•| Kapitel 13*

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Cameron

Ausgeschlafen wachte ich auf. Zum Glück war heute Sonntag und ich hatte nichts vor. Ganz davon zu schweigen von dem Handy, was ich gestern mitten auf der Straße gefunden hatte, zum Fundbüro zu bringen. Oder ich würde warten, bis jemand anruft, damit ich rangehen und der Person sagen könnte, dass ich ein Handy gefunden habe.

Ich hatte natürlich versucht das Handy auch einfach so zu entsperren, doch leider fand ich den PIN nicht heraus. Noch nicht. Vier mal die Null war es nicht. Schade.

Wieder versuchte ich alles möglichen, doch erst als ich die zahlen ''3141'' eingab, entsperrte sich das Handy. Okay, wieso 3141? Vielleicht steht es für den 31.04.2001?

Das erste was ich tat, war auf die Kontakte zu gehen. Viele, viel zu viele Namen waren abgespeichert, doch versuchte ich meinen Namen darunter zu finden. Stattdessen fand ich den Namen ''Nole'', weshalb ich auf den Kontakt drückte und tatsächlich, es war die Nummer von Nole Salvatore.

Sofort rief ich ihn durch das Handy an und musste nur kurz warten, bis er ran ging.
,,Hallo?!", kam es müde von ihm.

,,Hey Bro.", antwortete ich und wartete auf eine antwort, die gleich darauf kam.

,,Diggah, was rufst du mich um diese Uhrzeit an alter? Außerdem, hast du 'ne neue Nummer oder wieso kenn' ich die nich'?''

,,Bro, ich hab gestern ein Handy mitten auf der Straße gefunden und ruf dich damit an. Komm mal rüber, dann können wir herausfinden, wem das gehört Bruder.''

,,Bin gleich da Bruder.''

In der Zeit, die ich mit warten verbringen könnte, entschied ich mich dazu, nach unten zu gehen, um zu frühstücken. Meine Mum war Zuhause, sie arbeitete nicht. Dieses Haus war das Erbe meines Vaters, genau so wie das Konto meiner Mutter. Er bekam das von seinem Vater, der es von seinem Vater bekam, der es dann von seinem Vater bekam und so weiter. Ich für meinen Teil wollte jedoch arbeiten, nur rumsitzen und nichts tun war nichts für mich.

Unten angekommen setzte ich mich auf meinen Platz und fing an zu essen, meine kleine Schwester Emily saß direkt neben mir und aß ihre Gemüse Pampe, während ich mir ein Brot mit Veganer Nussnougatcreme Aufstrich machte. Natürlich war mein Brot auch vegan, aber ich war es leider noch nicht. Meine Mutter fand es wichtig, auf vegane Sachen umzusteigen. Auch wenn wir alle in der Familie nicht veganer waren.

,,Schatz, wir bekommen heute Abend Besuch.'', unterbrach meine Mutter meine Gedankengänge und sah mich mit schief gelegten Kopf an.

,,Von wem denn?'', fragte ich und aß weiter.

,,Gestern hat ein Mädchen deiner Schwester das Leben gerettet, während du mit irgendeinem Mädchen geredet, besser gesagt ihr deine Zunge in den Hals gesteckt hast. ich hab sie eingeladen, als Dankeschön.''

,,Und sie ist soooooooooooooooooooooo schön. Wenn ich groß bin, will ich auch so schön sein!", mischte sich Emily ein.ü

,,Okay, vielleicht schaffe ich es noch, die Heldin zu sehen.", lächelte ich meine Mum an und zwickte in Emys Wange, die daraufhin anfing wie verrückt zu kichern.

Dann klingelte es an der Tür, die ich schließlich öffnete. Nole.

,,NOOOOOOOOOLIIIIEEEE", kreischte Emily und rannte auf Nole zu, der sie dann auf seinen Arm nahm und sie im der Luft drehte.

,,Na, wie geht es meiner Lieblings Emily?", fragte er meine kleine Schwester grinsend, die daraufhin anfing zu kichern und zu antworten, dass es ihr gut ginge.

,,Na komm schon", schmunzelte ich und gab Nole ein Zeichen, dass er mir, ohne Emily, folgen sollte.

Oben in meinem Zimmer angekommen nahm er das Handy in seine Hand und fragte mich nach dem PIN.

,,3141''

,,Lustig, wenn man nach der drei ein Komma setzt, hat man Pi.", fing er an zu lachen. Da erwachte wohl sein innerer Streber, dachte ich grinsend.

Einige Minuten scrollte er durch, bis er etwas Verdächtiges fand.

,,Komm mal her!", er klopfte neben sich aufs Bett und wartete bis ich angekommen war.

,,Ich glaube ich weiß wessen Handy das ist. Schau mal, hier ist ein Chat von unserer Klassengruppe. Die Person ist aber kein Mitglied mehr. Schade dass die anderen Apps Passwort geschützt sind. Aber jetzt wissen wir, dass das Handy dem Ner-Streber gehört. Das bedeutet, dass wir was gegen sie in der Hand haben.''

Böse grinsend klatschten wir ab. Sie würde es bereuen, morgen in die Schule zu kommen!

,,Lass uns jetzt endlich los ins Fitnessstudio, ich muss dringend trainieren.'', seufzte ich.
Es war nicht einfach so gut auszusehen, wie ich es tat.

,,Ja man, lass gehen. Außerdem muss ich dir was erzählen-"

Das Handy auf der Kommode lassend standen wir auf und gingen aus der Tür.

***

Einige Stunden waren wir nun schon trainieren, doch jetzt konnten wir nicht mehr.

Jetzt wollte ich unbedingt nach Hause, in der Hoffnung, dass der Besuch von Mum noch bei uns war, damit ich mich bei ihr bedanken konnte. Nole und ich trennten uns mitten auf dem weg, da wir in verschiedenen Richtungen wohnten.

Vor meine Haustür suchte ich meine Taschen nach meinem Schlüssel ab, doch ich konnte ihn nicht finden. Fluchend sah ich auf den Boden, doch auch da war er nicht. In der Hoffnung, dass Nole ihn ausversehen eingepackt hat, klingelte ich, woraufhin die Tür kurz darauf von meiner Mutter geöffnet wurde.

,,Hey Mum.", begrüßte ich sie und ging an ihr vorbei um meine Hände zu waschen. Als ich nach oben ging bemerkte ich, dass das Bad besetzt war, weshalb ich dann ins Bad runter ging. Allem Anschein nach, war unser Besuch noch da.

Nach dem Hände waschen hörte ich wie jemand sich von meiner Mutter verabschiedete, doch versuchte ich schneller an die Tür zu kommen, um die fremde Person zu sehen. Zu spät, denn die Tür fiel mit einem Ruck ins Schloss.

,,Ich komm gleich Mum!", schrie ich ins Haus und verließ es danach in Ausschau nach der fremden zu halten. Und tatsächlich, ein Mädchen, welches eine schwarze enge Hose und einen grünen Hoodie trug. Das konnte ich auch nur durch die Straßen Laterne erkennen, doch die Aufschrift konnte ich leider nicht lesen.

,,Warte.", schrie ich ihr hinterher, woraufhin sie nicht stehen blieb. Also rannte ich zu ihr und griff nach ihrem Arm.

,,Ich muss dir danken, du hast-", fing ich an, stoppte aber, als ich sah, wer die Person vor mir war.

Ich schluckte. Sie war die Heldin meiner Schwester? Sie, hatte meiner Schwester das Leben gerettet? Und sie war Hailey.

Als sie erkannte wer ich war riss sie sich los und ging fort, ohne mich weiter zu beachten. Dann konnte ich die Aufschrift ihres Pullovers lesen: ''kein Mensch ist Illegal, auf gestohlenem Land.''

Auch wenn ich es nicht zugeben würde, schließlich waren wir sonst auch nie einer Meinung, so stimmte ich dennoch ihrem Pullover zu.

HaileyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt