18. Kapitel

3.3K 84 1
                                    

Sicht Marie:

P:"Shhh...du bist nicht Schuld. Du kannst nichts dafür Marie. Du hast doch einen Krankenwagen gerufen. Du hast alles richtig gemacht."
Versuchte sie es mir besorgt und liebevoll ein zu reden.
M:"Ich hätte aber irgendwas machen können! Ich hätte damals den roten Knopf drücken müssen, es bemerken! Aber ich war zu blöd, um zu bemerken, dass sie tot ist."
P:"Shhh...alles ist gut. Wer ist denn gestorben?"
M:"Meine Schwester...Pia... Sie war 3, hatte Krebs. Er war zwischen Zeitlich besiegt, doch er kam wieder und dann schlimmer als je zuvor. Er war bösartig und verbreitete sich schnell. Erst im Kopf, dann die Lunge, das Blut und zuletzt das Herz... Die Ärzte hatten ihr nich 4 Monate gegeben, doch sie war bereits nach einem Monat zu schwach, um weiter zu kämpfen. Ich dachte sie schläft, doch als ich sie wecken wollte, wachte sie nicht mehr auf. Ich war 2 Jahre lang jeden Tag nach der Schule bei ihr. Ich hab dort mein halbes Leben mit ihr verbracht. Sie durch die Chemo begleitet, ihr Hoffnung gemacht, mit ihr gespielt. In der Hoffnung, dass irgendwann der Tag kommt, an dem wir zusammen nach Hause können und ich sie in ihrem Bett schlafen legen kann, ihr das Alphabet beibringen, aber dieser Tag kam nie..."
Inzwischen schluchzte ich nur noch. Es war so komisch das alles einmal aus zu sprechen, jemandem davon zu erzählen. Bis jetzt war das mein Geheimnis. Keiner wirklich keiner wusste etwas vor meinen Vorwürfen, Errinerungen und Gedanken bis jetzt. Nun wusste es Paula und ich war mir nicht sicher, ob das so gut war...

Sicht Paula Martinson:

Tränen kamen mir bei der Erzählung der Kleinen in die Augen. Es war hart... So ein schlimmes Schicksaal musste eine 14 Jährige erleiden. So viel Schmerz...Leiden...Trauer. So viele Varwürfe muss sie sich die ganze Zeit über still schweigend gemacht haben. Darrauf hoffend, damit ein Schuldigen und die Ruhe gefunden zu haben. Doch es wird nicht geklappt haben. Sie muss Zeit und Liebe investiert haben, in einen Plan, von dem sie wusste, dass er niemals war werden würde... Zu dieser Zeit muss sie gerade mal zwischen 11 und 13 Jahren gewesen sein... Sie hatte gehofft, obwohl sie wusste, dass ihre Hoffnung enttäuscht werden würden. Sie war für ihre schwer kranke Schwester dagewesen, hatte ihr eine fröhliche Kindheit schenken wollen und ich war mir sicher, dass sie dies auch geschafft hatte. Ich wusste das alles nicht sicher, ich war schließlich nicht dabei, aber ich spürte es. Man sah ihr das Leiden an, die Gebrochenheit. Sie schien wie aus Glas. Ein falsches Wort, eine falsche Handlung und die würde in 1000 Scherben zerspringen. Das hatte ich schon an unserem 1. Aufeinandertreffen gesehen und um so mehr sie von sich preisgab, desto mehr sah und verstand man es. Sie schwieg und ich schwieg.
P:"Auch wenn es wahrscheinlich nur wenig hilft, es nichts rückgängig machen wird und du es wahrscheinlich schon oft genug gehört hast. Es tut mir leid."
Sie nickte. Zumindest eine Reaktion.
P:"Marie, ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da sein möchte und dir zu hören werde, wenn etwas ist..."
Sie lächelte traurig und vorsichtig. Und wir saßen noch eine Weile schweigend da. Dann kontrollierte ich noch ihre Op Narbe und alle anderen Werte, damit die Kollegen später sie nicht mehr untersuchen müssen und sie nich unnötig erneut eine Panikattacke riskiert. Schnell war ich fertig, da sie sich nicht wehrte und mir zu vertrauen schien.
P:"Ruh dich etwas aus Süße... Ich muss los, ich hab Schichtbeginn. Hier meine Handynummer falls etwas ist, kannst du mir jederzeit schreiben oder mich anrufen. Ich komme zu dir."
Ich gab ihr ein Zettel, den sie gründlich zu inspizieren schien. Ich wante mich ab und wollte gerade das Zimemr verlassen, als sie ihre Sprache wieder fand.
M:"Warum machen sie, äh...du das?"
Flüsterte sie schon fast.
P:"Weil du mir wichtig bist und ich dich sehr sehr lieb habe."
Antwortete ich mit der Wahrheit und verließ den Raum.
Schon als ich diese Worte aussprach wurde mir klarn was ich tun würde und alle Zweifel waren verflogen. Ich würde sie adoptieren. Ich musste das nur noch mit den anderen besprechen, die werden aber sicher nichts dagegen haben. Ich zog mich schnell um und trat pünktlich zu meiner Schicht in der Notaufnahme der Klinik am Südring an.

Sicht Marie:

Nachdem Paula den Raum verlassen hatte. Kamen die Vorwürfe. Warum hatte ich mit ihr gesprochen? Warum hab ich ihr so viel anvertraut? Das waren nur die harmlosesten von allen... Tränen liefen über mein Gesicht. Es war viel. Zu viel! Meine Eltern sind tatsächlich tot. Paula mag much und ich bin ihr wichtig. Why? Ich bin doch nur eine Patientin von 1000en. Ich muss einr Liste schreiben. Aber wie komme ich an ein Blatt? Da ging die Tür auch schon auf und jemand fremdes betrat den Raum. Ich drückte mich an das Bettgestell im Rücken. Die weibliche Person, vermutlich eine Ärztin, blieb sofort stehenn als sie meine Angst bemerkte. Sie schien aber auf den 1. Blick ganz nett. Aber sie könnte sein wie mein Herr und der Doktor. Sie lächelte mich behutsam an.
(T=Tabea Rohde)
T:"Tut mir leid. Ich wollte mich dir nur kurz vorstellen. Ich bin Tabea Rohde, du kannst mich gerne Tanea nennen. Ich bin die Kinderärztin auf der Station. Aber keine Angst ich tu dir nichts. Paula hat dich ja schon untersucht, also muss ich das nicht mehr machen. Keine Angst ich komm auch erstmal nicht näher, wenn es dir lieber ist."
Sie legte den Kopf schief und ich nickte ängstlich.
T:"Okay. Wenn etwas ist brauchst du nur den Knopf da zu drücken und ich komme okay? Bitte lauf so wenig wie möglich rum, wegen deiner OP Narbe. Brauchtst du noch etwas?"
Sie redet viel, aber sie schien mir freundlich. Ich wollte nicht mit ihr reden, aber es führte kein Weg daran vorbei. Sobald ich Papier und Stift habe. Werde ich mit keinem Fremden mehr reden. Aber der Drang, eine oder mehrere Listen zu schreiben, war zu groß. Zu lang hatte ich verzihten müssen und so damit klar kommen. Es macht mich wahnsinnig. Ich brauch diese Listen. Diese Macke hab ich seit Pias Tod. Es gibt noch vielr mehr, aber von denen sollt ihr erst später erfahren...
M:"Kann ich Blätter und Stifte?"
Fragte ich nach langem Zögern kaum hörbar. Sie schien überrasch, fasste sich aber schnell.
T:"Klar."
Meinte sie mit einem Lächeln und brachte es mir sofort.
M:"Danke."
Flüsterte ich und sie verließ den Raum. Ich entspannte mich wieder. Sie war weg und ich alleine. Sogleich machte ich mich ans Listen schreiben.


Eine Seele aus GlasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt