Euch einen schönen Nikolaus!
~Wie tot?~, fragte Alec und löste sich verwirrt aus der Umarmung mit Jace. Dieser sah ihn stumm an und seine Augen glänzten verdächtig.
~Ich habe eine Leiche gesehen ... Sebastian sagte ...~~Wenn es um Sebastian geht, sollten wir uns wohl besser hinsetzen.~, warf Magnus ein und erntete einen misstrauischen Blick von Jace.
~Wer bist du überhaupt?~
~Das würde ich auch gerne von dir wissen, Goldie, auch wenn ich schon eine Vermutung habe.~Sie funkelten sich beide misstrauisch und lauernd an, als ob sie gleich wieder aufeinander losgehen wollten, doch bevor die Situation erneut eskalieren konnte, schritt Alec ein.
~Magnus, das ist Jace, Michael Waylands Sohn und mein bester Freund. Und Jace, das ist Magnus, der ...~, er stockte umd sah fragend zu Magnus.Er wusste nicht, ob er Jace die Wahrheit sagen sollte und suchte jetzt sein Einverständnis. Wieder staunte Alec darüber, wie viele Emotionen in seinen Augen herumwirbelten, obwohl seine Miene meist ausdruckslos wirkte.
Er konnte noch immer die unbändige Loyalität sehen, gemeinsam mit einem grenzenlosem Vertrauen, aber auch Verständnis.
Magnus würde hinter ihm stehen, egal, wofür sich Alec entschied.Er entschied sich für die Wahrheit.
~ ... der Anführer der Unterweltler.~Geistesgegenwärtig stellte sich Jace mit vor Wut funkelnden Augen vor ihn, um ihn von Magnus abzuschirmen, der das ganze mit einem belustigtem Grunzen quittierte.
~Lass Alec ja in Ruhe. Er hat dir nichts getan.~~Also bitte, Jace. Ich habe Gestern oft genug die Gelegenheit gehabt, ihn umzubringen oder ihn umbringen zu lassen. Jetzt jedoch verspüre ich nur noch eine tiefe Zuneigung zu deinem Freund, aber auch das ist ein Thema, welches wir sitzend besprechen sollten.~
Jace sah noch verwirrter aus als vorher und schien mit der Information, die Magnus ihm so achtlos vor die Füße geworfen hatte, nichts anfangen zu können.
Alec jedoch wurde deutlich rot im Gesicht und beeilte sich, sich auf einem der Sessel niederzulassen.
Jace setzte sich in den zweiten Sessel und sah noch immer misstrauisch drein, während Magnus beschwingten Schrittes auf Alecs Sessel zuging und mit zwei katzenartigen Bewegungen auf dessen Rückenlehne saß, sodass er problemlos mit Alecs Haaren herumspielen konnte.Jace sah dem Spektakel zwar etwas verwirrt zu, verkniff sich allerdings einen Kommentar, wofür Alec ihm sehr dankbar war.
~Also, ihr fangt am besten an. Wie habt ihr euch kennengelernt?~, fragte Jace.Noch ehe er zu einer, wahrscheinlich gestammelten, Antwort ansetzen konnte, schritt Magnus ein~Vier Soldaten waren gerade dabei, ihn zu enthaupten, als ich zufällig des Weges kam und ihnen stadessen die Kehlen durchgeschnitten habe. Danach ist mir Alexander in unseren Unterschlupf gefolgt, wobei er vom Pferd gefallen ist. Meine Freunde waren anfangs nicht sonderlich begeistert von ihm, bis sie erfuhren, dass er angeblich Elias Blackthorn war. Dann kam er auf die Idee, nach dir zu suchen und dass er dich wahrscheinlich am ehesten hier finden würde. Also sind wir in einer Nacht- und Nebelaktion hierhergekommen und haben uns, während wir auf dich gewartet haben, sowohl um deinen Vater und ein paar lästige Soldaten gekümmert, als auch nach einigen Komplikationen zueinandergefunden.~, fasste er alles kurz zusammen.
Jace hätte dazu hunderte von Dingen sagen können, doch er sagte schlicht und ergreifend~Danke ... Du nennst ihn Alexander?~
~Mir wurde ausdrücklich untersagt, ihn je wieder anders zu nennen.~, pflichtete ihm Magnus bei, wofür er einen empörten Schlag auf den Oberschenkel kassierte. Gleichzeitig war Alec unglaublich erleichtert, dass Jace das alles mit ihm und Magnus scheinbar so einfach akzeptierte, ohne es irgendwie abstoßend zu finden oder dergleichen.
~Und was ist mit dir? Warum hast du geglaubt, ich sei tot?~
~Nachdem wir getrennt wurden, bin ich eine Weile durch die Gassen gerannt, um die Soldaten abzuhängen, was auch geklappt hat. Da ich dich aber nicht finden konnte, bin ich panisch zurück in den Palast gerannt -du kanntest ja sonst keinen anderen Ort-, aber es war schon zu spät. Ich traf deine Familie und die Morgensterns vor einer bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Leiche an. Ihr wurde in den Bauch gestochen, die Kehle aufgeschlitzt und das Gesicht zerkratzt, aber von der Statur hättest es du sein können ...~~An den ersten beiden Aspekten bin wahrscheinlich ich schuld, wenn es der Soldat ist, von dem ich glaube, dass er es ist. Mit dem Verstümmeln habe ich nichts zu tun.~, verteidigte sich Magnus.
~Dann hast du aber schlampige Arbeit geleistet. Ich dachte, ihr seid mitunter die besten Krieger von Idris. Da solltest du es doch schaffen, deinen Gegner nur mit einer Bewegung zu enthaupten! Wirklich fatal, Magnus.~, meinte Jace und schüttelte grinsend den Kopf.
~Ich hatte einen schlechten Tag, das kann selbst so wunderbaren Personen wie mir passieren!~, gab er gespielt verletzt zu.~Können wir bitte wieder zum Thema zurückkommen und aufhören, uns über die richtige Tötungsweise von Soldaten zu unterhalten?~
~Das mag ich an dir, kommst immer gleich zum Punkt.~, flüsterte Magnus und zeichnete federleichte Kreise auf Alecs Nacken.Während Jace anfing zu lachen, wurde er erneut tiefrot im Gesicht und versuchte die Gänsehaut zu ignorieren, die Magnus' Finger auf seinem Nacken auslösten.
Als sich Jace wieder eingekriegt hatte, setzte er wieder eine ernste Miene auf.~Jedenfalls war ich am Boden zerstört, immerhin wärst du nie rausgegangen, wenn ich nicht gewesen wäre. Izzy hat sich die Seele aus dem Leib geweint, während sie versucht hat, Max zu trösten, der vollkommen verstört wirkte. Sie war maßlos überfordert. Dagegen haben deine Eltern nur grimmig dreingesehen und irgendwas von ungünstigem Rückschlag getuschelt, wobei Maryse durchaus bekümmert aussah, wenn sie denn bekümmert aussehen könnte.~
~Ja, so kenne ich die Lightwoods, immer auf ihren eigenen Vorteil aus, damit auch ja keiner ihrer durchtriebenen Plänen scheitert,~, schnaubte Magnus, bevor er hinzufügte,~Nichts für Ungut, Alexander.~
~Ist schon ok.~, brachte Alec hervor.Ihn schockierte es, dass seine Eltern sein Tod scheinbar kaum berührte. Er war immerhin ihr Sohn!
Ein Schauer lief über seinen Rücken, als Magnus ihm erst einen Kuss aufs Haar und dann auf seine Schläfe drückte.
~Ich wüsste nicht, was ich gemacht hätte, wärst du tatsächlich gestorben. Es wäre, wie wenn man jemandem seine Augen nehmen würde. Man wäre nicht vollständig.~, wisperte er Alec so leise ins Ohr, dass er es kaum verstehen konnte. Doch er war auch so gerührt und dankbar, zu dankbar, um es auszusprechen, weshalb er einfach nur leicht nickte.~Valentin und Sebastian haben natürlich eine bekümmerte Miene gezogen, aber ich hatte das Gefühl, dass sie sich insgeheim diebisch gefreut haben, warum auch immer. Lydia dagegen hat wirklich wie ein Häufchen Elend ausgesehen, obwohl sie versucht hat, das hinter einer gefassen Fassade zu verstecken.~
~Wer ist Lydia?~, fragte Magnus interessiert.Alec schluckte und warf Jace einen flehentlichen Blick zu, doch dieser schien ihn gar nicht zu bemerken.
~Lydia Branwell, Alecs Verlobte.~
~Ach, Alexander ist verlobt? Das wusste ich ja gar nicht ... Ich gratuliere.~, sagte Magnus, doch seine Stimme zitterte dabei leicht und sein unbeschwerter Ton wirkte gezwungen.~Danke.~, murmelte Alec. Er fühlte sich schrecklich, als hätte er Magnus betrogen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht zusammen waren, geschweige denn sich gekannt hatten.
Waren sie denn überhaupt zusammen?
Er wusste es nicht, hoffte es aber, auch wenn seine Hoffnung gerade eher den Bach hintunterging.
~So, bevor wir darüber reden, was Sebastian und Valentin planen und wie es jetzt weiter geht, brauche ich ersteinmal einen Tee. Die Brühe von Alexander ist einfach grauenvoll und nichtmal ein so überzeugter Optimist, wie ich, schaffe es, diesem Gebräu etwas Gutes abzugewinnen. Wer will noch einen?~
~Ich!~
~Ich auch, bitte.~, sagte Alec leise.Magnus sprang vom Sessel und ging Richtung Küche.
~Es braucht nur einen kurzen Moment~, sagte er und wandte sich mit einem Lächeln zu den beiden Verbliebenen um,~Ihr könnt ja solange über alte Zeiten und so reden.~Magnus' Ton hatte seine Unbeschwertheit wiedergefunden, doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte Alec nicht täuschen.
Er sah die Enttäuschung und den unterdrückten Schmerz in seinen Augen aufflackern, wie das Licht einer gleich erlischenden Kerze.Dann machte er kehrt und verschwand in der Küche. Alec wollte ihm hinterher, doch er musste tatsächlich noch ein paar Dinge mit Jace bereden.
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Malec-Der Prinz von Idris
Fanfic[Abgeschlossen] -Kurzer Textauszug- Man sagt, im Augenblick des Todes sieht man sein ganzes Leben nochmals vor seinem innerem Auge vorbeiziehen, all die schönen und auch unschönen Momente, doch bei Alec passierte etwas anderes. Bei ihm machte es Kli...