Kapitel 38

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währenddessen an einem anderen Ort...

Yutas POV:

Ich saß alleine in meiner kleinen Wohnung in einem der nicht so schönen Teile der Stadt. Ich hatte seit der Party das Haus nicht mehr verlassen. Warum? Weil ich einfach niemanden sehen wollte. Ich weiß auch nicht, was genau auf der Party mit mir los war, aber Jeno und Jaemin hatten mich an das erinnert, das ich mir damals gewünscht hatte.

Meine "Freunde" interessierte es scheinbar nicht, das ich nicht zur Uni kam. Aber warum sollten sie auch? Ich war nicht wirklich nett zu ihnen und vertraute ihnen eh nicht, aber keiner von ihnen wusste warum.

Es gibt nur eine Person, der ich wirklich vertraut habe und er hat mich einfach fallen lassen, als ich ihn am dringendsten gebraucht hätte. Aber wahrscheinlich hatte ich das verdient. Das damals war doch alles meine Schuld. Wäre ich nur ein bisschen anders geworden hätten mich meine Eltern vielleicht nicht verstoßen.

Ich schob den Gedanken schnell beiseite und ging zum Kühlschrank, um mir etwas zu essen zu nehmen, aber selbiger war leer. Ich seufzte. Dann muss ich wohl doch einkaufen gehen.

Ich verließ das Haus und ging zum nächstgelegenen Supermarkt. Ich hasste es unter Menschen zu gehen, aber jetzt gerade hatte ich ja keine andere Wahl, da ich ansonsten früher oder später verhungern würde.

Als ich den Laden verließ begann es zu regnen und meine Laune sank noch weiter. Ich bog um eine Ecke und hörte plötzlich ein leises Schluchzen. Auf dem Bordstein saß ein Junge, der ungefähr so alt wie ich zu sein schien, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger.

Eigentlich wollte ich einfach weitergehen, aber irgendwie erinnerte er mich, an mich selbst vor einigen Jahren und ich hätte damals echt jemanden gebraucht, der sich um mich kümmert. Also entschied ich mich ihn anzusprechen.

"Hey, kleiner", sagte ich so fürsorglich wie möglich, "Geh doch nach Hause. Du erkältest dich noch." "G-geht nicht. Die... Die wollen mich nicht mehr sehen", sagte er nur schluchzend. "Wie heißt du denn?", fragte ich dann und überlegte was ich machen sollte. Ich konnte ihn nicht einfach hier draußen lassen. Er würde sich den Tod holen.

"M-mein Name ist Sicheng", sagte er sehr leise und ich sah, dass er zitterte. Ich hatte einen Entschluss gefasst, ich würde ihn erstmal mit zu mir nehmen. Er kann einfach auf meinem Sofa pennen. Ich zog mein Jacke aus, die noch nicht komplett durchnässt war und legte sie ihm um die Schulter, woraufhin er mich dankbar ansah.

"Ich bin Yuta", sagte ich dann, "Möchtest du dann vielleicht mit zu mir kommen? Da ist es war und du hast einen Ort zum Schlafen. Hier draußen holst du dir nur den Tod." Er sah verunsichert aus und schien zu überlegen, ob er einfach mit dem Fremden mitgehen sollte. Ich konnte verstehen, dass das keine Leichte Entscheidung war.

Ich war in Gedanken, als er plötzlich antwortete: "O-ok, aber nur, wenn das für sie wirklich kein Problem ist. Ich möchte niemandem zur Last fallen." Seine Stimme war immer noch leise und total zerbrechlich.

"Du bist keine Last. Ich wohne eh alleine und hab genug Platz für eine zweite Person. Ich kann dich auf keinen Fall hier sitzen lassen!", sagte ich und wunderte mich selbst, warum ich ihm gegenüber so hilfsbereit war. Er war irgendwie besonders.

Ich stand auf und half ihm dann ebenfalls, bevor wir uns schweigend auf den Weg zu mir nach Hause machten. Dort angekommen, ging ich erstmal in mein Zimmer und suchte eine Jogginghose, einen Hoodie und ein Handtuch.

"Hier", sagte ich und gab Sicheng die Sachen, "die Klamotten dürften dir passen. Geh erstmal duschen! Ich mach uns in der zeit etwas zu essen." "Danke, Yuta", sagte er nur und ging mit den Sachen ins Bad, das ich ihm bereits gezeigt hatte.

Ich räumte kurz ein wenig auf und machte dann Essen. Wenige Minuten später kam auch schön der Jüngere in meinen Klamotten wieder aus dem Bad. Er sah verdammt niedlich aus, da ihm meine Sachen ein wenig zu groß waren. [In dieser Story ist winwin übrigens kleiner als Yuta XD]

Wir setzten uns aufs Sofa und aßen. "Wie alt bist du eigentlich?", fragte ich ihn. "Ich bin 20 und du?", entgegnete Sicheng schüchtern. "Ich bin 22", sagte ich nur lächelnd. "Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?", fragte ich daraufhin vorsichtig.

"Also das ist recht leicht zu erklären", sagte er leiser als vorher, "bitte wirf mich nicht raus, wenn du es erfährst." Er war kurz davor wieder zu weinen. "natürlich nicht", sagte ich und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter.

"I-ich bin schwul", sagt er und macht eine kleine Pause, "ich habe mich heute vor meinen Eltern geoutet und die haben mich rausgeschmissen und gesagt, ich wäre nicht mehr ihr Sohn." Er brach wieder in Tränen aus. Ich stellte vorsichtig meine Schüssel ab und zog ihn vorsichtig in meine Arme.

Er erwiderte die Umarmung und schlief wenige Minuten erschöpft in meinen Armen ein. Er tat mir leid. Ich kannte diese Situation nur zu gut und genau deshalb werde ich jetzt für ihn das sein, was ich damals gebraucht hätte.

hallu,

Jetzt geht's auch mal mit Yuta weiter. Was haltet ihr von ihm?

btw oben ist ein Bild, wie Winwin in dieser Story aussieht.

~Raven

Lover: UnknownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt