2k Special 2/3

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Yutas POV:

Renjun erzählte noch eine ganze Weile von seinem Urlaub, bis er sich dann direkt an mich wendete. "Und was hast du zu erzählen", fragte er lächelnd, "Ich merke doch, dass du mir irgendwas erzählen willst."

Er strahlte mich mit seinem breitesten Lächeln an und ich wusste, dass es an der Zeit war, ihm die eine Sache über mich zu erzählen, die noch niemand über mich wusste, nicht einmal er. Denn obwohl ich es schon fast ein Jahr wusste, hatte ich Angst es ihm zu erzählen.

Das lag wahrscheinlich daran, dass ich anfangs selber Probleme hatte es zu akzeptieren wegen der Einstellung meiner Eltern zu dem Thema. Aber eigentlich wusste ich doch, dass Renjun nicht so ist, also ergriff ich das Wort.

"Ähm, also", begann ich, da ich absolut keinen Plan hatte, wie ich das ganz in Worte fassen sollte, "Es gibt eine Sache die bisher niemand über mich weiß. Ich schleppe das jetzt seit fast einem Jahr mit mir run, aber das ist irgendwie voll schwer für mich das zu sagen. Um ganz ehrlich zu sein, ich hab Angst, Renjun."

Mein bester Freund legte mir einem Arm um die Schulter und zog mich vorsichtig an sich, um mich in eine ermutigende Umarmung zu ziehen: "Du kannst mir alles erzählen. Ich werde dich nicht verurteilen. Versprochen. Hab keine Angst!"

Diese Worte halfen irgendwie, auch wenn sie eigentlich nicht viel aussagten. Also ergriff ich wieder das Wort. Ich schaff das. Renjun ist für mich da und wird mich nie enttäuschen. "Ich glaub ich bin schwul, aber das Problem ist, dass meine Eltern das niemals unterstützen würden", sagte ich sehr leise, aber Renjun hatte es trotzdem gehört.

"Das ist doch nicht schlimm, Yuta. Ich finde es schön, dass du es dir selber eingestehst", sagte er und sah so aus, als wäre er wirklich stolz auf mich. "Danke, Junie", sagte ich immer noch recht leise. Ich entfernte mich langsam aus seiner Umarmung und nun saßen wir wieder neben einander.

"Gibt es denn auch jemanden den du magst?", fragte er mich und wackelte mit den Augenbrauen, sodass  ich laut los lachen musste, aber ich fing mich schnell wieder, denn es gab wirklich jemanden, der mir den Kopf verdreht hatte.

Er war aus meiner Parallelklasse und Renjun kannte ihn auch, da wir auf der Grundschule alle in der selben Klasse waren. Leider ist Renjun auf eine andere Schule gegangen als ich, weshalb wir uns nur noch nachmittags oder am Wochenende sahen.

Aber zurück zu meinem Crush. Er war in meinen Augen einfach perfekt, aber leider wechselten wir so gut wie nie ein Wort. Nur im Musikunterricht, da dies das einzige Fach war, das wir zusammen belegten. er war total talentiert und hat eine wundervolle Stimme. Ich liebte es ihm beim singen zuzuhören.

Er war ein wenig größer als ich und sah einfach handsome aus. Nur leider war er der Playboy unserer Stufe und hatte bereits mit fast jedem Mädchen was. Es tat immer ein wenig weh, ihn auf dem Schulflur schon wieder mit einer anderen rummachen zu sehen, aber ich hatte kein Recht eifersüchtig zu sein, denn wir würden eh niemals zusammen kommen.

"Es scheint wohl wirklich jemanden zu geben, so verträumt, wie du durch die Gegend starrst", meinte Renjun lachend und ich boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter. "Du hast ja recht", meinte ich daraufhin.

"Wer ist denn der glückliche? Kenn ich ihn vielleicht?", fragte mein bester Freund dann total aufgedreht. "Lustiger weise kennst du ihn sogar wirklich", entgegnete ich lachend und Renjun fiel die Kinnlade runter. "Echt", fragte er leicht verwirrt, "Es gibt doch kaum Leute, die wir beide kennen."

"Erinnerst du dich noch an Ji Hansol aus unserer alten Klasse?", fragte ich dann. "Ja, ist er es etwa?", antwortete Renjun. Ich nickte nur und er begann sich darüber auszulassen, wie cute Hansol und ich doch zusammen wären. Ich fand das ganze zwar nur mäßig lustig, aber ich wollte ihm seinen Spaß lassen.
[oben ist ein Bild von Hansol]

Wir redeten noch bis spät in die Nacht, bis wir irgendwann beide einschliefen. Besser hätte dieser Tag nicht laufen können. Ich war einfach glücklich und mein Leben lief garnicht so scheiße wie sonst.

Mal schauen wie lange es noch dauert, bis wieder alles den Bach runter geht so wie immer...

"Heute weiß ich, dass es genau zwei Wochen waren, bis mein Leben in sich zusammen brach", sagte ich zu Winwin, bevor ich mich wieder in meine Vergangenheit fallen ließ.

Lover: UnknownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt