Sicht Marie:
Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein, denn ich wurde einer Schwester geweckt. Ich erschrak ziemlich, als sie mich berührte, da... es war einfach so. Sie wich gleich zurück und ich beruhigte mich. Dann stellte sie mir Essen hin und ich fing an zu essen. Ich hatte hunger und schaffte erstaunlicher Weise alles. Die Schwester kam und räumte es wieder weg. Da kam ein schlechtes Gewissen und Errinerungen auf. Ich bin zu fett! Warum esse ich dann? Ich muss abnehmen! Mein Herr meinte immer, dass ich so fett bin, dass ich kaum durch eine Tür passe. Was wenn er recht hat? Ich muss abnehmen! Schnell. Ih ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Ich schaute in den Spiegel. Ich war hässlich und fett. Ich war so voll und bei dem Gedanken an Essen wurde mir schlecht. Schon übergab ich mich in die Kloschüssel. Endlich war das Fülle-Gefühl weg. Ich putzte die Zähne und setzte mich mit einem deutlich besseren Gefühl wieder auf mein Bett. Ich langweilte mich die ganze Zeit und tippte auf meinem Handy rum. Falls ihr euch wundert. Ich hatte es als ich bei meinem Herr wohnte immer gut verstecken können und bei meiner Flucht nicht vergessen, deshalb war es noch in meinem Besitz. Es kam Tabea und machte die Visite. Anscheinend hatten sie schon Schichtwechsel gehabt. Dann gegen 13 Uhr brachte mir eine fremde Schwester, die sich als Karla vorstellte, mit dem Mittag. Sie war mir nicht ganz sympathisch und demnach war ich sehr skeptisch, was ihre Bewegungen anging. Sie schien ganz nett, aber sie war...,keine Ahnung, ich vertraute ihr einfach nicht. Eigentlich vertraute ich ja keinem außer Paula und minimal Tabea und Katy, an die 2 hatte ich mich gewöhnen müssen, und auch an Schwester Linda und Schwester Steffie hatte ich mich bereits gewöhnt. Ich mochte keine neuen Dinge. Sie ging, nachdem ich den 1. Bissen genommen hatte. Ich aß den Teller leer und war angenehm gesättigt. Doch dann hörte ich seine Stimme im Kopf. Sie wiederholte sich immer wieder. 'Du kleine Sklavin! Du bist so fett, dass du kaum auf ein Stuhl oder durch die Tür passt! Wie kann man nur so unglaublich schwer und unnormal ferr sein?! Du bist einfach eine Behinderte! Sei froh, dass du hier ein Dach über dem Kopf von mir kriegst!'
Mir kamen die Tränen und das schlechte Gewissen. Ich stürmte in die Toilette und erbrach das ganze Mittagessen. Dann legte ich mich wieder seelenruhig ins Bett und schleif ein. Zum Glück blieb mein Übergeben unbemerkt... Mir ist bewusst, dass das nicht gesund ist.
Ich wurde von einer vertrauten Stimme geweckt.
P:"Süße? Wach mal langsam auf."
Ich öffnete verschlafen die Augen.
P:"Na, auch mal wach? Hast du gut geschlafen?"
Lachte sie. Ich nickte und schaute auf die Uhr. Schon so spät! 19 Uhr. Okay, mein Schlafrhythmus sagt giid bye.
P:"Wie geht es dir?"
M:"Gut."
P:"Das freut mich.Ich hab mit der Frau vom Jugendamt gesprochen. Sie meint, dass du dann morgen nach der Entlassung vorerst zu mir darfst, aber erstmal nur auf Probe, wenn sie täglich vorbei kommen kann, um nach dir zu sehen. Sie ist da sehr skeptisch, aber wenn die Woche gut verläuft, darf ich die Papiere unterschreiben. Solange habe ich vorerst mal das Sorgerecht auf Probe sozusagen. Aber ich denke, dass wir es gut zusammen hinkriegen und du dann sicher für immer bei mir bleiben darfst, soweut du das auch willst."
Sie lächelte mich an und ich lächelte zurück. Ich freue mich. Ich muss in kein Heim! Ich darf zu der Person ziehen, die das erstemal seit langem sich um mich sorgt, der ich vertraue, die für mich wie eine 2. Mitter ist. Klar, kann sie mir meine nicht ersetzen, aber es reicht zu wissen, nicht alleine zu sein. Paula blieb noch eine Weile bei mir. Es war schön, dass sie nichts forderte, ich nicht reden musste, sie aber dennoch da war. Sie akzeptierte, dass ich nicht gesprächig war und stand mir einfach bei. Sie kann sih nicht vorstellen, wie viel sie mir damit schenkt und wie viele Pluspunkte sie sich gerade damit immer wieder einholt. Um 7 kam Essen und ich aß, da ich hunger hatte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, aber mir war kalr, dass ich mich nicht vor Paula absichtlich übergeben kann. Sie blieb bis es 8 war.
P:"Gute Nacht Maus! Ich fahre mal nach Hause. Ich hole dich dann morgen nach der Visite ab und unterschreibe die Papiere."
Ich nickte und sie nahm mich nochmal in den Arm, bevor sie den Raum verließ. Ich hatte ganz vergessen, dass ich noch niht erbrochen hatte und schllief tot müde ein, obwohl ich ja eigentlich nichts anstrengendes gemacht hatte. Ich träumte von nichts.Sicht Paula Martinson:
Die Dame vom Jugendamt war sehr skeptisch. Sie meinte, dass ich noch sehr jung sei und Marie kompliziert. Außerdem sei der Beruf nicht so perfekt, da Kinder, wie sie, ein festes und stabiles Zuhause brauchten, aber ich ja im Schichtdienst arbeite und das kritisch werden könne. Dann war da noch, ihre Angst, und die Tatsache, dass wir in einer WG wohnen und, und, und!
Ich kam mir echt veräppelt vor, als sie mir das gesagt hatte. Ich meine, ich als Ärztin, wusste was Kinder wie Marie brauchten. Ich michte die Frau nicht, leiß mir aber nichts anmerken. Nach dem Gespräch und meinem Dienst besuchte ich noch Marie und erzählte ihr von dem Gespräch, natürlich nicht so wie es war, sondern zu versichtlich und Kindergerecht. Klar, war sie schon 14, aber sie ist dennoch ein Kind und gerade sie hat keine stabile Psyche... Sie sah schon viel besser aus und ich war froh, dass sie aß, da sie echt dünn war und die meisten Kinder nach solchen Erlebnissen eine Essstörung entwickeln. Meist sind Mädchen davon betroffen... Ich werde aber auch zu Hause weiterhin ein Auge auf ihr Essverhalten haben. Irgendwann merkte ich, wie Marie langsam schon wieder müde wurde und beschloss auch nach Hause zu gehen. Nach kurzer Fahrt war ich schon da. Ich erledigte noch ein paar Dinge im Haushalt, sodass alles perfekt für morgen war und ließ mich dann auch zu meinem Freund Phil und den anderen aufs Sofa fallen. Wir schauten nich ein Film und gingen dann alle schlafen. Ich war ziemlich aufgeregt, was auch Phil merkte und mich daraufhin beruhigend in den Arm nahm, wo ich in unserem Bett dann auch einschlief.
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Eine Seele aus Glas
FanficEs geht um ein 14 jähriges Mädchen, die auf die Ärzte, Krankenschwestern und Sanitäter von Klinik am Südring und Auf Streife die Spezialisten trifft, durch die sich ihr leben komplett wenden sollte...