Sicht Paual Martinson:
Gesagt getan. Mich hatte die Situation etwas geschockt. So hatte ich sie noch nie erlebt. Das muss alles sehr viel für sie sein... Aber jetzt erst merke ich, dass ich sie nicht richtig kenne. Sie vermittelt einem immer das Gefühl alles über sie zu wissen, aber so kst es nicht. Klar, redet sie nicht einfach mal über die traumatische Zeit, aber... Naja? Auch sonst von ihrer Vergangenheit und ihrer Person hat sie noch nie etwas so richtig erzählt... Bis gestern hatte sie ihre Maske gut gehalten. Es macht einem Angst, wenn man das erfährt. Ich meine, die kleine ist erst 14 und versteckt ihre Persönlichkeit und Ängste, Zwänge, einfach ihr Leben, hervorragend...
P:"Sie schläft... Ich glaube, sie wird jetzt auch erstmal weiter schlafen. Das war anstrengend und wir haben ihr eine anständige Menge Diazepam gegeben."
Mi:"Na dann."
Ich zog ihr den Pulli aus, um besser ihre Verletzungen sehen zu können. Miriam zog scharf die Luft ein. Sie hatte die Hämatome vorher noch nicht gesehen, auch für mich war es jedes Mal aufs Neue erschreckend.
Mi:"Shit..."
Meinte sie geschockt. Ich nickte nur.
P:"Es sieht schon besser aus als am Anfang..."
Ich strich über ihre Seite und Rücken, da war ein frischer blauer Fleck.
P:"Ich würde sagen der ist von ihrem Sturz..."
Ich drückte etwas dran rum, konnte aber zum Glück nichts ernsthaftes feststellen. Miri ging zu ihrem Koof und tastete ihn zur Sicherheit nach Beulen ab.
Mi:"Hier ist alles gut."
Meinte sie erleichtert.
P:"Gut! Ich glaub wir kühlen das am Rücken einfach und beobachten es..."
Mi:"Ja, würd ich auch machen."
P:"Aber du Miri?"
Mi:"Ja?"
P:"Was anderes, und zwar sie hat abgenommen... Noch mehr. Sie war schon in der Klinik untergewichtig. Aber soe hat noch mehr abgenommen. Man siehr schon die Rippen deutlich."
Meinte ich besorgt. Warum nimmt sie nur immer mehr ab?
Mi:"Stimmt...Wir sollten sie, wenn sie wach ist mal wiegen."
Ich nickte.
P:"Aber eigentlich isst sie ja normal... Immer mit uns."
Meinte ich leicht verzweifelt. Es machte mir echt sorgen, aber langsam fiel bei mir der Groschen.
Mi:"Aber nie woanders als hier... Beim Ausflug hat sie nichts gegessen..."
P:"Stimmt und gestern auch nicht. Zumindest bis ich raus war..."
Mi:"Aber sonst... Sie isst total normal und auch Kuchen oder so und Sport macht sie zur Zeit ja auch nicht. Da kann man ja eigentlich nicht abnehmen..."
Miriam schien auch verwirrt und besorgt über unsere Feststellung.
P:"Außer... Außer man hat eine Erkrankung, wie z.B. Morbus Crohn und irgendeinen Bandwurm, aber wo soll sie ihn herhaben und eine Erkrankung hätten wir in der Klinik gesehen. Ich wollte mein Verdacht nur erst nicht aussprechen und auch Miri hatte es glaub ich verstanden.
Mi:"Ja..., außer man hat eine Essstörung, aber dann würde sie ja nichts bzw. kaum essen. Außer..."
P:"Außer man hat Bulimie..."
Ich musste schlucken und auch Miri traf diese Aussage. Wir schwiegen eine Weile.
P:"Wir sollten sie huer raus bringen bevor sie aufwacht... Sie scheunt nicht gut auf Ärzte und so anzusprechen."
Miriam nickte.
Mi:"Wer von den Männern ist da?"
P:"Ich glaub Alex oder?"
Mi:"Stimmt, ich geh ihn mal holen."
Kurz darauf kam sie auch schon mit einem verschlafenen Alex wieder. Der jedoch nicht mekerte, sondern uns einfach half und sie auf die Wohnzimmer Coach transportierte.
A:"Sie ist total leicht..."
Meinte auch er besorgt.
P:"Ich weiß..."
Alex schaute besorgt auf mich, da ich sehr nachdenklich war. Immer noch frag ich mich, wie ich das nicht bemerken konnte.
Mi:"Bulimie..."
Teilte sie Alex unsere neuste Erkenntnis mit.
A:"Scheiße!"
Meinte er leise und Miri und ich nickten. Marie schlief den restlcihen Tag und wir teilten den anderen unseren Befund mit, die genauso schockiert reagierten. Abends trug Phil sie hoch in ihr Zimmer und ich deckte sie zu und zog ihr ein Schlafanzug an. Die Arme war so fertig, dass sie das alles nicht mitbekam. Eigentlich wollte ich zu mir und Phil ins Bett, doch ich machte mir zu große Sorgen um Marie, sodass ich mich fertig macht, Phil bescheid gab und mich zu Marie legte. Eine Weile schaute ich sie einfach nur im dunkeln an und dachte nach. Leicht Strich ich ihr über ihre Wange und eine Strähne aus dem Gesicht. Sie ist so ein bildhübsches Mädchen! Warum trifft es sie? Warum erbricht sie sich? Sie ist dich so schön und wäre noch perfekter mit ein Paar Kilos mehr.
Dann schlief auch ich in Gedanken an sie ein...

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Eine Seele aus Glas
Fiksi PenggemarEs geht um ein 14 jähriges Mädchen, die auf die Ärzte, Krankenschwestern und Sanitäter von Klinik am Südring und Auf Streife die Spezialisten trifft, durch die sich ihr leben komplett wenden sollte...