Kapitel 16

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Der Tränkemeister riss die Tür auf, als hätte er schon ewig gewartet. Das hatte er auch, und er war fürchterlich gelangweilt, aber er wäre der Letzte, der das je zugegeben hätte. „Was haben Sie mit meinem Falken gemacht?", blaffte er, als er Amigo auf ihrer Schulter sah. Hermione zuckte kurz zurück, aber dann weiteten sich ihre Augen, als ihr Blick zum Boden fiel.

„Und was haben Sie mit meinem Kater gemacht?", fragte sie verblüfft, während sie das rotbraune Fellknäuel betrachtete, das sich um Snapes Beine wand.

„Ach, das ist Ihrer?", brummte Snape, als er sie hereinließ. „Der hat sich in meinem Labor rumgetrieben, und ich habe keine Ahnung, wie er durch die Abwehrzauber gekommen ist." Er bückte sich und hielt ihr den Kater unter die Nase. „Allerdings hat er sich dabei seine Haare verbrannt, und ich musste ihn behandeln."

Hermione beugte sich vor und begutachtete einen langen felllosen Streifen auf dem Rücken Krummbeins, die mit einer farblosen Salbe bedeckt war. Sanft kraulte sie das Tier dabei unter dem Kinn.

Krummbein schnurrte, und er hatte offensichtlich keine Schmerzen. Amigo stieß einen eifersüchtigen Schrei aus. „Danke, Sir, er ist ein fürchterlicher Rumtreiber", sagte Hermione, als ihre Ohren nicht mehr so klangen."

„Da scheint er nicht der Einzige zu sein", antwortete Severus trocken und streckte seinen Arm aus, um Amigo von ihrer Schulter zu nehmen, während sie ihm Krummbein abnahm. Als sich ihre Hände berührten, tanzte kurz das blaue Feuer wieder über ihre Haut, aber ohne zu brennen.

„Kommen Sie", sagte der Tränkemeister nur und führte sie zu der Sitzgruppe vor dem Kamin.

„Möchten Sie etwas trinken?"

Hermione warf ihm einen schnellen Blick zu, schüttelte aber den Kopf. „Nein, danke."

„Ich meinte natürlich einen Tee, Miss Granger", sagte der dunkle Mann auffallend sanft. „Ich bin kein notorischer Trunkenbold, falls Sie das glauben sollten."

Sie wurde rot. „Oh – ja gern."

Er drehte sich abrupt herum, doch sie hätte schwören können, dass er schmunzelte. Als er zurückkam, ließ er sich ihr gegenüber in den anderen Sessel fallen, schlug ein Bein über das andere und orderte mit einem Wink seines Zauberstabs eine große Tasse in ihre Hand. Er nippte an seinem eigenen Tee.

„So, Miss Granger, was machen wir jetzt?"

„Sir?"

Er beobachtete sie und beugte sich dann etwas zu ihr hinüber. „Ich hatte in den letzten Tagen den Eindruck gewonnen, dass Sie keine Angst mehr vor mir hätten", fuhr er fast samtig fort. „Aber jetzt sehe ich wieder den gleichen vorsichtigen Blick wie immer. Wie beruhigend."

Hermione lehnte sich bewusst entspannt in ihrem Sessel zurück und musterte ihn ruhig. Es war immer noch Snape. Professor Snape, verbesserte sie in Gedanken. Sie kannte ihn seit mehr als sechs Jahren. Und doch sah er ein wenig... anders aus. Jünger.

Seinen Augen, immer noch tiefschwarz und unergründlich, fehlte die kalte Härte. Die Haut in seinem Gesicht sah glatter aus. Die tiefe Stirnfalte war verschwunden. Seine Nase war immer noch scharf wie ein Adlerschnabel, aber nicht mehr ganz so groß und gebogen.

„Ihre Haare haben sich verändert", sagte Hermione das erste, was ihr in den Sinn kam.

„Was?" Der Tränkemeister war verblüfft.

„Ja, Sir. Sie sind immer noch schwarz, aber von einem anderen Schwarz. Im Kaminfeuer sieht es fast blauschwarz aus." Mal ganz davon abgesehen, dass es kürzer und vor allem überhaupt nicht mehr fettig war, doch sie war zu höflich, um das zu erwähnen.

A snake, with a Gryffindors heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt