Eine schallende Backpfeife riss Alec aus seiner Bewusstlosigkeit und er öffnete blinzelnd die Augen.
Er fragte sich, wo zur Hölle er war. Gerade noch jagdte er dem mysteriösen Mann hinterher und jetzt saß er in einem diffus beleuchteten Raum an einen Stuhl gefesselt.Warte ... er war tatsächlich an Hand- und Fußgelenken an diesen Stuhl gefesselt. Er versuchte, sich zu befreien, doch je mehr er an den Fesseln zerrte, desto tiefer schnitt das raue Seil in seine Haut. Ergeben hörte er auf sich zu wehren und sah sich stadessen panisch um.
Er befand sich anscheinend in einer Kneipe, zumindest sah er rechts von sich einen Holztresen und ein langes Regal voller Flaschen, in denen er die verschiedensten Arten von Alkohol vermutete. In dem großen Raum standen viele Tische und Stühle und an den Wänden hingen die unterschiedlichsten Waffen, was dem Kneipenaussehen etwas widersprach. Halb abgebrannte Kerzen in Kronleuchtern an der Decke oder altmodische Kerzenhalter spendeten diffuses Licht. Durch zwei Fenster neben der Tür konnte er erkennen, dass es draußen noch immer stockdunkel war.
Nach genauerem Betrachten erkannte er eine Tür, die in dem Flaschenregal versteckt lag und anscheinend in einen weiteren Raum führte.
Es hätte hier durchaus heimelig sein können, doch Alec war hier nicht alleine.Es befanden sich noch mindestens acht weitere Menschen verteilt in diesem Raum. Während sich eine ungewöhnlich bleiche Frau und ein ebenfalls etwas bleicher Mann in der dunkelsten Ecke der Kneipe aufhielten, saßen zwei junge Frauen auf den Barhockern vor dem Tresen. Beide konnten nicht älter als er selbst sein und doch hatten sie beide unbekümmert einen Dolch auf ihren Schoß und schienen auch damit umgehen zu können. Neben einer der Frauen, die auffallend rotes Haar hatte, lehnte ein Mann mittleren Alters und ein Kerl, etwa in Alecs Alter.
Zu guter Letzt befasste er sich mit dann zwei Personen, die direkt vor seiner Nase waren. Eine dunkelhäutige Frau saß auf der Tischkante und musterte ihn neugierig, während sich ein etwas älterer Kerl an einer Stuhllehne abstützte und ihn mit feindseligen Blicken durchlöcherte. Scheinbar jeder hier schien ihn anzustarren, was ihn umso nervöser machte. Er hasste Aufmerksamkeit.
~W-wo bin ... ich hier?~, traute er sich endlich zu fragen, sah dabei aber nur die dunkelhäutige Frau an. Sie schien ihm noch am freundlichsten von all den anderen.
~Hast du schon mal was vom Hunters Moon gehört?~, fragte der ältere Mann vor ihm grimmig.Alec fuhr es kalt den Rücken runter.
Das Hunters Moon war die Zentrale der Unterweltler.Warum komme immer ich in so prikäre Situationen?, fragte sich Alec verzweifelt.
Er hatte schon so viel unterschiedliches über die Unterweltler gehört und vieles widersprach sich, aber bei einem war er sich stets sicher gewesen: Er wollte sich von ihnen fernhalten.
Und was machte er? Lief direkt in ihre Zentrale.Erst dann fiel ihm ein, dass man wahrscheinlich eine Antwort von ihm erwartete, also nickte er zögerlich.
~Gut so. Also, wer bist du?~, fragte der Mann weiter.
~Alec Lightwood.~, antwortete Alec und sah zu Boden.Die Stille, die sich über den Raum gelegt hatte, war beinahe greifbar.
Der Mann durchbrach sie mit seiner rauen, ernsten Stimme~Du willst doch sicher keine Probleme mit uns? Dann lüg uns nicht an! Alec Lightwood würde noch nicht einmal drei Schritte außerhalb des Palasts machen, ohne nach Hilfe zu rufen, weil er sich die Schuhe schmutzig gemacht hat. Also, wer bist du?!~Alec zuckte bei dem barschen Ton des Mannes zusammen. Aber natürlich kratzte es an seinem ohnehin kaum existierendem Selbstbewusstsein, dass man ihm so wenig allein zutraute.
So, wie ihn dieser Mann darstellte, war er nicht, aber er war gerade nicht in der Lage zu widersprechen, immerhin lag ihm noch etwas an seinem Leben.Doch als er gerade zu einer Erwiderung ansetzen wollte, wurde schwungvoll die Eingangstür geöffnet und eine neunte Person betrat den Raum. Alec stockte der Atem, als er ihn erkannte.
Es war der mysteriöse Mann, der ihm das Leben gerettet hatte.
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Malec-Der Prinz von Idris
Fanfiction[Abgeschlossen] -Kurzer Textauszug- Man sagt, im Augenblick des Todes sieht man sein ganzes Leben nochmals vor seinem innerem Auge vorbeiziehen, all die schönen und auch unschönen Momente, doch bei Alec passierte etwas anderes. Bei ihm machte es Kli...