Hellwach lag ich in meinem Bett und dachte immer noch über die Situation zwischen Cameron und mir nach. Nachdem er mich gefragt hatte, ob er mich küssen darf und ich viel zu perplex für eine normale Antwort war, küsste ich einfach ihn. Was hätte ich denn sonst tun sollen?
Zu meiner Verteidigung, ich war viel zu überfordert und in seiner Nähe merkwürdigerweise auch sehr nervös. Außerdem hatte ich nicht viel Zeit zum Nachdenken oder die Pros und Contras abzuwägen. So kam ich einfach zu dem Entschluss, dass es die beste Antwort wäre, ihn einfach zu küssen und ja, vielleicht hatte ich ihn überfordert, aber das hatte er mich mit seiner Frage auch. Überhaupt überforderte mich seine Anwesenheit.
So beschloss ich einfach mitten in der Nacht, duschen zu gehen, in der Hoffnung es würde mich beruhigen. Und tatsächlich waren meine Gedanken nach der kalten Dusche um einiges befreiter und ruhiger. Nachdem ich mich anzog und mir ein Peeling auf mein Gesicht klatschte und es abwusch, ging ich in die Küche um mir etwas zu essen zu suchen. Ich hatte um diese Uhrzeit absolut keine Lust mir etwas aufwändiges zu machen.
Bewaffnet mit einem Brot und vielen Belägen, belegte ich mir mein Sandwich und aß es anschließend auch, während ich auf meinem Handy das Buch Der Trafikant las. Dieses Buch wurde mir aufgezwungen zu lesen, doch jetzt, wo ich fast am Ende war, wollte ich heulen.
Es ging um einen jungen Jungen, der von seiner Mutter gezwungen wurde, nach Wien zu ziehen, um dort in einer Trafik zu arbeiten. Zudem war es auch noch zu der Zeit der Nationalsozialismuses. Ehrlicherweise hatte ich das Ende nicht so erwartet, wie es kam, aber was Bücher anging war ich hoffnungslos naiv.
Nach dem ich mein Brot gegessen und mein Buch gelesen hatte, lief ich ins Wohnzimmer um mir irgendwas anzuschauen, da ich dachte, nicht mehr schlafen zu können, aber so weit kam ich nicht, denn als mein Rücken das Sofa berührte war es um mich geschehen. Die Dunkelheit holte mich ein und ich schlief ein.
Wach wurde ich erst, als ich etwas appetitliches roch. Müde rieb ich meine Augen und sah mich um. Wieso war ich denn im Wohnzimmer? Verwirrt stand ich auf und warf einen Blick auf die Küche. Am Tisch saßen Jaxon, Zoey und Victoria, die wieder einmal anders aussahen, als sie eigentlich aussahen, außerdem saßen Mina und Lexian da und Max stand am Herd. Ich lief zu Max hin und umarmte ihn als guten Morgen und winkte dem Rest zu. Max küsste mich anschließend auf meinen Kopf und streichelte kurz darüber, jedoch nicht ohne mir einen guten morgen zu wünschen.
Da ich Gestern duschen war und danach meine Perücke nicht wieder aufgesetzt hatte, sah mich jeder ohne Perücke und während Jax geschockt war, war Victoria belustigt. Als sie mich sah, deutete sie auf Mina hin. Dann verstand ich.
,,Sie kennt mein Geheimnis.", beichtete ich und deutete auf Mina, nachdem ich mit meinen Schultern gezuckt hatte. Jaxon sprang daraufhin auf und sprach beleidigt: ,,und mich zwingst du, so rumzulaufen?"
,,Hab dich nicht so, das steht dir.", meinte daraufhin Zoey lachend und stupste ihn in seine Seite, woraufhin Mina verwirrt die Augenbrauen zusammen zog. ,,Wie siehst du denn normalerweise aus?", fragte sie in die Runde und sah ihn eindringlich an. Vermutlich wollte sie herausfinden, wer er war oder ob sie ihn kannte
,,Das, liebstes Minalein, ist Jaxon Williams.", kam es aus Lexian, der belustigt zu seiner Freundin sah, als diese anfing sprachlos zu werden.
,,A-aber ich, e-er, hää?", kam es sprachlos aus ihr, während sie komplett verzweifelt mit ihren hin und her fuchtelt. Vermutlich wollte sie die Lüge hinter Lexians Worten finden.
,,Ich hab ihn nur verkleidet, weil du meintest, dass du die anderen mitbringst. Sie kennen mein Geheimnis ja noch nicht, deshalb musste es sein.", erklärte ich ihr und hoffte auf ihr Verständnis, welches sie glücklicherweise auch hatte. Ohne weitere Ereignisse aßen wir anschließend weiter, bis ich eine WhatsApp Nachricht erhielt.

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Hailey
Novela Juvenil,,Ich kann niemandem vergeben, der sich nicht entschuldigt." Hailey Sucre wurde schon oft in ihrem Leben verletzt. Sei es, dass ihr Vater sie verlassen hat, dass ihre Mutter ums Leben kam oder dass sie und ihr jüngerer Zwillingsbruder voneinander ge...