Einige qualvolle Stunden waren vergangen, in welchen ich versucht hatte, den jungs alle Fragen zu beantworten. Als ich sie jedoch fragte, was sie davon hielten, schwiegen beide, weshalb ich beschloss, dass es das beste wäre, wenn sie gehen würden und das taten sie anschließend auch.
Kurz darauf kam dann auch Jaxon in mein Zimmer, redete mit mir und knuddelte mich so lange, bis ich wegen Erschöpfung einschlief. Den Rest des Tages verlief relativ entspannt, so weit man das so sagen konnte, denn nach dem ich aufgewacht bin, konnte ich nicht mehr aufhören, an Nole und Cameron zu denken.
Vor allem Cameron ließ mir keine Ruhe.
Ich wusste nicht, was das mit ihm war, was ich fühlte oder gar, ob ich etwas für ihn fühlte. Wie könnte ich? Er war derjenige, der mich gemeinsam mit meinem Bruder und deren Freunden schikanierte. So etwas konnte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man konnte vergeben aber nicht vergessen.
Das mit dem Spitznamen müsste ich also sein lassen, dachte ich sarkastisch und sah genervt von mir selbst, weiterhin den Film an, den ich mit Vici sah. Jaxon und Zoey waren auf einem date, so sagte es mir zumindest Zoey.
,,Wie wäre es, wenn etwas unternehmen?", kam es fragend und enthusiastisch aus Vici, die mich lächelnd ansah. Ich zuckte mit den Schultern und sah sie nachdenklich an. Eigentlich wollte ich nicht raus, die Gefahr war mir zu hoch, dass Nole oder Cameron etwas weiter erzählt haben könnten oder dass ich sie sah, jedoch wollte ich Vici ihren Wunsch nicht zerstören, sie kam ja schließlich nicht jeden Tag nach Los Angeles.
,,Wohin?", fragte ich abwesend.
,,Keine Ahnung. Führ mich rum.", schlug sie vor, woraufhin ich versuchte mir ein Lächeln zu zwingen und aufstand. Ich schaltete den Fernseher aus und zog Vici an der Hand doch.
,,In fünf Minuten wieder hier?"
,,Jap."
Gemütlich lief ich auf mein Zimmer zu und zog mir das erst beste an, was ich fand. Einen kurzen und dunkelblauen jeansrock kombiniert mit einem schwarzen, lockeren und dünnen Rollkragenpullover Pullover. Darüber zog ich mir noch meine schwarze Jeansjacke an und machte mich anschließend fertig, in dem ich die Perücke aufsetzte und meine Brille mitnahm.
Unten angekommen traf ich auf Vici, die eine hellblaue Mom-Jeans, kombiniert mit einem einfachen weißen shirt, trug. Ich hackte mich bei ihr ein und nahm meine Tasche von einer Kommode, bevor ich zusammen mit ihr in die Garage ging.
Anschließend fuhr ich ein wenig in der Gegend Rum, bis mir etwas einfiel.
,,Willst du an meine Schule? Ich glaube heute soll es Football Training geben und da ich heute sowieso nicht da war.", schlug ich erwartungsvoll vor.,,Bekommst du dann keinen Ärger, wenn die Lehrer dich jetzt dort sehen, obwohl du nicht da warst? Ich will nicht, dass du weg-"
,,Ach Quatsch, ich bekomm sicherlich keinen Ärger.", versuchte ich sie zu beruhigen, obwohl mich dabei nicht sicher sein konnte.Also fuhr ich zu meiner Schule und parkte anschließend auf dem fast leeren Parkplatz. War es bereits so spät, das ich aus hätte? War heute ein Brückentag?
Verwirrt stieg ich aus dem Auto und nahm meine Tasche. Auf der anderen Seite stieg bereits Vici aus und sah sich verwundert um.
,,Du hast so glück, meine alte Schule war irgendwie nicht mal mehr ein ganzes Gebäude.", lächelte sie.
,,ja, da hast du wohl recht.", seufzte ich und sah mich um.
,,Kommst du mit oder willst du dich schon mal umschauen? Ich suche mir hier was zu essen.",,Äh... kannst du mich zur Tribüne führen? Dann kann ich da nämlich auf dich warten.", fragte sie mich und lächelte zurückhaltend, während sie mich bittend ansieht.

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Hailey
Teen Fiction,,Ich kann niemandem vergeben, der sich nicht entschuldigt." Hailey Sucre wurde schon oft in ihrem Leben verletzt. Sei es, dass ihr Vater sie verlassen hat, dass ihre Mutter ums Leben kam oder dass sie und ihr jüngerer Zwillingsbruder voneinander ge...