•| Kapitel 11*

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,,I-ich..-wie ko-ommst du denn darauf?"

,,streite es nicht ab, ich bin zwar blond aber nicht so blöd, wie du mich hältst. Ich kann eins und eins zusammen zählen und außerdem kam mir dein adoptivvater sowieso bekannt vor. Jetzt hab ich nur noch eine Frage: wieso das ganze? Jeder normale Mensch wünscht sich das Leben, das du hast und du wirfst es einfach weg.", argumentierte sie und sah mich fragend an.

Ich seufzte. Dieser Tag war wirklich kein besonders guter Tag.

,,Können wir das morgen bereden, wir müssen zuerst dieses blöde Referat zu Ende bringen.", versuchte ich von der Tatsache abzulenken.

,,Nur wenn du diese albernen Sachen weg tust. Schmink dich ab, du musst dir doch keine Pickel faken!"

Ich tat was sie sagte, vor allem hatte ich keine Kraft mehr mich zu widersetzen.

,,Was ist eigentlich mit dir? Deine Augen sind rot, als hättest du illegale Substanzen zu dir genommen und sehr viele Taschentücher liegen auf meinem Bett.", fing ich die konversation an.

,,Das ist eine lange Geschichte.", seufzte sie erneut.

,,Wir haben beide Zeit.'', lächelte ich sie leicht an und fing an mich abzuschminken und umzuziehen.

,,Na schön. Seit dem Tag.. du weißt schon. Seit dem Tag, an dem wir bei mir waren, also vorgestern, war ich nicht mehr an diesem Ort. Ich hatte Angst, es war nicht das erste, und vermutlich auch nicht das letzte mal, dass er sowas getan hat. Ich wusste nicht wohin und deshalb irrte ich einfach herum.

Heute war ich da wieder. Ich hatte nichts mehr, ich hatte Hunger und Durst. Ich musste duschen und meine Kleidung ändern, deshalb bin ich da wieder hin gegangen. Du kannst dir den Rest ja denken."

Sie zeigte keine Emotionen, was darauf hinwies, dass sie versuchte, ob bewusst oder unbewusst, das Geschehene zu verdrängen. Ich für meinen Teil war schockiert.

Wie konnte es niemandem auffallen, wie sehr sie litt? Wieso erzählte sie es mir und nicht ihren Freunden? Ich dachte, sie würde mich hassen, dich so erschien es mir im Moment nicht. Im Gegenteil.

,,das tut mir so leid! Wieso bist du zu niemandem gegangen?"

,,Zu wem denn? Zu meinen reichen, schönen Freunden? Wofür? Damit ich so behandelt werde wie-", sie unterbrach sich selbst.

,,-wie ich? Du hast ja recht.", seufzte ich traurig.

,,Es tut mir leid... das hätte ich nicht sagen sollen", entschuldigte sich Mina bei mir.

,,Du musst dich nicht entschuldigen, es ist die Wahrheit. Ich weiß ja noch nicht einmal, wieso du mit mir redest.'', gestand ich.

,,Hey, du bist ein toller Mensch und es tut mir leid, das ich es so spät erst erkannt habe. Ich werde dafür sorgen, dass die anderen dich in Ruhe lassen, ich verspreche es dir.''

,,Versprich nichts, was du nicht halten kannst Mina. Du kannst nicht viel für ihr Verhalten.''

,,Ich habe es dir bereits versprochen. Außerdem ist mir klar geworden, dass nur weil ich keine schöne Zeit hatte, es nicht jemand anderem zu fügen muss. Das ist schrecklich.''

,,So funktioniert die heutige Welt.", äußerte ich meine Meinung.

,,außerdem wäre es mir wichtiger, wenn du niemandem mein Geheimnis weiter erzählst.''

Empört sah sie zu mir.
,,Natürlich werde ich es niemandem erzählen, wofür hälst du mich? Eine snitch? Neh. Außerdem bist du jetzt dran, mit deiner Lebensgeschichte."

,,Na schön, aber das Referat müssen wir heute trotzdem fertig machen.

Die Geschichte, wieso ich undercover zur Schule gehe, ist nicht besonders spannend. Wie du sicherlich weißt, bin ich adoptiert. Indem ich mich als streber abgebe, hab ich Zuhause mehr Zeit, meine Familie zu finden. Außerdem möchte ich keine falschen Freunde finden, die nur mit mir befreundet sein wollen, wegen meinem Geld oder meinem Ruhm. Das wars.''

HaileyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt