Kapitel 10

257 28 1
                                    

Jenos POV:

Irgendwann kamen wir, immer noch schweigend, an der riesigen Villa an, in der Mark wohnte. Wir gingen rein und ich merkte, wie Mark sich versteifte, sobald wir die Villa betraten. Ich legte ihm unterstützend eine Hand auf die Schulter und wir machten uns schnellen Schrittes auf den Weg in Marks Etage. Dort angekommen, schmiss ich mich sofort auf sein Sofa fallen. Mark ging in kurz in seine kleine Küche und kam wenige Sekunden später mit zwei Tellern voll mit Mandu zurück zu mir. Er reichte mir einen der Teller und ein paar Stäbchen und setzte sich neben mich. Wir aßen erst ein wenig, bevor wir anfingen auf seinem riesigen Flachbild zu zocken. Ich liebte es so mit ihm zu zocken, aber heute war es irgendwie anders. Man merkte, dass wir beide wussten, dass der jeweils andere etwas zu sagen hatte. Ich wusste genau, dass Mark die Stille zwischen uns genauso bedrückend fand, wie ich, aber ich traute mich nicht, als erster das Wort zu ergreifen. Dementsprechend saßen wir fast eine Stunde schweigend nebeneinander und zockten. Nach einer gefühlten Ewigkeit ergriff Mark das Wort. Seine Stimme war wesentlich ruhiger und empathischer als sonst. "Jetzt raus mit der Sprache, Jeno", begann er und sah mich mit einem durchdringenden Blick an, "Was ist momentan mit dir los?" Ich schluckte. Jetzt musste ich ihm wohl oder übel gestehen, dass ich Gefühle für eins unserer Opfer entwickelt hatte. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen und begann ein  wenig widerstrebend zu erzählen: "A-also.." Meine Stimme zitterte ein wenig, aus Angst vor der Reaktion meines besten Freundes, und ich atmete einmal durch, bevor ich fort fuhr. "Ich glaube ich habe mich verliebt", sagte ich mit nun fester Stimme. "Und deshalb bist du so nervös? Was ist denn so besonders an der Person, dass es dir Angst macht, darüber zu erzählen?", fragte Mark leicht grinsend. Dieses Grinsen würde ihm gleich noch vergehen, da war ich mir sicher. Ich ergriff wieder das Wort: "Ich weiß nicht, ob du es nachvollziehen kannst, aber ich habe mich in Na Jaemin verliebt." Es war gut, dass es raus war, aber Marks Blick ließ mich erstarren. Er wirkte nämlich nicht sauer, sondern eher verwirrt. "Irgendwo habe ich den Namen schon Mal gehört, aber ich weiß gerade nicht wo", sagte er interessiert, "kenn ich ihn vielleicht?" Ich begann wieder ein wenig zu stottern: "Ähm.." Ich überlegt kurz, ob ich ihn anlügen wollte und ihm einfach zu sagen, dass er ihn nicht kenne, aber ich wusste, dass er es sowieso merken würde und dann enttäuscht von mir wäre. Warum machte ich mir eigentlich so viele Sorgen, wegen seiner Reaktion? Er war mein bester Freund und ich konnte ihm doch eigentlich vertrauen oder? Ich entschied mich also, ihm die Wahrheit zu sagen und fuhr fort: "Er ist einer der besten Freunde von Donghyuck. Um genau zu sein, ist Jaemin der Junge, den ich vor Yuta beschützt habe." Marks Augen weiteten sich. Er dachte einen Moment nach und begann dann zu lächeln. "Ach so heißt der Kleine, denn du in der Vorlesung heute Morgen so angestarrt hast", sagte er, "hast du dir Gedanken gemacht, nur weil er ein Freund von Donghyuck ist?" Ich nickte ein wenig beschämt. Er knuffte mir nur freundschaftlich in die Seite und begann wieder zu reden: "Du kannst doch auch nichts dafür, dass du Gefühle für ihn hasst. Ich bin zwar ein wenig enttäuscht, dass du dir Sorgen gemacht hast, ich könnte sauer sein, aber ich verstehe es leider auch irgendwie. Du bist mein bester Freund und das bleibt auch so." Ich atmete erleichtert auf, aber ich merkte schnell, dass ich es noch nicht ganz überstanden hatte, denn Mark ergriff ein weiteres Mal das Wort. "Aber bitte geh jetzt nicht davon aus, dass ich deshalb Donghyuck in Ruhe lasse", meinte er ernst, "Du weißt, warum ich das ganze mache. Aber eins verspreche ich dir. Ich versuche Jaemin so gut es geth aus der Sache raus zu halten." Ich nickte. "Danke", sagte ich nur und wir fuhren mit dem Spiel fort. Ich wusste warum Mark das ganze machen und verstand dementsprechend das, was er gerade gesagt hatte. Die Stimmung hatte sich schon ein wenig gebessert, aber mir war klar, dass Mark auch irgendwas zu sagen hatte. Also sagte ich mit fester Stimme: "Und Mark? Was lastet dir auf der Seele?"

Frohe Ostern euch allen,

Heute gibt es mal zwei Kapitel für euch. Ich hoffe sie gefallen euch

Eure Raven <3

Lover: UnknownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt