Kapitel 17

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Über die Abende der restlichen Woche entwickelte sich eine gewisse Routine. Hermione erschien kurz nach dem Essen bei dem Tränkemeister, der sie anfangs bezüglich ihres Unterrichtstoffes befragte, ihre Antworten jedoch meistens bestätigte und sich sogar die Zeit nahm, ihre eigenen Fragen zu beantworten.

Tränkekunde der ersten bis vierten Klasse bedeutete zwar für Hermione keine wirkliche Herausforderung, aber sie wollte nicht etwas unterrichten, das Snape nicht guthieß.

Sie stellte fest, dass es entweder einen Unterschied bedeutete, mit Snape allein zu sein, oder er sie mittlerweile als in etwa ebenbürtig betrachtete, denn vieles artete bei den Fragen schon in Diskussionen aus, und nicht einmal unterbrach er sie dabei mit höhnischen oder verletzenden Bemerkungen; seine Erklärungen blieben auf einem rein sachlichen Level.

Nachdem die fachlichen Fragen dann geklärt waren, gingen sie dazu über, über die Vereinbarkeit des Blutes zu debattieren. Meistens bestand er darauf, ihre Theorien zu überprüfen.

Nach drei Tagen war es ihnen möglich, die Funkenbildung zu kontrollieren. Sie konnten sich jetzt berühren, ohne dass das blaue Elmsfeuer auftauchte. Sie konnten es bewusst entstehen lassen, aber sie hatten beschlossen, dass es besser war, wenn nicht jedes Mal ein Feuer über ihre Haut tanzte, wenn sie Hautkontakt hatten.

Es schien auch möglich, die Intensität ihrer Macht allein dadurch zu variieren, dass sie sich unterschiedlich anfassten.

Die stärkste Kraft schien sich zu entwickeln, wenn sie beide Hände überkreuzten. Ein simples, unbedachtes Wingardium Leviosa – diesmal allerdings kam es vom Tränkemeister – riss beide von den Füßen und schleuderte sie gegen die Wand. Severus ächzte, als er aufstand.

Diesmal hatte es nicht nur seinen Hausrat erwischt, sondern auch sie beide getroffen. Er blickte auf Hermione herunter, die gekrümmt dasaß und versuchte flach zu atmen.

„Sind Sie verletzt, Miss Granger?" Er kniete sich neben sie, erschrockener, als man seinem unbewegten Gesicht nach schließen konnte.

„Ich bin mir nicht sicher, Professor", antwortete sie und versuchte, die Tränen zurück zu drängen. „Ich habe Schwierigkeiten beim Atmen."

„Bewegen Sie sich nicht", murmelte Snape und eilte zum Kamin. „Poppy, ich brauche dich sofort!", bellte er.

Die Medihexe ließ nicht lange auf sich warten. Nur kurze Zeit später stolperte sie aus dem Kamin. „Was ist passiert? Blutest du wieder?" Ihr Blick fiel auf Hermione. „Du meine Güte, habt ihr euch duelliert?" Sie eilte zu ihr und ließ ihren Zauberstab über sie wandern.

Ein schwaches Lächeln zeigte sich auf Hermiones schmerzverzerrtem Gesicht. „Tatsächlich ist es so, dass wir zusammengearbeitet haben", erwiderte sie leise.

„Wenn das so ist, wärt ihr dann so freundlich, mir vorher Bescheid zu geben, falls ihr irgendwann einmal nicht zusammenarbeitet? Dann könnte ich mich schnell in Sicherheit bringen, vielleicht in die Karibik oder so...", brummelte Poppy, während sie Hermione untersuchte.

„Du hast eine gebrochene Rippe und wirst dich morgen ziemlich zerschlagen fühlen", teilte sie ihr dann mit. „Nichts, was ein bisschen Skelewachs und ein paar Salben nicht in den Griff bekommen, aber du solltest dich für den Rest der Woche schonen."

Sie schoss einen warnenden Blick auf Snape ab. „Und du! Ich hätte dich für vernünftiger gehalten, als Miss Granger in solche Gefahr zu bringen. Jetzt trag sie zur Couch und besorg ein paar Decken. Sie bleibt heute Nacht hier. In ihrem Zustand sollte sie nicht mehr bewegt werden als nötig. Und keine Magie! Du weißt selbst, wie Magie auf solche magisch verursachten Verletzungen wirkt."

A snake, with a Gryffindors heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt