Los Angeles Love | Tony and Ondreaz Lopez

twenty eight

Zu Hause angekommen stellte ich mich erstmal unter die Dusche und warf mich direkt auf mein Bett. Dieser Tag war einfach nur mies gewesen. 

 Ich hatte es zum Glück geschafft irgendwie den Fragen unserer Eltern auszuweichen und sie abzuwimmeln. Soph hatte nicht so viel Glück wie ich gehabt und musste gerade allen erklären, warum ich erstens so dreckig war und zweitens warum wir so mies gelaunt waren. Seufzend deckte ich mich zu und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Es dauerte keine zwei Minuten und ich war tief und fest eingeschlafen. 

 ***

 ,,LIV! AUFSTEHEN! WIR HABEN VERSCHLAFEN!" Ich stöhnte auf und blinzelte leicht. Soph hüpfte wie eine verrückte durch das Zimmer und versuchte ihre Beine in die Skinny Jeans zu quetschen. ,,Was ist los?" Ich gähnte und streckte mich. ,,Wir." Sie sprang hoch und zog ihre Hose mit aller Kraft nach oben. ,,Haben." Sie schüttelte ihr Hüfte und zog die Jeans abermals hoch. ,,VERSCHLAFEN!" 

 ,,Was?!" Wie eine verrückte sprang ich auf und rannte ins Bad. ,,Wieso hat uns denn keiner geweckt?" rief ich mit meiner Zahnbürste im Mund Richtung Soph. ,,Ich habe keine Ahnung!" Mittlerweile hatte sie es geschafft ihre Hose anzuziehen und stand nun vorm Spiegel und band sich einen Pferdeschwanz. Ich stürmte wieder ins Zimmer und bürstete mir die Haare, während ich eine schwarze Hose und ein Top aus meinen Kleiderschrank zerrte. ,,Ich glaube ich hab mir noch nie so schnell eine Skinny Jeans angezogen." murmelte Soph. 

 ,,Soph!" Ich drehte mich zu ihr um. ,,Hol schon mal meine Sportschuhe raus und stopf sie einfach in die Tasche! Bitte!" Nun war es an mir mich in meine Hose zu quetschen. Genau in dem Moment als ich fertig war, drehte sich Soph zu mir um und warf mir meinen Rucksack zu. 

 Ich fing ihn auf nahm mein Pennyboard und sprintete die Treppen runter. Soph war mir dicht auf den Fersen. Im Flur ließ ich alles fallen und zerrte meine Schuhe aus dem Regal und schlüpfte schnell rein. Plötzlich ging die Küchentür auf und meine Mutter guckte uns total verschlafen an. ,,Was ist hier los?" Sie gähnte. ,,Wir kommen zu spät! Wir haben verschlafen." schrie ich panisch, schulterte meinen Rucksack und spornte Soph an sich zu beeilen. 

 ,,Aber..." begann meine Mutter. ,,Kein Aber! Wir müssen los!" rief Soph als sie endlich fertig war. ,,Nehmt doch wenigstens ein Brot für den Weg mit." schlug meine Mutter leicht verwirrt vor. Plötzlich tauchte Helene neben meiner Mutter auf und warf ihr einen verwirrten Blick zu. 

 Doch Soph und ich rannten schon aus der Tür. ,,Da ist keine Zeit!" rief Soph und rannte mit mir aus der Tür. Ich kicherte über Sophs komischen Satzbau und die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Ich schmiss meine Pennyboard auf den Asphalt und wir fuhren in einem Mordstempo los. 

 ***

 ,,Dahinten ist die Schule. Soph verdammt! Beeil dich!" ,,Ich komme!" Ich stieg von meinem Board, nahm es in die Hand und rannte Richtung Schultor. Ich drehte mich zu Soph um. ,,Soph... Du bist die lahmste Schnecke die ich kenne. Ich..." Soph unterbrach mich.

 ,,Vorsicht!" Doch es war zu spät. Ich rannte voll Kanne gegen das Schultor. ,,Scheiße!" Ich fluchte und hielt mir den Kopf. ,,Warum in Gottes Namen ist das Schultor abgeschlossen..." ,,Ist heute schulfrei?" Soph kratzte sich am Kopf. ,,Ich schreib Dylan mal... Vielleicht weiß er mehr." Ich holte meine Handy raus, entsperrt es und...

 ,,SOPH! ICH BRINGE DICH VERDAMMT NOCHMAL UM!" Erschrocken sprang sie zurück, als ich zähneknirschend auf sie zuging. ,,Kannst du mir das hier," Ich hielt ihr mein Handy entgegen. ,,erklären?" Die Uhr auf meinem Handy zeigte 7:12 Uhr an. 

Soph zuckte mit den Schultern. ,,Ups." ,,Ups? Ja! Und was für ein Ups!" Wütend schulterte ich meinen Rucksack. ,,Ich geh mir jetzt erstmal einen Kaffe holen. Ach ne warte." Wütend drehte ich mich zu ihr um. ,,Wahrscheinlich hat noch nicht auf weil es noch zu früh ist!" ,,Es tut mir ja leid! Wahrscheinlich hab ich im Halbschlaf statt 6 eine 9 gelesen. Kann ja mal passieren. Außerdem bin ich mir sicher, dass irgendein Kaffeegeschäft in näheren Umgebung auf hat." Sie zwinkerte mir zu und ich musste augenverdrehent Lächeln. 

 Ich hakte mich bei ihr unter und wir machten uns auf die Suche nach Kaffee. Starkem Kaffee... 

 Der Tag fing ja schon mal gut an...