17. Kapitel

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Sicht Paula Martinson:

Ich bemerkte, dass Marie eingschlafen war. Sie hatte es verdient, die arme Kleine. So viel durchzumachen ist echt nicht leicht. Ich legte sie ins Bett und kontrollierte vorsichtig ohne sie zu wecken ihre OP Narbe. Sie war nicht aufgegangen, zum Glück.
P:"Alles gut, ist noch zu."
Wandte ich mich an Charlotte.
Ch:"Ein Glück."
P:"Ich glaub ich bleib noch ein bisschen bei ihr..."
Ch:"Mach das. Wir müssen dann auch weiter. Ach und sie wird morgen schon auf die Pädiatrie verlegt. Die Werte sind schon stabil genug."
Bemerkte sie noch beim rausgehen. Ich nickte dankend und setzte mich zu dem verschlossenen Mädchen. Ich dachte nach. Wenn das Mädchen gesund wird, wird sie vermutlich in ein Heim müssen... Das hat sie nicht verdient. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie sie sich dort verhalten wird. Sie redet ja eh schon nur selten mit mir und dann lässt sie sich auch noh von keinem außer mir berühren oder gar in die Nähe kommen darf auch mur ich. Komisch, dass sie mir von Anfang an soviel Vertrauen schenkt. Aber ich kann dafür nur Gott danken, so kann zumindest ich ihr helfen. Vielleicht kann ich sie ja adoptieren. Ich hab sie vom ersten Tag an sooo ins Hefz geschlossen.Ich saß einige Zeit bei ihr und irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein...

Sicht Marie:

Ich wurde wach. Ich hatte das erstemal seit langem traumlos geschlafen. Es war ein schönes Gefühl ausgeruht zu sein. Aber mir war das nicht ganz wohl, ich meine, warum sollte ich plötzlich gut schlafen können? Es ist mir ein Rätsel. Da bemerkte ich etwas schweres auf meinen Beinen und Angst machte sich breit. Schnell schaute ich was los war. Da saß, oder lag ehr, eine Frau. Es ist Fr. Dr. Paula Martinson. Warum war sie hier? Ich bewegte mich einbisschen und sie wurde wach. Verschlafen, aber dennoch liebevoll schaute sie mich an.
P:"Guten Morgen Kleine. Wie geht's dir? Hast du gut geschlafen?"
Sie nickte nur, aber zumindest etwas. Paula schien gerade, etwas sagen zu wollen, als die Tür aufging und ich mich klein machte.
L:"Guten Morgen, ich bin hier um dich zu uns auf die Pädiatrie zu verlegen. Du kannst heute runter von der ITS."
Mir war das erade so ziemlich egal. Ich hatte Angst vor ihr, auch wenn ich mich noch wage an sie erinnern konnte. Sie war in der Notaufnahme, als ich eingeliefert wurde. Ich glaube sie hieß Linda oder so... Ich verzog mich unter die Decke und kam auche erstmal nicht mehr raus, bis wir wieder aif einem Zimmer war und man keine fremden Stimmen mehr hörte. Langsam nahm ich die Decke vom Kopf und lugte drüber.
P:"Alles gut, wir sind alleine."
Hörte ich eine vertraute Stimme sagen. Sie kam zu mir, setzte sich an die Bettkante und zog meine Decke sanft etwas runter. Ich schaute mich um und entspannte mich, da ich tatsächlich niemand anderes erkennen konnte. Eine Zeit lang saßen wir einfach nur so da, doch dann musste ich sie einfach fragen, obwohl mir die Antwort schon so ziemlich klar war.
M:"Sie sind tot oder?"
Fragte ich mit leiser und zitternder Stimme. Paula schaute mich mitleidig und erstuant an. Sie schien die passenden Wörter zu suchen. Nach kurzem überlegen setzte sie an.
P:"Es ist so... sie hatten ein Unfall..."
M:"Ich weiß...ich war dabei..."
Gab ich zu. Sie nickte nur besorgt.
P:"Oje Maus..."
M:"Mein Vater...Dad war tot als ich ausgestiegen bin... und Mom... Sie... ich weiß es nicht. Ich konnt einfach nicht mehr. Ich musste weg..."
Meinte ich. Inzwischen liefen mir die Tränen durchs Gesicht und schluchzte. Ich hätte ihnen helfen sollen! Sie retten!
M:"Sie sind tot oder?"
Sie schluckte.
P:"Ja..., es tut mir so leid Marie. Dein Vater, er war schon verstorben, als wir auf der Unfallstelle ankamen. Und... deine Mutter, sie war wach und hat mit uns gesprochen, doch dann ist sie... sie hat aufgehört zu kämpfen und ist im Krankenwagen verstorben..."
Meinte sie sanft und mitleidig. Sie waren tot! Wirklich! Es ist hart das  wasserfest zu hören. Jetzt ist es bewiesen. Ich hatte recht gehabt. Ich wusste es. Ich hätte ihnen bestimmt helfen können sie retten.
P:"Ich weiß, das ist jetzt viel und du musst es verarbeiten und ich weiß es hilft nicht viel, aber... auf jeden Fall, deine Mutter meinte dass sie dich ganz doll lieb hat und du ihr Engelchen, ihr ein und alles bist."
Ich nickte und die Tränen wurden immer mehr.
P:"Wenn du über irgendetwas reden willst oder Hilfe brauchst, ich bin für dich da..."
Ich weinte und weinte. Paula kam näher zu mir und umarmte mich fest. Sie strich mir durch die Haare und gab mir ein Kuss auf die Stirn.
M:"Jetzt hab ich keinen mehr... Alle sind tot. Meine ganze Familie."
Meinte ich traurig, als ich mich etwas beruhigt hatte und schon wieder liefen mir die Tränen durchs Gesicht.
P:"Shhhh, alles wird gut..."
Sie nahm mich wieder in den Arm. Nach längerer  Zeit hatte ich mich wieder beruhigt. Warum ich die ganze Zeit mit ihr redete wusste ich auch nicht. Wie hatte sie nur so schnell mein Vertrauen gewinnen können? Wie kann ich nur so naiv sein und einer wild fremden Frau vertrauen? Egal, wie dumm es war, ich tat es, warum auch immer. Ich schaute mich genauer um und bemerkte, dass ich auf der Kinderstation lag. Sofort wurde ich unruhiger. Pia lag gefühlt ihr ganzes Leben lang hier und ich war auch weit über 365 Tage lang täglich mindestens 12h hier, manchmal auch mit Übernachtung. Meine Unruhe und Angst blieb nicht unbemerkt.
P:"Was ist denn los Süße?"
Ich schüttelte erst perplex den Kopf.
P:"Du kannst mir alles sagen. Dir passiert hier nichts, ich bin bei dir."
Redete sie auf mich ein.
M:"Sie wissen nicht was vor Jahren hier passiert ist! Wie schlimm es war!"
Flüsterte ich panisch.
P:"Was ist den passiert? Und dutz mich doch ruhig, ich bin Paula."
M:"Okay..."
Tränen kamen bei diesen Errinerungen hoch.
P:"Shhh...alles ist gut."
M:"Paula...sie...sie ist auch tot, wie Mom und Dad. Sie ist hier gestorben. Ich war bei ihr. Ich hätte einen Arzt rufen sollen! Ich hätte es merken sollen! Es war meine Schuld, genau so wie jetzt bei Mom und Dad! Ich bin weggerannt! Ich hab ihnen nicht geholfen! Sonst hätten sie vielleicht überlebt...Ich bin Schuld!"
Schüttete ich Paula mein Herz aus.

Eine Seele aus GlasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt