Privatleben hinter den Palastmauern übertragen. Man dachte, er hätte ein friedvolles und harmonisches Familienleben mit seiner Gemahlin und dem war anfangs auch so. Auch, als sie ihren ersten und einzigen Sohn bekamen, den wahren Trohnfolger Idris'.
Doch als der Jung älter wurde, änderte sich diese Stimmung gewaltig.
Es lag aber nicht direkt am Aussehen oder Charakter des Jungen. Nein, er hatte vom Äußerem her nur das beste seiner Eltern vererbt bekommen. Er war ein aufgeweckter, leidenschaftlicher und fröhlicher kleiner Kerl, der sein Herz auf der Zunge trug und den man sofort ins Herz schloss.
Es lag zum einem daran, dass der Junge alles hinterfragte und sich jeden zum Freund machen wollte, egal ob es ein Adliger oder eine Dienstmagd war. Asmodeus pflegte zwar selbst einen respektvollen Umgang mit seinen Dienern, doch bewahrte er immer eine gewisse Distanz, die dem Jungen fehlte,
weil er so offenherzig war.
Das missfiel dem König und so bekam er sich öfters mit seiner Gemahlin in die Haare, die ihren Sohn natürlich verteidigte.
Doch auch ihr Vertrauen erzitterte, als ihr der Junge, der gerade neun zarte Jahre alt war, von seiner ersten Schwärmerei erzählte, von einem anderem Jungen. Dem Königspaar wurde klar, dass sich ihr Sohn für beide Geschlechter gleichermaßen interessierte und für den König, der mittlerweile machtbesessen und habgierig geworden war, war das ein gefundenes Fressen, denn ihm war sein Sohn schon lange ein Dorn im Auge. Er wollte sein Reich nicht an ihn weitergeben, weil er seinen Sohn nicht als vollkommen betrachtete. Die Mutter verteidigte ihr Kind zwar noch, doch auch sie machte sich Sorgen um Idris. Außerdem hatte sie der jahrelange Streit so sehr geschwächt, dass sie mit tränenüberströmten Gesicht Asmodeus' Plan, den Sohn ganz unauffällig
verschwinden zu lassen -zum Wohle von Idris- zustimmte.
Doch sie waren nicht die einzigen, die Mordpläne schmiedeten.
Auch ihre Berater, ein Ehepaar namens Lightwood, planten einen, denn sie trachteten schon lange nach dem Thron.
Eines Tages verbrachte die Königsfamilie ein paar Tage auf dem Land in einem schlichten Haus, um dort etwas auszuspannen und die Natur zu geniesen. Doch insgeheim plante man, den jungen Prinzen hier umzubringen. Doch bevor sie diesen Plan in die Tat umsetzen konnten, brach ein, von den Lightwoods gelegtes, Feuer aus, welches das Königspaar tötete.
Der wahre Trohnfolger jedoch wurde von seinem Lehrer, einem grießgrämigen, aber freundlichen Mann, gerettet und fernab des Palastes großgezogen. Die Lightwoods kamen an die Macht und nahmen das Volk aus wie eine zu prall gefüllte Weihnachtsgans.
Der Lehrer zog den Jungen auf wie seinen eigenen Sohn, log ihn aber auch nie an, was seine wahre Herkunft betraf. Der Junge wuchs zu einem rebellischem, aber herzlichem Mann heran, dem es jedoch nie nach seinem Geburtsrecht gelüstete.
Er hatte Angst, Verantwortung zu übernehmen und damit andere zu enttäuschen. Er hatte Angst, so zu werden wie sein Vater, denn er wusste, dass Macht Menschen verdarb.
Er wollte nicht so werden und deshalb erhob er auch nie Anspruch auf den Thron. Das hieß aber nicht, dass er die Taten der Lightwoods einfach so hinnahm.
Er gründete mit seinen Freunden eine Organisation, die sich damit beschäftigte, von den Reichen zu stehlen, um es den Armen zu geben.
Seine Organisation wuchs schnell und schon bald war er der Anführer von hunderten Rebellen, doch noch immer wollte er nicht auf den Thron und deshalb verschwieg er auch jedem seine eigentliche Herkunft.
Er versteckte sich vor sich selbst, bis er eines Nachts einen anderen jungen Mann traf, der ihn verstand, der wusste, wie es ihm ging, obwohl dies sonst niemand einzuschätzen vermochte.
Er verliebte sich in diesen jungen Mann, doch er traute sich nicht, ihm die Augen zu öffnen und ihm weiszumachen, dass sein ganzes Leben auf einer Lüge aufgebaut war.
Der wahre Thronfolger tat alles für seine Liebe, brach sogar in seinen eigenen Geburtsort ein und half ihm, die Lüge aufrechtzuerhalten, die Lightwoods seien die wahren Herrscher.
Er nahm sogar hin, dass seine Todfeinde, die von seiner Identität wussen, ihn gefangen nahmen, denn er wollte nur, dass seine Liebe überlebte und sich die wahre Geschichte nun von einer alten, aber weisen Hexe anhörte.~Alec schwieg lange, nachdem die alte Frau ihre Erzählung beendet hatte.
Er musste nachdenken und so vieles verdauen, dass ihm der Kopf schmerzte, doch viel mehr schmerzte sein Herz. Es war, als wurde er gebranntmarkt, als ihn die Wahrheit mit voller Wucht traf.
~Also ist Magnus der Sohn von Asmodeus? Wollt Ihr mir das damit sagen?~
Sie nickte bedächtig. Mittlerweile saß sie auf der Bettkante und hielt ebenfalls eine dampfende Tasse in der Hand.~Ja, Magnus Bane ist der eigentliche Prinz von Idris.
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Malec-Der Prinz von Idris
Fanfiction[Abgeschlossen] -Kurzer Textauszug- Man sagt, im Augenblick des Todes sieht man sein ganzes Leben nochmals vor seinem innerem Auge vorbeiziehen, all die schönen und auch unschönen Momente, doch bei Alec passierte etwas anderes. Bei ihm machte es Kli...