Hailey

•| Kapitel 36*

Gestern war ein ereignisreicher Tag. Nachdem mir Nole seine Sicht der Geschichte erläutert hatte kam glücklicherweise der Hausmeister, weshalb ich mit einem kurzen Abschied ging. Ich sagte Nole nur, dass ich Zeit bräuchte aber als ich ihn sah, wollte alles in mir, dass ich ihm verzieh. Alles außer mein Verstand.

Mein verstand ließ mich die Ereignisse mit Nole nämlich nicht vergessen. Ich erinnerte mich, als wäre es gestern, das er mir befohlen hatte die Schuhe von Josh sauber zu machen.

,,Du schlampe hast mir die Pampe auf meine Schuhe gemacht.'', knurrte Josh fast schon und sah mich bedrohlich an.

,,Du Bastard hast mir die Pampe auf meine Haare geschmiert!", erwiderte ich nicht weniger wütend.

,,Mach das sauber.", ertönte plötzlich die Stimme meines leiblichen Bruders, der mich emotionslos ansah.

Oder dieses eine Mal, in dem er versucht hat, mich zu bedrohen.

,,Hey Nerd!", kam es gehässig von der Person hinter mir, die ich, ohne mich umzudrehen, als Nole identifizierte.

,,Du wirst jetzt das machen, was wir verlangen, kapiert?", kam es ebenso gehässig aus einem seiner Handlanger, ich glaubte er nannte sich selbst Josh. Keine Ahnung, ob er auch wirklich so hieß und ehrlicherweise interessierte es mich auch nicht im geringsten.

Deshalb lag ich immer noch auf meinem Bett, obwohl ich eigentlich Schule hätte. Aber ich wollte Nole nicht sehen. Es hatte mir mein Herz gebrochen, dass ich seine Entschuldigung nicht angenommen hatte, doch man konnte die Taten nun mal nicht einfach so vergessen. Aber er war nichtsdestotrotz mein Bruder und dennoch wollte ich nicht bei ihm sein. Nicht so lange ich ihm nicht verzieh, sonst wäre die Atmosphäre zwischen uns, viel zu unangenehm.

Außerdem sollte sowohl Victoria, als auch Jaxon mit Zoey heute ankommen. Leider wusste ich nicht wann.

Mina wusste die Neuigkeit gar nicht aber heute würde sie nach der Schule herkommen, so hatte sie es mir zumindest geschrieben. Außerdem hatte sie mich gefragt, ob es für mich okay wäre, wenn auch die anderen kommen würden. Als ich bejahte fragte sie mich erneut um sicher zu gehen. Schließlich war alles mittlerweile anders gelaufen als ich es erwartet hatte.

Sarah hatte ich auch bereits eine Mail geschickt, in der ich geschrieben hatte, dass ich die Kooperation niemals annehmen würde.

Anschließend antwortete sie mir, dass sie es gelesen hätte, meine Entscheidung zu einhundert Prozent verstand und sie stolz auf mich war, dass ich mich richtig entschieden hatte, trotz des einmaligen Angebots. Nicht jeder informierte sich über sachen, für die sie so viel Geld bekommen könnten, so waren die Worte von Sarah.

Langsam beschloss ich aufzustehen, um etwas zu essen zu machen, da ich nicht boxen durfte, wollte ich nicht zu viel essen, da ich wirklich ungerne zunehmen würde. Deshalb musste ich meine Ernährung ein wenig umstellen. Von fettig auf Vitamine. Sonst hätte ich mir und den Gästen Pizza bestellt.

Langsam lief ich runter, entschied mich dazu, die Perücke weg zu lassen und öffnete die App, mit der ich anschließend Musik liefen ließ. Apropro, Sarah hatte beiläufig auch noch erwähnt, dass der Songwriter, der für mich arbeitete, die meisten meiner Lieder beendet hatte und sogar selber noch welche schrieb. Ich sollte demnächst vorbei kommen und sie einsingen und bestenfalls auch selber ein paar Lieder mitbringen, die ich singen konnte, dich momentan stand ich was Musik anging komplett auf dem Schlauch.

Nachdem ich eine Vegetarische Lasagne zubereitet hatte und sie nur noch im Ofen warten musste, lief ich nach oben um mich endlich umzuziehen. Das ganze erinnerte mich zwar an den Tag, an dem ich umgekippt bin, aber heute würde ich hoffentlich den Tag auch ohne Ohnmacht überstehen.