Hailey

•| Kapitel 9*

Cameron

,,Bitte Cam. Ich würde fast alles im Gegenzug machen!", bettelte meine kleine Schwester Lisa mich an, mit ihr zu irgendeinem einem, mir unbekannten, Konzert zu gehen. Gerade hatten wir Pause, da wir gerade eben Physik hatten und danach Sport haben würden.

Seit irgendeine, mir unbekannte, berühmte Person angekündigt hatte, dass sie oder er bald ein Konzert veranstalten würde, rastete meine Schwester komplett aus. Und nicht nur sie, sogar Nole wusste anscheinend über wen sie da sprachen. Selbst er war nicht abgeneigt dahin zu gehen. Lisa und ihre Freundinnen wollten unbedingt auf das Konzert gehen, da die berühmte Person es sogar hier in Los Angeles gab. Ich war wirklich der einzige, der keinen plan hatte, von wem sie redete

Doch meine Eltern wären nicht meine Eltern, wenn sie nicht irgendeine Ausrede hätten, Lisa nicht gehen zu lassen. Heute war ich die Ausrede, meine Eltern wollten nicht, das Lisa dorthin alleine ging. Besser gesagt, sie wollten nicht, das Lisa überhaupt dorthin ging.

,,Fast alles also?", fragte ich nach und dachte dabei über die vielen Vorteile nach.

,,Ja, fast alles!", seufzte sie und sah mich mit einem dezent verkackten Hundeblick an. Sie hatte den noch nie drauf gehabt, was aber kein Wunder war, wir alle in der Familie konnten nicht schmollen und süß aussehen gleichzeitig.

,,Hört auf euch zu streiten und esst lieber was. Ich hab das essen nicht umsonst bezahlt", meckerte Josh uns an und sah genervt raus. Keine Ahnung was mit ihm war, vielleicht war er ja schwanger?

Ergeben fingen wir schließlich wirklich an zu essen und machten uns kurz darauf zu den Umkleiden auf. Also hatten wir Sport.
Mit einer grauen Jogginghose und einem einfachen shirt, welches nicht bedruckt war und nicht so wie die Shirts vom Nerd, mit einem dummen spruch, ging ich etwas zu spät, in die Turnhalle und stellte zu meinem Erstaunen fest, dass der Lehrer auch noch nicht da war. Wen interessierte das schon? Kein Lehrer bedeutete weniger Unterricht und das würde uns alle vermutlich wenig stören. Uns alle außer den Nerd, verbesserte ich mich selbst.

Glück gehabt, sonst hätte ich mir sein Gelaber anhören dürfen dachte ich erfreut und setzte mich dann neben Mina, die seit ein paar Tagen sehr gedankenverlorener schien, als sonst. Als guter Freund oder Kumpel sollte ich vielleicht nachfragen, was sie hatte, doch erstens war ich nicht das Vorbild eines guten Freundes, zweitens hoffte ich, dass sie mit mir reden würde, wenn es etwas ernstes wäre und drittens, vielleicht war das auch so ein Mädchen Ding, was ich nicht verstand und nicht verstehen wollte. Man war ich froh, ein Kerl zu sein.

,,Mina, hey... Gehts dir gut?", kam es dann auch aus Lisa, die besorgt zu ihrer Freundin sah, die jedoch nicht reagierte, sondern weiterhin in die Richtung, in die sie auch vorher sah sah. Als ich ihrem Blick folgte, bemerkte ich, dass sie konzentriert auf den Nerd sah, die irgendwas an ihrem Handy machte. Verwirrt senkte ich den Blick wieder und sah zurück zu Mina, die anscheinend noch immer nicht realisiert hatte, das sie etwas gefragt wurde.

Kurz darauf begann auch der Unterricht, wovon ich natürlich nicht besonders viel mitbekam, da ich nichts besseres zu tun hatte, als mir manche Leute in diesem Raum nackt vorzustellen. Bei manchen lachte ich, bei den anderen musste ich aufpassen, dass sich da unten nichts aufrichten würde und bei einer Person, bildete sich ein Fragezeichen in meinem Kopf. Hailey.

Ich wusste nichts von ihr, nicht einmal ihre Körperform. Deshalb konnte ich sie mir auch nicht nackt vorstellen. Es gab Tage, da hatte sie weite Sachen an, sodass man denken konnte, sie würde mindestens fünfzig Kilo mehr wiegen, als gesund für sie war, an anderen Tagen wiederum sah sie so aus, als würde sie zehn Kilo zu wenig wiegen, als gesund für sie war. Sie verwirrte mich einfach nur, aber was hatte ich erwartet, Frauen verwirrten doch jeden, vermutlich sogar sich selbst, doch würden sie das niemals offen zugeben.