Severus wusste nicht, wie lange er hier gelegen hatte, bevor er langsam wieder das Bewusstsein erlangte. Es fiel ihm schwer, die Augen zu öffnen, immer wieder wollte sein Gehirn abschalten und wegdriften. Es kostete ihn große Mühe, den Kopf zu drehen und die Augen zu öffnen.
„Longbottom!", krächzte er. Der Junge sprang erschrocken auf, das Schwert erhoben. Als er erkannte, dass es Snape selbst war, der gesprochen hatte, kniete er neben ihm nieder.
„Sir?"
„Haben wir ...gewonnen?"
„Ich hof.. hoffe, Sir! Der Dunkle Lord ist jedenfalls tot. Die Riesen sind ebenfalls alle gefallen, so wie auch viele Todesser sind sie von den Zentauren getötet worden." Neville schaffte es, alles auf einmal zu erzählen, fast ohne zu stottern.
„Es war erschreckend, Sir! Auf einmal standen die Zentauren am Rande des Verbotenen Waldes und schossen Tausende Pfeile ab!"
„Neville?"
„Ja, Sir?"
„Halt ... die Klappe!"
„Ja, Sir!"
Severus versuchte, die Informationen zu verarbeiten. Also hatten die Zentauren ihr Versprechen gehalten. Gut. Er schloss wieder die Augen. Dann riss er sie wieder auf.
„Neville!"
Stille.
„Verdammt, Longbottom!"
„Sie haben gesagt, ich soll die Klappe halten!"
Ihm schwamm der Kopf, und fast wäre er wieder ohnmächtig geworden. „Heißt das, dein Irrwicht ... nimmt nicht mehr meine ...Gestalt an?"
Neville stützte sich auf das Schwert und sah ihm direkt in die Augen. „Ich glaube nicht, Sir", sagte er nachdenklich. „Obwohl Sie im Rock eigentlich eine ganz gute Figur machen."
Severus stöhnte. „Ich hoffe, dir ist ...bewusst, dass du deine UTZE noch nicht in der ... Tasche hast, Junge!" Das Reden fiel ihm immer schwerer.
„Ja, Sir!"
„Du warst auf dem ... Friedhof dabei?" Es war eher eine Feststellung als eine Frage, und Neville nickte deshalb nur. „Wie ... wie lange vorher wart ihr ...eigentlich schon da?"
„Lange genug, um das Gespräch zwischen Ihnen und Malfoy zu hören, Sir!"
„Das habe ich befürchtet", murmelte Severus mehr zu sich selbst.
Ein schneeweißer Wolf schnellte in eleganten Sätzen zu ihnen, und Neville sprang hoch. „Du meine Güte, Professor, haben Sie so einen Patronus schon einmal gesehen?"
Severus schüttelte nur den Kopf und bereute diese Bewegung gleich wieder.
„Wir haben Harry, Ron und Albus Dumbledore gefunden. Sie leben!", sagte der Patronus mit Hermiones Stimme. Neville riss die Augen auf.
„Das ist Hermiones Patronus? Aber sie hat immer einen Fischotter gehabt! Wieso hat ihrer die Gestalt gewechselt?"
Severus, dem wieder die Augen zufielen, antwortete nicht. Aber auch ihn beschäftigte, bevor er wieder endgültig das Bewusstsein verlor, wieso Hermiones Patronus dieselbe Gestalt angenommen hatte wie sein eigener – nur in der entgegen gesetzten Farbe. Schwarz und weiß, dachte er benommen. Ying und Yang. Vereinbarkeit des Blutes... Dann dachte er gar nichts mehr.
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A snake, with a Gryffindors heart
FanfictionDann traf es sie bis ins tiefste Mark. Sie drehte sich wieder zu ihrem Schulleiter um. „Aber verdammt noch mal!", schrie sie dann. „Warum hat er dann jetzt seine Tarnung aufgegeben?" Dumbledore und McGonagall wechselten einen Blick. „Der Horkrux"...