Kapitel 82

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Lucius Malfoy, der große silberblonde Todesser hielt seinen Zauberstab immer noch auf sein letztes Opfer gerichtet. Filius Flitwick war mit starren Augen zu Boden gestürzt. Einer der letzten Schwertmeister Großbritanniens war tot.

Alles in Severus sträubte sich gegen diese Erkenntnis. Er fühlte sich gelähmt, zum ersten Mal in seinem Leben. Es war nicht fair. Es war nicht fair! ES WAR NICHT FAIR! Voldemort war tot, wieso musste dieses sadistische Schwein jetzt noch seinen Freund und Lehrmeister töten?

Ein Blick in Lucius Malfoys Gesicht beantwortete die Frage. Wut, Hass, Rache, Irrsinn... flackerten in den eisigen Augen. Aus seinem Zauberstab schossen dünne Seile, wickelten sich um den Tränkemeister und fesselten ihn von Kopf bis Fuß so eng, dass er Schwierigkeiten beim Atmen hatte.

Ein gehässiges Grinsen spielte auf Malfoys Lippen. „Schön, schön", sagte er und verpasste dem toten kleinen Professor noch einen Tritt. Severus bäumte sich auf. „Der Verräter und das Schlammblut. Wie passend."

Hermione sah sich panisch um. Die Kämpfe waren offensichtlich beendet, tödliche Stille lag über der großen Wiese. Sie versuchte, ihren Atem zu kontrollieren. „Hauen Sie lieber ab, Malfoy, solange Sie noch können. Hier können jeden Augenblick die Auroren auftauchen. Sie haben ja gesehen, dass Ihr kleiner Überfall von uns erwartet wurde."

Lucius dachte gar nicht daran. „Abhauen, kleines Schlammblut?" Er kam näher und stieß mit seinem Zauberstab gegen ihre Brust. „Wohin sollte ich wohl noch gehen, nachdem mein Meister gestorben ist – getötet von einem Bengel und diesem Verräter hier!"

Er wirbelte herum und richtete seinen Zauberstab auf den dunklen Mann, der ihm wehrlos ausgeliefert war. „Wen von euch beiden soll ich zuerst töten, hm? Du darfst es dir sogar aussuchen, Giftmischer!"

„Lass sie gehen und mach mich los. Lass uns die ganze Geschichte wie echte Zauberer klären, in einem Duell!"

Malfoy stieß ein höhnisches Lachen aus. „Du bist so slytherin, Snape!" Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck, wurde von Hass verzerrt. „Du bist es nicht wert, dass ich mich mit dir duelliere. Du hast uns verraten, betrogen... Crucio!"

Severus stürzte zu Boden, sein Körper, von den Fesseln gehemmt, bäumte sich unter den Schmerzenstößen auf. Lucius richtete seinen Zauberstab wieder auf Hermione, fuhr damit ihren Hals entlang. „Nun zu dir, Schlammblut. Möchtest du lieber vor oder nach deinem geliebten Tränkelehrer sterben?"

Hermione atmete heftig. Mit jeder Faser ihres Seins litt sie mit Severus mit, der sich die Lippen blutig biss, um nicht zu schreien.

„Dad! Bitte, hör auf." Ein blutbedeckter, schmutziger und durchnässter Draco Malfoy hinkte aus der Rauchwand heran. Er streckte bittend seine Hände aus. „Lass es gut sein, Dad, ich flehe dich an. Geh einfach, flieh irgendwohin ins Ausland, du hast genug Geld, um dich für immer zu verstecken!"

Malfoy betrachtete seinen Sohn mit purem Abscheu. „Dad? Ich habe keinen Sohn. Wenn ich einen hätte, würde er an meiner Seite stehen und für uns Reinblüter kämpfen. Stupor!" Der Schockzauber traf den jungen Slytherin mitten in die Brust und schleuderte ihn gegen einen Baum, wo er wie eine zerbrochene Puppe hinunter rutschte.

Lucius starrte sie alle wild an, dann trat er dem sich windenden Tränkemeister heftig in die Seite. „Was hast du nur an dir, Giftmischer, dass alle so für dich in die Bresche springen? Der Werwolf, Flitwick, sogar mein Sohn?"

Hermione spürte, dass sie Zorn und Hass überwältigten. Dieser verdammte Todesser quälte einen ihrer Freunde! „Das werden Sie nie verstehen!", zischte sie ihn an.

Er hob seinen Zauberstab. „Avada..." Hermione überlegte nicht eine Sekunde. Sie trat dem blonden Todesser mit aller Wucht in den Unterleib. Malfoys Augen traten hervor, er ließ den Zauberstab fallen und sank auf die Knie, seine Hände gegen die schmerzende Stelle gepresst.

A snake, with a Gryffindors heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt