eleven

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Wir standen in einem kleinen Flur. Direkt rechts war das Gäste WC. Wenn man nun geradeaus ging, gab es einmal links eine Tür die zur Küche führte und weiter geradeaus eine Tür die zum Wohnzimmer führte. Wir gingen erst einmal in die Küche und mussten feststellen, dass Küche, Esszimmer und Wohnzimmer miteinander verbunden waren. Die hintere Wand bestand komplett aus Glas und man konnte so wunderbar in den recht großen Garten schauen.

 Auf einmal stockte ich. ,,Wir haben ja einen Pool!" rief ich freudig aus. Und schon stürmten wir alle nach draußen und bewunderten den Pool. Er war sogar schon mit Wasser befüllt und es glitzerte im Sonnenlicht. Am liebsten wäre ich sofort hineingesprungen, bei der Bullenhitze die hier herrschte, aber erst einmal wollten wir die anderen Zimmer sehen. 

 Wir guckten meine Mutter alle bittend an und schließlich gab sie sich geschlagen. ,,Ok gut. Geht eure Zimmer angucken. Danach kommt ihr aber sofort wieder und helft auspacken! Die Umzugswagen kommen gleich!" Wir nickten alle brav und sprinteten los. Soph und ich übersprangen den 1. Stock und rannten direkt zum Dachboden. 

Wir öffneten die Tür und... Hitze. Ich taumelte wieder einen Schritt zurück weil diese Hitze wie eine Wand gegen mich schlug. ,,Ok... Als erstes brauchen wir eine Klimaanlage. " Wir zwangen uns durch die drückende Luft, zu den Fenstern und öffneten alle. Dann guckten wir uns das erste Mal richtig um. Der Dachboden war riesig, wirkte allerdings durch die Schrägen an zwei von vier Wänden wieder kleiner. In der Mitte des Raumes stand eine Säule, die scheinbar das Dach stützte. Der Raum war noch komplett leer. Nur die Wände waren schon gestrichen. Meine Hälfte des Zimmers war  hellgrau- weiß, während Sophs Hälfte dunkelgrau-weiss gehalten war. ,,Ich liebe es!" quietschte Soph. Ich lächelte ihr zu und nickte aufgeregt. ,,DER TRANSPORTER IST DA!" brüllte meine Mutter von unten. Soph und ich verdrehten die Augen und machten uns dann auf die Treppe hinunter zu schlurfen.

***

 Als wir alle Kartons hochgetragen hatten, war es mittlerweile 22:00 Uhr. Soph und ich waren einfach nur müde und wollten sofort schlafen gehen, doch es gab ein kleines Problem... ,,Ähm... Mom?" rief Soph sie Treppe runter. ,,Wo gedenkst du, sollen wir heute Nacht schlafen?" 

 ,,Wieso?" brüllte Helene zurück. ,,Wir haben keine Betten..." ,,Das ist kein Problem!" mischte sich nun auch mein Vater ein. ,,Als ich früher bei den Pfadfindern war, musste ich während den Ferienlagern immer unter freiem Himmel im Wald schlafen. Ich hatte weder eine Decke, noch sonst irgendwas. Es war trotzdem immer..." 

 ,,Ein Abenteuer!" vervollständigten wir alle seinen Satz. Mein Vater erzählte bei jeder Gelegenheit über sein damaliges Pfadfinderdasein und seine Erzählungen endeten immer mit: es war trotzdem ein Abenteuer. ,,Genau!" sagte mein Vater freudig. ,,Ihr könnt also getrost ein paar Decken nehmen und es euch auf dem Boden gemütlich machen!" Wir stöhnten auf. 

 Boden und gemütlich hatte so viel miteinander zu tun, wie Bratwurst mit Spiegel. NICHTS. ,,Kommt mal runter! Die Männer vom Umzugswagen haben noch ein Paket dagelassen. Da steht euer Name drauf." sagte meine Mutter noch. Also quälten wir uns nach unten und trugen das Paket nach oben. ,,Gute Nacht!" brüllte ich durchs ganze Haus.

 Es kam einstimmiges Gemurmel zurück und Soph und ich verzogen uns in unser Zimmer. Wir öffneten das Paket und was wir sahen, verschlug uns fast die Sprache. Der Karton war bis oben hin mit Vans gefüllt. Bestimmt zwanzig verschieden Paare und alle in unserer Größe.

Los Angeles Love | Tony and Ondreaz LopezWo Geschichten leben. Entdecke jetzt