Kapitel 46

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Marks POV:

Ich saß auf meinem Balkon und las mir immer wieder den Chat mit Haechan immer und immer wieder durch. Ich nahm mir eine Zigarette und begann aus Frust zu rauchen.

Ich war am verzweifeln. Ich begann extreme Schuldgefühle zu bekommen und das alles nur wegen dem, was Haechan mir geschrieben hatte. Ging es Donghyuck genauso schlecht wie Haechan?

Ich begann an meinem Plan zu zweifeln. Ich tat Donghyuck das alles doch nur an, um ihn zu beschützen und meinem Stiefvater endlich alles zurück zu zahlen. Doch langsam hatte ich das Gefühl zu übertreiben.

Aber ich hatte doch keine andere Wahl. Donghyuck ging es bestimmt besser mit dem ganzen als es Haechan ging, oder? Oder? ich schrie schon fast innerlich und langsam begannen die Tränen meine Wangen runter.

War ich ein schlechter Mensch? Eigentlich wollte ich doch nur eine Sache richtig machen oder? Ich hatte doch gute Absichten...

Es musste Donghyuck einfach besser gehen als Haechan. Apropos Haechan. Ich muss ihm doch irgendwie helfen können. Er hat sowas einfach nicht verdient. Ihm müsste doch die Welt zu Füßen liegen, denn er ist so ein liebevoller Mensch.

Irgendwann würde ich gerne wissen, wie er aussieht, aber ich werde warten, bis er dazu bereit ist. Ich malte mir schon seit wir das erste Mal geschrieben aus, wie er wohl aussehen würde. Wenn er nur ansatzweise so schön ist, wie seine Persönlichkeit, dann wäre er schon der schönste Mann auf dieser Welt.

Plötzlich riss mich das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken. Ich starrte auf meinen Bildschirm, wo nun ein Bild von meinem besten Freund aufleuchtete. Ich überlegte kurz, entschied mich aber dann den Anruf anzunehmen

(Alles was Jeno sagt ist kursiv geschrieben und alles was Mark sagt ist fettgedruckt)

hey

hey, Jeno

Was ist los?

Wie geht es dir?

Ist das jetzt sein ernst? Ruft Jeno gerade wirklich an, nur um mich zu fragen, wie es mir geht. Irgendwie unnötig, aber es tat schon echt gut. Ich fragte mich, wie er nur so ein gutes Timing haben kann. Er schafft es irgendwie immer genau anzurufen, wenn ich ihn wirklich brauche.

Gut

Und jetzt die Wahrheit! Ich merke doch, dass es dir momentan nicht gut geht.

Ich sagte nichts und musste schlucken. Er hatte ja Recht, aber ich kann ihm das alles doch eh nicht erklären. Er wird mich einfach für verrückt halten.

Ich mach mir Sorgen um dich verdammt, also rede mit mir!

Verdammt es wird nur noch schlimmer, wenn ich es dir erzähle!

Ich war aus irgendeinem Grund sauer. Jeno hatte absolut keine Ahnung, was momentan mit mir los war. Ich selber wusste es doch auch nicht. Wie soll ich ihm etwas erzählen, was ich selber nicht weiß?

Mark, komm schon. Reden hilft immer oder wenigstens Gesellschaft.

Er hatte Recht. Reden würde helfen, aber wie? Aus Frust stiegen mir die Tränen in die Augen und ich merkte, dass ich kurz vorm zusammenbrechen war.

Wie zur Hölle soll ich dir erzählen, was mit mir los ist, wenn ich es verdammt nochmal selber nicht weiß?

Ich schluchzte und legte einfach auf.
Nun saß ich alleine auf meinem Balkon und heulte mir die Seele aus dem Leib. Das ist mir alles zu viel. Was war nur mit mir los?

Ich kann einfach nicht mehr. Die Mauer um mein Herz steht kurz vor dem Einsturz und das muss ich um jeden Preis verhindern. Ich durfte nicht versagen!

Ich schaffte es die Tränen zu unterdrücken und stand auf. Kurz ging ich ins Bad und machte mich frisch, bevor ich mit Kopfhörern und einer Schachtel Zigaretten nach draußen ging.

Ich brauchte jetzt einfach meine Ruhe und ein wenig Abstand von allem, weshalb ich in den erstbesten Park ging, an dem ich vorbei kam und mich an einem kleinen See unter einen Baum setzte.

Ich schloss die Augen, zündete mir eine Zigarette an und lauschte einfach der Musik. Irgendwie schaffte ich es sogar wenigstens für ein paar Minuten meine eigenen Gedanken auszublenden und einfach nur zu seien.

Diese innere Ruhe tat mir gut, auch wenn sie nicht lange anhielt.

Nach ungefähr einer halben Stunde machte ich mich wieder auf den Heimweg und schmiss mich auf mein Sofa, um ein wenig Netflix zu schauen. Mein Handy schaltete ich einfach aus.

Lover: UnknownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt