sixty three

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Hey ich habe von Kapitel 62 den Reiterhof zu einer Autorennstrecke geändert. Ich wollte zu erst, dass die beiden einen Ausflug machen, aber dann kam mir die Idee, dass die Angst vor Autos vielleicht spannender ist.

Langsam drehte ich mich zu Tony. ,,Warum sind wir hier?" fragte ich unsicher. Tony schaute zu Boden. ,,Als du mir vom Autounfall erzählt hast, wusste ich, dass du zwar große Angst vor dem selber fahren bekommen hattest, aber gleichzeitig immer noch diese begeisterte Autofahrerin von vor dem Unfall in dir steckte." 

Er blickte auf und lächelte. ,,Deine Augen haben durchgehend geleuchtet, als du von den langen Fahrten durch die Natur geredet hast und wie du die Aussichten immer dabei genossen hattest. Ich wollte nicht, dass dein aller letztes Selbstfahrerlebnis so furchtbar ausgeht und du für immer damit leben musst. Ich weiß ich verlange viel, wenn ich dich das frage, aber ich würde mir sehr wünschen, dass du dich noch ein aller letztes Mal ans Steuer setzt... Wenn du das alles nicht willst, musst du das einfach nur sagen, aber ich dachte es... es wäre vielleicht eine gute Idee."

 Zum Ende hin wurde er immer leiser und ich konnte ihn nur mit Mühe verstehen. Wow... ,,Danke... Das ist eine der nettesten Gesten, die mir ein Mensch jemals gemacht hat." sagte ich und er lächelte scheinbar froh, dass ich so auf sein Angebot reagierte. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn fest. ,,Einverstanden." flüsterte ich. ,,Ein letztes Mal." 

 *** 

Tony war die ganze Zeit nervös neben mir und ich lächelte ihm zu um ihn zu zeigen, dass es mir gut ging. Er nickte nur und ich grinste. Ich stieg aus als ich am Schluss das Auto in die Garage gefahren haben alleine.

Grinsend ging ich auf Tony zu. ,,Geschafft." lächelte ich. ,,Das war super." jubelte Tony und ich lachte. ,,Ich bin froh dass du es noch einmal gemacht hast..." ,,Ich auch." lächelte ich, bevor ich Tony einen Kuss auf die Lippen hauchte. ,,Mehr nicht?" schmollte er und ich streckte ihm provokant die Zunge raus. ,,Warum denn?..." schmunzelte ich und Tony runzelte beleidigt die Stirn. 

 Doch bevor er was sagen konnte unterbrach ich ihn und nahm seine Hand. ,,Nochmal vielen lieben Dank... Das war einfach so unglaublich lieb von dir... Aber jetzt habe ich leider wirklich ziemlichen Hunger. Möchtest du mich nach Hause fahren?" Er lachte und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,So kenne ich mein Mädchen..." 

 ***

 Fest klammerte ich mich an Tony, als wir auf die Landstraße abbogen. Der Wind trieb mir die Tränen in die Augen und ich hörte Tony gegen den Fahrtwind: ,,Gut festhalten kleines Klämmeräffchen!" brüllen. Er schlängelte sich mit wildem Tempo an den langsam fahrenden Autos vorbei um den Stau zu umgehen und ich kniff die Augen zusammen. ,,Blöder Angeber." zischte ich und Tony lachte. 

 Nach einer fünfzehn minütigen Fahrt, kamen wir vor meinem Hause an und Tony schaltete den Motor aus. Ich setzte den Helm ab und drehte mich schnell zu ihm. ,,Du bist der aller blödeste Angeber, den ich kenne... Wer schlängelt sich denn Bitteschön mit 60 kmh durch eine Autokette, deren Gang so breit ist wie der Durchgang im Flugzeug!" ,,Das muss man aber auch erstmal schaffen!" grinste Tony und wir wandten uns Richtung Haus. 

 Ich streckte ihm die Zunge raus und kramte in meiner Tasche nach dem Schlüssel. Es hatte mittlerweile zu dämmern begonnen und der Himmel verfärbte sich in ein wunderschönes rosa. Als ich das Schlüsselbund triumphierend aus meiner Jackentasche zog drehte ich mich zu Tony.

 ,,Vielen Dank fürs nach Hause bringen." lächelte ich und küsste ihn schnell. ,,So kommst du mir diesmal nicht davon!" brummte Ner und ehe ich mich versah, hatte er mich gegen die Hauswand gedrückt und seine Lippen gierig auf meine gepresste. Ich sog erschrocken die Luft ein, da Tony definitiv den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte, doch als Tony mich fest gegen die Hauswand presste, fanden meine Arme wie von selbst den Weg zu seinem Nacken.

 Seine Lippen bewegten sich synchron zu meinen und es war als explodierten tausende Feuerwerke in mir. Tony Zunge stieß leicht gegen meine Lippen und bat um Einlass, den ich ihm sofort gewährte. Unsere Zungen lieferten sich einen heißen Kampf, bis Tony schließlich die Führung übernahm und ich ganz unter seinen Berührungen zerfloss. Seine Hände fanden den Weg zu meiner Hüfte und er fuhr mit seinen Fingerspitzen leicht unter meinen Pulli, was mir eine Gänsehaut verschaffte. 

 Wenn Tony mich küsste, war es, als spielte alles um uns herum keine Rolle mehr. Alles stand still und wurde unwichtig. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum wir erst viel zu spät bemerkten, dass wir beobachtet wurden. ,,Ew! Das ist eklig! Hört auf damit!" lachte Josie und versteckte ihre Augen hinter den Händen. Erschrocken lösten Tony und ich uns voneinander und blickten ertappt und unsicher auf Josie hinunter. ,,Was machst du hier draußen Josie? Es ist schon fast dunkel! Dann darf man nicht mehr draußen umherlaufen!" schimpfte ich, während Tony die Situation eher lustig fand. 

 ,,Das kann ich euch genau so gut fragen!" Die Kleine stemmte die Hände in die Hüfte. ,,Ich musste für Mama das Licht in der Garage ausmachen, weil ich es angelassene habe. Und ihr beiden? Ihr macht ekelige Sachen. Ich nicht..." Mit diesen Worten stampfte sie zur Tür und klingelte. Ich vergrub meinen Kopf in den Händen und stöhnte. ,,Warum? Was habe ich bloß in meinem vorherigen Leben falsch gemacht?" Tony trat von hinten an mich heran und umarmte mich. 

 Er lachte und ich spürte die Vibration durch meinen ganzen Körper sodass ich wacklige Knie bekam. ,,Es liegt nicht an dir. Du hast höchstens eine leicht chaotische Familie." ,,Leicht?" fragte ich schon fast empört. ,,Sehr." verbesserte sich Tony und ich nickte zustimmend. Plötzlich streckte sich Josies Kopf wieder aus der Tür raus und sah sich suchend um. Als sie uns erblickte, grinste sie. ,,Mama hat gesagt du sollst zum Essen bleiben Tonylein! Und du sitzt neben mir!" Mit diesen Worten knallte sie kichernd die Tür direkt wieder zu und ich sah Tony fragend an. ,,Tonylein?" Er zuckte lachend mit den Schultern. ,,Tonylein." 

Los Angeles Love | Tony and Ondreaz LopezWo Geschichten leben. Entdecke jetzt