Die Spendengala war kein Ort an dem ich gerne war. Reiche Menschen versammelten sich um etwas für ihren Ruf zu tun und dachten gar nicht an die Menschen, denen sie helfen konnten, sondern nur, wie sie sich besser darstellen konnten. Die meisten zumindest.
Das war auch der Grund, wieso ich nie spendete. Also nie öffentlich spendete. Im privaten spendete ich eine Menge, aber diese Summe würde privat bleiben, Menschen würden urteilen, egal wie die Summe aussah. Auch heute wollte ich die Tatsache nicht ändern und das würde ich auch nicht tun.
Gerade fuhr ich mit Max, Lex und Diego in einem schwarzen Van dorthin und leider war die Gala weiter entfernt als es mir lieb war. Filipe hatte die freie Wahl, ob er mitkommen wollte, schließlich war seine Freundin hochschwanger, da konnte ich ihm nicht verübeln, wenn er bei ihr bleiben wollte. Das würde bedeuten, dass ich morgen auf jeden Fall nicht ausgeschlafen zur Schule und meine Hausaufgaben unerledigt lassen musste. Man sollte im Leben eben Prioritäten setzen und meine waren nun mal die Kinder in Jemen, die, wie alle anderen Menschen auch, überleben wollten, es aber nicht konnten. Der Bürgerkrieg der dort herrschte sorgte für immense Probleme für die Einwohner Jemens. Dafür war auch die heutige Gala.
So weit ich wusste war die Planung aber dieses mal nichts Außerordentliches, sondern schlicht, mit wenigen Besuchern und wenig Presse. Wieso es so war wusste ich nicht aber ich glaubte, dass es eine neue Planerin oder einen neuen Planer gab, welche die Gala planten.
Nach einer ganzen Weile, in denen ich mit den Jungs ich sehe was, was du nicht siehst gespielt hatten, kamen wir auch schon am riesengroßen Gebäude an und tatsächlich war der Ort nicht ganz so überfüllt, wie es die letzten Jahre immer war.
Die Jungs stiegen aus und Lexian wollte mir die Tür öffnen, doch ich schaffte es die Tür vor ihm zu öffnen. Ich brauchte keine Hilfe, auch wenn es nur eine nette Geste war, so würde auch hier jeder auf einem rumhacken. Max fuhr den Wagen anschließend weiter und ich ging mit Lex auf meiner linken und Diego auf meiner rechten Seite auf den roten Teppich, welcher voll mit Paparazzis besetzt war.
Beide Jungs hatten Sonnenbrillen auf und einen monotonen Gesichtsausdruck. Wie immer also, dachte ich unbeeindruckt und posierte für die Kameras. Einige schrien meinen Namen und schrien, dass ich mich zu ihnen umdrehen solle, doch ich tat einfach das, was ich immer tat: das was ich wollte. Ich hörte nicht gerne auf andere Menschen.
Als wir dann auch endlich drinnen angekommen waren führte uns ein junger Kellner, der vielleicht wenige Jahre älter als ich war, zu unserem Tisch und ging wieder fort. Tatsächlich war die Gala dieses mal nicht besonders protzig, aber umso gemütlicher.
,,Wer ist der Kerl, der dich seit dem wir hier sind anstarrt?", fraget Lex und sah zu mir. Er zeigte mit seinem Zeigefinger in die Richtung, in der ein junge war, der mich wie aus Adleraugen anzusehen schien.
,,Keine Ahnung, ich habe ihn noch nie hier gesehen.", gab ich zu uns betrachtete ihn etwas genauer. Nein, ich kannte ihn wirklich nicht.
Lexian nickte und sah Diego an, der ebenfalls zu ihm sah. Manchmal fühlte ich mich wie in einer Werwolf Geschichte, wo die beiden mit Mindlink, also sozusagen ein WhatsApp für Gedanken, sprachen. Dann verwarf ich den Gedanken wieder, Werwölfe gab es schließlich nicht.Plötzlich bat jemand um Ruhe, weshalb ich aus meinen Gedanken geschmissen wurde und auf die Bühne sah, auf welcher eine ältere Frau stand, die geduldig zu uns sah.
,,Guten Abend verehrte Gäste, mein Name ist Katelin Allen und ich heiße Sie heute alle zu der heutigen Spendengala willkommen und danke Ihnen für Ihr zahlreiches auftreten. Die Summe, die wir heute zusammen bekommen, wird ausnahmslos an Bewohner Jemens gespendet, also legen Sie sich ordentlich ins Zeug. Lasst uns darauf anstoßen, in der Hoffnung eine Menge Geld spenden zu können! Marry mein Schatz, kommst du?", das letzte rief sie hinter die Bühne, wo kurz darauf ein, mir nur allzu bekanntes, Mädchen erschien.

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Hailey
Teen Fiction,,Ich kann niemandem vergeben, der sich nicht entschuldigt." Hailey Sucre wurde schon oft in ihrem Leben verletzt. Sei es, dass ihr Vater sie verlassen hat, dass ihre Mutter ums Leben kam oder dass sie und ihr jüngerer Zwillingsbruder voneinander ge...