Kapitel 77

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Das war er. Tag X. Der D-Day. Weihnachten. Hermione presste ihr Gesicht an Krummbein, der seinen dicken Kopf immer wieder gegen ihren stupste, als spürte er ihre Sorgen. Sie vergrub sich in seinem weichen Fell, ließ sich von seinem Schnurren beruhigen und kraulte ihn hinter den Ohren.

„Hermione! Hey, Hermione! Komm schon, zeig uns deine Geschenke!" Sie seufzte. Lavender und Parvati waren aufgewacht. Sie krabbelte zum Ende ihres Bettes und sah hinunter. Natürlich waren es dieses Jahr weniger Geschenke, da ihre Eltern noch immer in Australien und ohne Kenntnis hoffentlich glücklich lebten, dass sie eine Tochter namens Hermione hatten.

Lavender zeigte stolz ein seidiges, weich fallendes fliederfarbenes Nichts vor, dass ihr ihre Eltern zum Weihnachtsball geschickt hatten. „Wow!", sagte Hermione beifällig, bis ihr die Erkenntnis die Luft abschnürte, dass Lavender nicht lange Zeit haben würde, um es richtig zu genießen.

Sie selbst hatte von Harry eine Flotte-Schreibe-Feder geschenkt bekommen (Falls du dir mal die Hand brichst, Mione!) und von Ron das neueste Buch von Rupert Cliffe, einem Meister der Verwandlungen, der es als erster Magier geschafft hatte, sich in mehr als eine Animagusform zu verwandeln (Solange du dich in keine Ratte verwandelst, ist alles gut, hatte Ron als Gruß dazu geschrieben).

Beim Frühstück in der Großen Halle ließ sie ihren Blick über die Tische schweifen. Viele der jüngeren Schüler waren zu Hause, da ihnen sowieso nicht gestattet worden wäre, länger auf dem Ball zu bleiben, und das war gut so. Trotzdem. Mehr als die Hälfte aller Hogwartsschüler waren noch da, und sie hoffte nur, dass der Ich-weiß-was-zu-tun-ist-Trank, wie Dobby ihn nannte, wirklich funktionierte.

Wenn der Alarm losging, den Professor Flitwick und Severus an den Grenzen des Hogwartsgelände ausgelegt hatten, hätten sie noch etwa fünf bis zehn Minuten Zeit, da man innerhalb dieser Grenzen nicht apparieren konnte. Selbst mit einem Besen würde es noch mindestens drei Minuten dauern.

Drei Minuten, dachte Hermione. Drei Minuten, in denen sich diejenigen, die alt genug waren, entscheiden konnten, ob sie kämpfen wollten oder nicht.

Drei Minuten, um über Leben oder Tod zu entscheiden. Obwohl es eigentlich keine Entscheidung war, die man wirklich selbst fällte. Entschloss man sich, nicht zu kämpfen, und Voldemorts Seite siegte, konnte das durchaus immer noch bedeuten, dass man starb.

So oder so, dachte Hermione deprimiert, wie auch immer dieser Tag ausgehen mochte, es würde keine Gewinner geben. Das war kein Spiel, es war Krieg. Und in einem Krieg gab es immer nur Verlierer.

A snake, with a Gryffindors heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt