Kapitel 43

4 1 0
                                    

„Was gut ist, holt der Teufel zuerst." ~Deutsches Sprichwort

Wie immer saß Sakerdos in unendlicher Dunkelheit. Doch so langsam wurde auch er ungeduldig.
Dieses Gefühl war ihm nicht sehr geläufig, aber dieses nagende Etwas in seinem Kopf, das ihn zwang mit dem Fuß auf- und abzuwippen, störte ihn gewaltig.
Wie sollte man sich bei so etwas auf irgendetwas anderes konzentrieren?
Zum Glück, dauerte Projekt Pandora nicht mehr allzu lange; morgen schon war der große Tag; dann würde Alakta endlich die Büchse der Pandora, oder eher gesagt, das Portal, öffnen und sie wären wieder frei.
Obwohl nein, das konnte man nicht sagen, sie wären gerettet.
Sakerdos wollte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, was sie mit den Naruli machen würde, wenn sie es nicht bald schaffen würden, eine neue Dimension zu verschlingen.
„Denkst du die Kleine schafft es?", fragte Mukino gut gelaunt und schmiss sich neben seinen Bruder. Laerta kam hoheitsvoll durch die ewige Nacht auf die beiden zugeschwebt.
Warum ausgerechnet die zwei seine Nähe so suchten, war ihm schleierhaft.
Sakerdos knurrte nur.
„Alakta wird es schon hinkriegen. Sollte sie lieber."
„Außerdem ist es ja nicht so, als hätten wir ihr keine Hilfen gegeben: mit dem Talisman ist es ein Kinderspiel die 13. Könige zu zerstören.", warf Laerta in ihrer rauchigen Stimmlage ein.
Da hatte sie natürlich Recht. Mit dem Falken-Talisman, den Alakta von den Naruli bekommen hatte, musste man diese Steine nur noch antippen und schon verschwand ihre Kraft. Eigentlich konnte man nichts damit falsch machen.
Die Kette war ein großzügiges Geschenk von ihr, auch wenn Sakerdos sich insgeheim fragte, ob man ihr überhaupt vertrauen konnte, aber wenn sie das ‚Geschenk' nicht verwenden würden, würde sie es irgendwann erfahren, und Sakerdos zitterte schon vor Angst, wenn er nur an ihren Zorn und ihre Reaktion dachte.
In dieser Hinsicht konnte sie selbst ihn noch übertreffen.
„Wie lang eigentlich noch.", fragte Mukino da auf einmal, manchmal war sein Bruder wie ein großes, quengeliges Baby.
„Mir ist langweilig."
„Dir ist immer langweilig.", antwortete Laerta völlig emotionslos.
„Und ich hab Hunger.", beschwerte Mukino sich weiter.
„Du hast auch immer Hunger."
Mukino streckte ihr die Zunge raus, aber die Schwarzhaarige schien es nicht mal mitzubekommen
Was für ein Affenzirkus!
„Ruhe jetzt!", donnerte Sakerdos, „alle beide! Bald ist es soweit, wir müssen uns bereithalten."
Begierig starrte er in die nie endende Schwärze.

Wenn die Naruli sich nicht an die Regeln hielten, wurden sie bestraft. Diese Tatsache warf allerdings eine sehr verstörende Frage auf:
Von wem?

Projekt PandoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt