•| Kapitel 8*

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,,Was war das denn?", fragte ich verwirrt, nachdem ich die Tür geschlossen hab. War das gerade wirklich passiert? Die bessere Frage war wohl, wieso ich wieder einmal so unvorsichtig war.

Ich wusste ja bereits, dass Mina nicht die hellste Kerze auf der Torte war, vermutlich war sie aber die heißeste Kerze, aber dass sie mich nicht erkannte, gab mir wirklich den Rest. Natürlich war ich erleichtert darüber, nicht von ihr erkannt worden zu sein, keine Frage, aber würde sie denn jetzt jedem meine Adresse erzählen? Vielleicht hatte sie mich schon erkannt und wollte es nur vertuschen..? Vielleicht wollte sie aber auch etwas zum drohen haben, damit ich ja die klappe hielt, was die Sache mit ihrem Vater anging.

Aber würde sie irgendjemandem meine Adresse sagen, wäre ich wohl oder übel dazu gezwungen, sie anzuzeigen. Meine Adresse war privat und so sollte es auch weiterhin bleiben.

Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte, ob ich Angst haben sollte oder einfach nur erleichtert sein sollte, dementsprechend ging ich also wieder zu den Jungs und erzählte ihnen was passiert war. Schließlich war die Weitergabe von personenbezogenen Daten an Dritte zu einer Verletzung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts geworden und war demnach strafbar.

An dem restlichen Tag passierte dann nichts besonderes mehr, außer, dass ich, wie eigentlich jeden anderen Tag, einige mehr Follower bekam, einige verlor und sogar Artikel über mich veröffentlicht wurden, wer denn dieser Typ war, der in meinem Livevideo geredet hatte. Noch nie hatte ich einen Mann als meinen festen Freund vorgestellt, vermutlich war das auch der Grund, das viele spekulierten, dass er mein Freund sei. Andere meinten, er wäre mein Bruder und die meiner Meinung nach lächerlichsten sagten, er wäre mein Sohn. Auch wenn ich gerade einmal 18-Jahre alt war, schien es einigen nichts auszumachen. Mein Sohn hätte ja wohl keine so tiefe Stimme, mit einem jungen Alter haben können.

***

Müde schlenderte ich in das Klassenzimmer, in dem ich gleich Physik haben würde. Da meine Klasse getrennt unterrichtet wurde, musste eine Gruppe eben einen anderen Raum zum Unterricht finden. Und glücklicherweise war ich in dieser Gruppe.

Denn in meiner Gruppe waren die Menschen, mit denen ich besser klar kam. Also kein Cameron, kein Nole und niemand anderes, der mir auf die nerven gehen könnte. Nur Eileen und Marry waren in meiner Gruppe, aber die Taten mir nichts, nicht einmal beleidigen taten sie mich und eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, doch beunruhigte mich die Tatsache viel mehr.

In dem Raum angekommen, erwartete uns bereits unsere Lehrerin, die uns alle nacheinander begrüßte und anschließend die ganzen Anwesenden der halbe Klasse. Als wir dann alle an unseren Plätzen saßen fing sie schließlich mit dem Unterricht an. Wir wiederholten das Grundwissen, was wir hatten, damit wir von dort an weiter machen konnten. Die Lehrerin die wir davor hatten war schwanger und demnach war sie in Elternzeit.

,,Was ist das dritte Newton'sche Gesetz?", fragte sie, ich hatte ihren Namen vergessen aber er lag mir wirklich auf der Zunge, in die Klasse und tatsächlich meldeten sich die meisten. Aber meine Lehrerin, wäre nicht eine Lehrerin, wenn sie nicht die Person dran nehmen würde, die sich nicht meldete. Deshalb machte ich mir nicht einmal mehr die Mühe und hoffte nur, dass es nichts an meiner mündlichen Note ändern würde, dass ich mich nicht mehr meldete.

,,Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man das bekommt, was man verdient. Ich weiß aber nicht, wie ich das auf die Situation übertragen kann.. irgendwas mit Karma glaub ich? Ach was weiß ich.", stammelte jemand bei der ich mich nicht einmal umdrehte. Das hatten wir bereits vor zwei Jahren.

,,Kann jemand bitte nach helfen?", ertönte es genervt von meiner Lehrerin, weshalb ich meine Hand wieder hoch hob. Ich konnte sie verstehen, sie unterrichtete und wenn eine Schülerin meinte, es nicht zu können, war sie immer angepisst. So wäre ich als Lehrerin vermutlich aber auch.

HaileyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt