Lover: Unknown

Kapitel 43

Marks POV:

Es waren nun einige Tage vergangen, seit ich das letzte Mal mit Haechan geschrieben. Ich hatte mich irgendwie nicht getraut ihn anzuschreiben, aber von ihm kam auch nichts.

Er hatte wahrscheinlich einfach viel zu tun oder keine Lust auf mich und mein Gejammer.

Der letzte Gedanke fühlte sich irgendwie so an, als würden sich tausende von kleinen Messern in mein Herz bohren. Aber warum?

Ich warf die Gedanken beiseite und stand auf. Es war schon recht spät, weshalb ich mich schnell im Bad fertig machte. Viel konnte ich aber eh nicht machen, da ich so oder so scheußlich aussah.

Ich hatte in den letzten Nächten nicht viel geschlafen und meine Zusammenbrüche waren häufiger geworden. Deshalb hatte ich tiefe Augenringe, die selbst mit dem besten Makeup nicht zu verstecken waren.

Ich machte mich mit Kopfhörern in den Ohren auf den Weg zur Uni und kam gerade noch rechtzeitig zum Beginn der Vorlesung.

Jeno sah mich nur besorgt von der Seite an, als ich mich abgehetzt auf den bisher freien Platz neben ihn fallen ließ. Johnny hingegen meinte mir einen Spruch drücken zu müssen, den ich aber gekonnt ignorierte. Ich war zu fertig für sowas.

Die Vorlesung zog sich ewig und ich war mehrmals kurz davor einzuschlafen, aber Jeno tippte mich immer bevor ich mit dem Kopf auf den Tisch kippte an. Manchmal war ich schon echt dankbar, dass dieser Idiot mein bester Freund ist.

Als ich dir bescheuerte Vorlesung endlich überstanden hatte, folgte ich Johnny und Taeyong nach draußen, während Jeno meinte, dass er noch kurz zur Toilette müsste. Ich könnte mein Handy darauf verwetten, dass er sich dort mit Jaemin zum rummachen trifft, aber ich war viel zu faul, um ihm einen Spruch zu drücken. Soll er doch seinen Spaß haben.

Johnny und Taeyong steuerten direkt auf eine der Bänke auf dem Hof zu und ließen sich darauf nieder. Ich setzte mich neben die beiden und wir unterhielten uns über alle möglichen Sachen, unter anderem darüber, dass Yuta sich bei uns allen für sein Verhalten entschuldigt und die Uni geschmissen hatte. Ich war jedoch nicht wirklich auf das Gespräch fokussiert.

Ich hatte dir ganze Zeit das Gefühl, dass der Blick von irgendwem ununterbrochen auf mir lag. Ich hörte mittlerweile garnicht mehr zu, was meine Freunde sagten, sonder schaute mich um, um herauszufinden, wer mich so anstarrte, denn das nervte gewaltig.

Es dauerte nicht lange, bis sich mein Blick mit jemandem kreuzte. Sobald er merkte, dass ich seinen Blick bemerkt hatte, schienen seine Schuhe plötzlich sehr interessant zu werden. Ich kochte innerlich, denn der Junge war niemand anderes, als mein kleines Opfer Donghyuck.

Ich entschuldigte mich kurz bei Johnny und Taeyong, stand auf und machte mich auf den Weg zu Donghyuck. „Hey, Kleiner", begann ich abfällig, aber irgendwie war es komisch Donghyuck so zu bezeichnen, denn ich Verband diesen Spitznamen nun mit Haechan.

Und da war der Junge, denn ich kaum kannte schon wieder in meinen Gedanken. Ich könnte mich dafür selber schlagen, aber stattdessen werde ich das gleich bei Donghyuck tun. Dann war er wenigstens zu irgendwas gut.

„Warum starrst du mich die ganze Zeit so an?", fuhr ich dann fort, „bin ich etwa so hübsch, dass du deinen Blick nicht von mir abwenden kannst" Donghyuck sagte nichts und ich schlug zu. Ich schlug mehrmals auf ihn ein, bevor ich mich umdrehte und wegging.

Auf dem Weg zurück zu meinen Freunden musste ich versuchen nicht anzufangen zu weinen. Eigentlich wollte ich Donghyuck doch gar nichts  tun, aber es war nur zu seinem Besten.

Ich setzte mich wieder zu Johnny und Taeyong und wenige Minuten später kam auch Jeno zu uns, der nun verräterische, lilafarbene Flecken am Hals, die mich zum schmunzeln brachten.

„Jeno, du hast da was am Hals", sagte ich so ernst wie möglich. Mein bester Freund wurde rot und versuchte stotternd irgendwas zu antworten, aber ich lachte nur und winkte ab. Er setzte sich zu uns und versuchte das Thema so schnell wie möglich von seinem Hals wegzubekommen, da Taeyong versuchte ihn mit Fragen zu Löchern.

Der Rest des Tages verging recht schnell, doch das mulmiges Gefühl im Magen, wegen meiner Reaktion auf das was ich Donghyuck heute angetan habe. Aus irgendeinem Grund hatte ich das Gefühl Haechan zu verletzten, wenn ich  Donghyuck schade, aber ich wusste nicht warum.