Eine Woche verging, ohne dass sich etwas Neues ergeben hätte. Die Todesser verhielten sich still und griffen nicht einmal mehr Muggle an. Das war nicht so beruhigend, wie es klang. Es bedeutete vielmehr, dass sie etwas Größeres planten, etwas, worauf sie all ihre Kraft konzentrierten, etwas, was ihren Gegnern nicht gefallen würde.
Sie saßen im Lehrerzimmer und berieten über Voldemorts mutmaßliches weiteres Vorgehen. „Ich frage mich, ob sie vorhaben, Hogwarts anzugreifen", sagte McGonagall.
„Früher oder später auf jeden Fall!" Dumbledore sah über seine halbmondförmige Brille hinweg. „Daran besteht für mich kein Zweifel. Wenn wir nur wüssten, wann. Wir müssen die Zeit und Gelegenheit haben, die Kinder zu sichern oder sogar fortzuschaffen."
„Ich habe mir etwas überlegt", warf Severus ein. Wie üblich hatte er seinen Platz am anderen Ende des Raumes gewählt, nah am Fenster, aber nicht so, dass er dadurch gesehen werden konnte, und immer mit dem Blick zur Tür. Alte Gewohnheiten starben nicht, vermutete Dumbledore.
Er deutete mit dem Kinn auf Remus Lupin. „Jetzt, wo der Wolf wieder fit ist, sollte er anfangen, zumindest die älteren Schüler in Verteidigung und Angriff zu unterrichten. Die meisten hier haben zwar ein recht fundiertes theoretisches Wissen, aber praktische Erfahrung haben nur die Mitglieder der DA."
Lupin grinste. „Ich hätte nie gedacht, von dir mal ein Lob über die DA zu hören."
„Das war kein Lob, lediglich eine Feststellung. Zumindest Miss Granger hat sich als recht fähig erwiesen, nach allem, was ich bis jetzt gesehen habe. Und da es Potter war, der seine Freunde unterwiesen hat, gehe ich davon aus, dass die anderen sich ebenso gut zu verteidigen wissen. Nichtsdestotrotz, ein vernünftiges Training schadet nicht, und wir werden die älteren Schüler zur Verteidigung Hogwarts brauchen.
Davon abgesehen – ich glaube nicht, dass es einigen der hier Anwesenden schaden würde, ihre Kenntnisse aufzufrischen." Sein Blick wanderte provozierend über Madam Pince und Professor Robertson, den Mugglekundelehrer.
Flitwick kicherte belustigt. „Das gilt auch für dich, Filius. Du setzt langsam Fett an, wie mir scheint!" Der kleine Professor sprang auf, seinen Zauberstab in der Hand und auf Snape gerichtet. Der Tränkemeister hatte dasselbe getan, und so starrten sie sich quer über den Raum hinweg an. „Okay", gab Severus zu und verzog leicht den Mundwinkel, „vielleicht habe ich mich ja bei dir geirrt!"
Lupin applaudierte. „Das war beeindruckend", konstatierte er, während Flitwick den dunklen Mann warm angrinste, und die beiden sich wieder setzten. „Und wie hast du dir das vorgestellt, Sev? Doch nicht in Form eines Duellierclubs, oder?"
„Du sollst mich nicht Sev nennen!" Severus fuhr sich mit den Fingern durch seine noch immer recht kurzen schwarzen Haare. „Nein, ich dachte an Extrastunden mit immer höchstens zwanzig Schülern. Harry kann ja ebenfalls wieder anfangen, die Leute zu unterrichten, und ihr wechselt die Leute durch, so dass alle die maximale Ausbeute haben."
Er hat Harry gesagt, dachte Dumbledore und seine Augen leuchteten. „Eine gute Idee", sagte er und nickte. „Ich würde vorschlagen, wir nehmen alle Fünftklässler und höher, die anderen sind zu jung. Und wir sollten einen Plan entwickeln, wie wir die Schüler von hier aus evakuieren könnten."
„Warum fragen wir nicht einfach einen Spezialisten?", murmelte Severus. „Zum Beispiel den letzten der echten Rumtreiber? Oder wir kontaktieren die Weasley-Zwillinge, ich wette, die hätten da einige Ideen..."
„Du warst zu deiner Zeit auch ein rechter Rumtreiber, wenn ich mich korrekt erinnere", beschied ihn McGonagall milde. „Vielleicht hast du selbst ja einen Plan? Ich verspreche, dieses Mal wirst du dafür auch keine Strafarbeit erhalten!"
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A snake, with a Gryffindors heart
FanfictionDann traf es sie bis ins tiefste Mark. Sie drehte sich wieder zu ihrem Schulleiter um. „Aber verdammt noch mal!", schrie sie dann. „Warum hat er dann jetzt seine Tarnung aufgegeben?" Dumbledore und McGonagall wechselten einen Blick. „Der Horkrux"...