Kapitel 32

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Sie waren nur noch wenige, die übrig geblieben waren, um Fortgeschrittene Zaubertränke zu lernen. Es gab nicht sehr viele, die sich so sehr für dieses Fachgebiet interessierten, das gänzlich ohne „albernes Zauberstabgefuchtel" auskam, so dass sie nur noch insgesamt elf waren, und zwar aus allen vier Häusern.

Snape ließ sie in den Unterrichtsraum und verteilte dann an jeden ein Pergament. „Ich möchte, dass Sie sich die Aufgabenstellung genau durchlesen", schnarrte er.

„Dann werden Sie sich darüber Gedanken machen, zu welchem Trank diese Zutaten wohl gebraucht werden, und das werden Sie schriftlich ausformulieren. Und dabei werden Sie sich überlegen, womit man diesen Trank noch verbessern könnte."

Er runzelte die Stirn und überblickte die kleine Gruppe. „Übrigens – falls einer von Ihnen auf die glorreiche Idee kommt, bei jemanden anders", seine Augen wanderten kurz zu Hermione hinüber, „um Hilfestellung nachzufragen – vergessen Sie's. Jeder von Ihnen hat einen komplett anderen Trank. Anfangen!"

Hermione las sich die Liste der Zutaten durch. Beim ersten Mal überflog sie sie kurz, um einen allgemeinen Eindruck zu bekommen, beim zweiten Mal dann genauer. Sie stutzte. Getrocknete Seealgen, bei Dämmerung gesammelte Albionblumen, Presolarwurzeln, Phönixtränen und ein Dutzend andere Ingrediezien, die meisten zur Unterstützung der Wandelbarkeit oder Restrukturierung?

Sie warf einen Blick zu Snape hinüber, der sie beobachtete wie eine Katze, die vor dem Mauseloch saß.

Sie vertiefte sich wieder in die Liste und ging in Gedanken ihre These durch. Stichpunktartig notierte sie ein paar Sachen, die ihr durch den Kopf gingen. Aufgeregt biss sie sich in die Lippe. Verdammt, der Tränkemeister zeigte ihr gerade seinen Trank, mit dem hoffte, Remus wieder in seine Menschengestalt zurück zu bringen! Das war...

Sie schrak zusammen, als eine Hand lautstark auf den Tisch knallte. „Haben Sie nicht zugehört? Ich habe gesagt schriftlich ausformulieren!" Snape starrte sie an.

„Aber..."

„Stichpunkte, Miss Granger, ist nichts, was ich akzeptieren werde!"

„Aber..."

„Strafarbeit, heute Abend, 7.00 Uhr in meinem Büro!"

Hermione wurde wütend, bis sie das Funkeln in seinen Augen sah. Sie hatte immer gedacht, es sei Grausamkeit, die sich in den tiefschwarzen Tunneln widerspiegelte, doch heute bemerkte sie zum ersten Mal, dass es Amüsement war.

Dieses Funkeln hatte sie jedes Mal gesehen, wenn sie sich mit den Slytherins angelegt hatte. Es hatte immer zu Punkteabzug und Strafarbeiten geführt, aber heute wurde ihr bewusst, dass es ihm Spaß gemacht hatte, wenn sie seine Slytherins verbal oder geistig übertrumpft hatte.

Sie sprang auf. „Aber..."

„Ich werde keine Respektlosigkeiten mehr von Ihnen dulden!" Severus hätte beinahe gelacht. Sie spielte mit! Er begann wirklich, dieses Granger-Mädchen zu mögen.

„Sie sind so gemein!", schrie sie. Die anderen Schüler waren längst zu Salzsäulen erstarrt. Snape anzubrüllen war kein guter Weg, wenn er sowieso schon schlechte Laune hatte. „Sie wissen genau, dass ich meine Arbeit immer mit Stichpunkten beginne..."

Severus ließ noch einmal seine Hand vehement auf ihren Tisch knallen. „Jetzt reicht's", zischte er, und sie verstummte. „Ab heute Abend werden Sie einen Monat lang Strafarbeiten bekommen."

Er grinste maliziös. „Ich war eine lange Zeit abwesend. Ich bin sicher, mein Vorratsraum wird eine gründliche Säuberung durchaus gebrauchen können. Ohne Magie natürlich. Und jetzt", seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern, „werden Sie alle Ihre Arbeit erledigen, oder Sie werden bereuen, dieses Fach gewählt zu haben..."

A snake, with a Gryffindors heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt