•| Kapitel 47*

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Zwei weitere Prüfungen hatte ich hinter mir. Mit einem mehr oder weniger guten Gefühl gab ich meine letzten Blätter meiner vierten schriftlichen Prüfung ab und nahm mir meine Tasche. Es war Donnerstag und somit der vierte Tag der Woche, aber auch der vierte Tag meiner Prüfungsphase und gerade weil ich mich zu sehr stresste, sorgte mein Vater, Cole, dafür, dass ich mich beruhigen sollte, weshalb er mich jetzt mit zu seinen Eltern nehmen wollte, um mich ihnen vorzustellen. Und, weil er, seiner Meinung nach, zu wenig Zeit mit seiner Tochter verbrachte, jedoch konnte ich diesen Aspekt mehr als nur nachvollziehen. Schließlich musste er noch arbeiten musste.

Ich konnte meine Nervosität gar nicht in Worte fassen, schließlich wäre das eine riesige Überraschung und das nicht nur für die Eltern meines Vaters. Ich wusste gar nichts von ihnen, weder wie sie hießen, noch wie sie aussahen, oder gar ihren Charakter und mein Vater wollte mir auch nichts sagen, da er wollte, dass ich mir erst eine Meinung bilde, wenn ich sie auch wirklich sah. Ich konnte ihn wirklich verstehen, dennoch half mir diese Tatsache nicht besonders viel, wenn es um meine Nervosität ging.

Cameron hatte mir angeboten, mit mir zu kommen, doch wollte ich nicht, dass er nur wegen mir seinen Familienabend mit Emily, Mina und Lisa absagte, da er sich auch darauf freute. Was wäre ich denn eine fast-Freundin, so etwas von ihm zu verlangen?

Ich seufzte. Nicht einmal Zeit um mich fertig zu machen, hatte ich, denn mein Vater wollte mich gemeinsam mit Max nach der Schule abholen und zu ihnen fahren. Er meinte, dass er nicht wollte, dass ich mich anders anzog oder verstellte, schließlich wollte er mich seinen Eltern so vorstellen, wie ich nun mal war und keine verstellte Version.

Naja, mein Vater war ein weiser man.

Max kam nur deshalb mit, weil mein Vater seinen Eltern auch Max vorstellen wollte, als Adoptivvater. Deshalb war ich nur nervöser. Ich, ganz alleine, unter einem Haufen von älteren Menschen.

Mit beabsichtigten langsamen Schritten, verließ ich letztendlich das Gebäude und sah auch schon unseren Mercedes auf dem Parkplatz parken. Deutlich eingeschüchtert lief ich auf ihn zu und öffnete die hintere Tür, wo ich dann auch Einstieg.

,,Hey Mäuschen, wie war deine Prüfung?", begrüßte mich mein Vater und sah hinter zu mir. Er saß auf dem Beifahrersitz, während Max auf dem Fahrersitz saß.

,,Hey. Ich hab keine Ahnung, ich hoffe das sie gut war.", beichtete ich und sah wie gebannt auf das Lächeln, welches sich auf den Lippen meines Vaters bildete.

,,Du hast Tag ein Tag aus gelernt Hails, ich kann mir nicht vorstellen, dass du sie verkackt hast. Und selbst wenn, sowas gehört zum Leben.", ertönte nun auch die Stimme von Max, welcher mir aufmunternd zu lächelte. Urplötzlich durchströmt mich ein Gefühl, welches ich viel zu lange ignoriert hatte.

Ich hatte unfassbar Glück mit meiner Familie. Sie liebten mich, ich liebte sie und wir würden alles füreinander tun. Auch wenn mir das Leben große Steine in den Weg gelegt hatte, wollte ich nichts in meinem Leben ändern. Alles war perfekt. Ich hatte gar nichts zu beschweren und erst jetzt fiel mir auf, wir privilegiert mein Leben eigentlich war.

Das was ich letzt lebte, war der größte Wunsch meines jüngeren ichs. Dennoch tat ich nichts um meine Zuneigung für diejenigen Personen zu zeigen, die bei mir waren.

,,ich hab euch lieb..", flüsterte ich ich leise und versuchte auf umständliche Wege beide zu umarmen.

,,Wir dich auch.", kam sogleich die Antwort zurück, woraufhin ich mich wirklich zwingen musste, die Tränen aufzuhalten.

Schließlich fing Max auch an zu fahren. Ich lehnte mich an ein Fenster und bekam sogleich auch eine Nachricht, die von, wie ich feststellte, Cameron, war.

HaileyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt