Kapitel 778

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- Kati POV -

Ein paar Tage später. Es war Dienstag der 1. September. Bella und ich sind seid gestern Nachmittag wieder in Bünde. Chris, ich und Lucky waren im Wohnzimmer. Chris und ich saßen auf dem Sofa. Lucky lag in seinem Hundekorb. Bella, Basti, Elli und Johnny spielten in Bastis und Ellis Zimmer. Heute war der Geburtstag von Bill und Tom. Ich beschloss ein Video für die beiden zu machen. Dann holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und schaltete die Kamera ein. "Hi Leute. Ich bin's, eure Kati. Heute ist ein besonderer Tag. Denn heute haben meine zweitliebsten Zwillinge Geburtstag. Alles Gute zum Geburtstag Bill und Tom. Ich hab euch lieb Jungs. Ich hoffe sehr, wir sehen uns bald mal wieder. Feiert schön." sagte ich und beendete das Video. Ich postete das Video in meine Instagram Story und verlinkte Bill und Tom darauf. "Da werden sich Bill und Tom sicher freuen." sagte Chris. Dann klingelte es plötzlich an der Tür. "Ich geh schon." sagte ich, steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche, ging zur Tür und öffnete sie. Da stand Samu vor der Tür. "Samu was machst du denn hier?" fragte ich überrascht. "Wir haben jetzt bei The Voice erstmal Drehpause und da dachte ich, ich schau mal bei dir vorbei." erwiderte Samu und kam rein. Ich machte die Tür zu. Samu zog seine Schuhe aus und wir gingen ins Wohnzimmer. "Hi Samu." sagte Chris. "Hi Chris." erwiderte Samu. "Soll ich euch allein lassen?" fragte Chris. "Nein, du kannst ruhig hierbleiben. Du kannst das ruhig auch erfahren. Wenn mein Buch raus kommt wird es sowieso jeder erfahren." erwiderte Samu. Dann setzten Samu und ich uns neben Chris aufs Sofa. "Also was ist los?" fragte ich Samu. "Also wie schon gesagt, es hat etwas mit dem Buch zutun, das ich rausbringe." erwiderte Samu. "Ja und was ist damit? Also ich kann mir schon denken, das da auch Dinge drin stehen, die wir noch nicht über dich wissen." sagte ich. "Ja über eine Sache würde ich gerne mit dir beziehungsweise euch reden. Ich will nicht, dass ihr das aus dem Buch oder den Medien erfahrt." erwiderte Samu. "Ich bin nicht so unschuldig wie ihr denkt. Ich hab eine kriminelle Vergangenheit." fügte er hinzu. "Kriminelle Vergangenheit? Was hast du denn angestellt?" fragte ich. "Es war damals in meiner Zeit in Spanien. Ich bin da wirklich nicht stolz drauf. 1998 bin ich nach Spanien. Ich war damals 22. Ich war 4 Jahre dort. 2002 bin ich wieder zurück nach Finnland, da war ich 26. Jedenfalls hab ich hab da ein Jahr lang für eine Immobielienfirma gearbeitet. An sich ja nichts schlimmes, wenn es eine seriöse Firma ist." sagte Samu. "Es war aber keine Seriöse Firma oder?" fragte ich. "Nein, die Firma war alles andere als seriös. Wie haben Touristen abgezockt. Ich hab es erst nicht gewusst, doch nach einer Weile hab ich es geahnt. Ich hab aber trotzdem weiter gearbeitet. Ich steckte schon mittendrin in dem ganzen Schlamassel. Ich bereue es wirklich was ich getan hab, aber ich kann es nun mal nicht Rückgängig machen. Mein Leben war nicht immer einfach. Burnout, Depressionen, Drogenkonsum und eben die Sache in Spanien. Ich und meine Kollegen haben gutgläubige Touristen angesprochen und sie dazu überredet, an Gewinnspielen teilzunehmen, bei denen natürlich wir gewannen. Das hat zum System gehört. Dann haben wir sie in unsere Urlaubsressorts geführt und ihnen Ferienwohnrechte verkauft." erzählte Samu. "Das Ganze ging sogar so weit, dass ich und einige meiner Kollegen von der Polizei gesucht wurden. 1999 hab ich es doch geschafft den Job zu kündigen und sagte einige Zeit später bei den Behörden gegen die Hintermänner aus." fügte er hinzu. "Wow, das ist echt krass." sagte ich. "Doch das war nicht einmal der Anfang. Schon zuvor hab ich in meiner Heimat nicht funktionsfähige Alarmanlagen verkauft. Ich kam vom Militärdienst und hatte keinen Job. In einer Bar erzählte mir ein Typ, wie ich schnell viel Kohle machen könne: Network Marketing. Der Mann hat mir dann in einen Konferenzraum eines Hotels zu seinem Seminar mitgenommen. So wurde ich überzeugt. Ich bin da wie gesagt wirklich nicht stolz drauf. Ich war jung, naiv und brauchte Geld." erwiderte Samu. "Ich verstehen, wenn ihr Zeit braucht um das ganze zu verarbeiten und erstmal nichts mehr mit mir zutun haben willst." fügte er hinzu. "Also ich gebe zu, das ich sehr schockiert bin darüber, aber das ist Vergangenheit. Es ist vorbei. Du bist und bleibst mein bester Freund Samu." erwiderte ich. "Du bist wirklich unglaublich. Ich dachte wirklich das du deswegen nichts mehr mit mir zutun haben willst." sagte Samu. "Samu du hast eingesehen das es falsch war, was du getan hast und wie gesagt es ist vorbei. Das ist alles lange her." erwiderte ich. "Ich seh das genauso wie Kati. Ich mag dich Samu, du bist mittlerweile auch für mich ein guter Kumpel geworden. Was du getan hast war wirklich krass, aber du weißt das es Falsch war und bereust es." sagte Chris. "Danke, ich bin froh das ihr es jetzt wisst." erwiderte Samu. "Ihr habt sicher nie was kriminelles Angestellt." fügte er hinzu. "Naja, ich hab mal mit Andreas fast eine Wiese abgefackelt, aber das war ein Unfall." sagte Chris. "Also ich bin auch nicht so unschuldig, wie ich aussehe. Ich hab auch eine kriminelle Vergangenheit, zwar nicht so schlimm wie bei dir, aber kriminell." sagte ich zu Samu. "Du und kriminell? Wird das jetzt nur eine Beichte vor mir oder auch eine Beichte vor Chris?" fragte Samu. "Chris weiß schon bescheid über meine kriminelle Vergangenheit." erwiderte ich. "Okay, was hast du denn angestellt? Hast du Süßigkeiten geklaut?" fragte Samu grinsend. "Nein, ich hab keine Süßigkeiten geklaut, sondern eine E-Gitarre." erwiderte ich. "Bitte was? Du hast eine E-Gitarre geklaut?" fragte Samu erstaunt. "Ja, ich war damals 15. Wir hatten nicht viel Geld. Dann war ich eines Tages in meinem Lieblingsmusikgeschäft in München. Ich war sehr oft dort. Da gab es eine E-Gitarre, die ich unbedingt haben wollte. Als der Verkäufer gerade nicht da war, hab ich mir die E-Gitarre geschnappt und bin abgehauen. Allerdings bin ich nicht weit gekommen, da die E-Gitarre natürlich alarmgesichert war. Und bei meinem Glück waren natürlich auch noch 2 Polizisten vor dem Laden. Sie hatten gerade Mittagspause und am Dönerladen gegenüber vom Musikgeschäft etwas gegessen. Sie kamen gleich zu mir gerannt und nahmen mich fest. Ich hab gar nicht erst versucht, mich zu wehren, weil ich wusste das es Zwecklos ist. Dann kam der Verkäufer raus und hat mir die E-Gitarre abgenommen. Die Polizisten haben mich mit aufs Revier genommen. Da ich erst 15 war, haben sie natürlich gleich noch meine Eltern informiert." erzählte ich. "Wow, das ist echt krass. Das hätte ich wirklich nicht gedacht." sagte Samu. "Ich hätte von dir auch nicht gedacht das du eine kriminelle Vergangenheit hast." erwiderte ich. "Tja, somit sind wir beide keine Unschuldslämmer." sagte Samu. "Wie haben denn Susanne und Martin reagiert? Sie waren sicher sauer." fügte er hinzu. "Oh ja, sie waren stinksauer. Ich hatte 1 Monat Hausarrest, das war aber nicht das Schlimmste, ich hatte dazu auch 1 Monat Musikverbot. Ich durfte weder Musik machen noch Musik hören. Meine Eltern haben mir alles weggenommen, meine Gitarre, meine CDs, mein CD-Player und so weiter, eben alles damit ich weder Musik machen noch Musik hören konnte. Ich hab mich daran gehalten und auch nicht gesungen, sonst hätten meine Eltern die Strafe verlängert und ich wollte nicht noch 1 Tag länger ohne Musik sein. 1 Monat ohne Musik war wirklich die Hölle für mich." sagte ich. "Das kann ich verstehen, 1 Monat ohne Musik wäre für mich auch die Hölle." erwiderte Samu. "Aber echt krass du bist also auch kein Unschuldslamm." fügte er hinzu. "Nein, bin ich nicht." sagte ich. "Aber du hast da noch andere Dinge erwähnt. Burnout, Depressionen und Drogenkonsum." fügte ich hinzu. "Ja, aber das ist zum Glück auch alles Vergangenheit. Ich bin wirklich glücklich mit meinem Leben und ich nehm keine Drogen mehr. Naja abgesehen von Alkohol und ich rauche Zigaretten, aber sonst nichts." erwiderte Samu. "Etwas womit du dich nicht auskennst." fügte er hinzu. "Ja, das stimmt, mit Drogen kenn ich mich nicht aus. Ich hab noch nie Drogen genommen. Ich trink ja nicht mal Alkohol und ich rauche auch nicht, aber das weißt du ja schon." sagte ich. "Aber was die Depressionen angeht, naja ich hatte nie richtige Depressionen, aber es gab immer wieder Phasen in meinem Leben, wo ich alles in Frage gestellt hab. Ich hab an mir gezweifelt. Ich hatte sogar Selbstmordgedanken, aber es ist. nur bei den Gedanken geblieben." fügte ich hinzu. "Du hattest mal Selbstmordgedanken? Wow, krass." erwiderte Samu. "Ja, aber das ist schon lange vorbei. Seit ich Chris kenne sowieso." sagte ich.  "Ich liebe dich über alles Chris." fügte ich hinzu. "Ich liebe dich auch über alles." erwiderte Chris und wir küssten uns leidenschaftlich.

Eine magische Geschichte - Teil 4 (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt