Kapitel 125

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Kapitel 125
30. November
 
Chris war bereits früh nochmal in die Zauberwerkstatt gefahren, um noch einige wichtige Sachen zu erledigen, denn ab der nächsten Woche hatte er sich erstmal bis zum Tourstart eine freie Zeit genommen. Wenn mal ein kleiner Termin war oder auch mal ein kurzer Besuch in der Werkstatt, war das okay, aber hauptsächlich wollte er bei Emilia und seinen Kindern im Krankenhaus und dann mit ihnen zu Hause sein. Emilia lag noch im Bett und hatte immer wieder ein Ziehen im Rücken und auch im Bauch. Ob das wirklich noch Vorwehen waren? Sie war sich langsam nicht mehr sicher und hatte Angst. Was sollte sie nun tun? Sie wollte Gesa anrufen und fragen, was sie machen sollte. Beim ersten Anruf ging diese nicht dran. Das Ziehen kam nun in immer regelmäßigeren Abständen und nun war Emilia sich sicher, dass sie Wehen hatte. Sie wollte grade wieder versuchen Gesa anzurufen, da klingelte ihr Handy schon. „Gesa, gut, dass du zurück rufst. Ich glaube ich habe Wehen... ich weiß nicht was ich machen soll, der Termin für den KS ist doch erst am Mittwoch“ sagte Emilia und wurde leicht panisch. Die Kinder sollten doch auf keinen Fall spontan zur Welt kommen, da ihre Tochter falsch lag. „Erstmal ganz ruhig bleiben, Emilia. Deine Zwillinge halten sich scheinbar nicht so gerne an Termine. Aber es ist alles okay, also sind die bereit auf die Welt zu kommen und einem Kaiserschnitt steht auch jetzt nichts mehr im Weg. Nur heute statt nächster Woche. Seit wann hast du denn Wehen und in welchem Abstand kommen sie?“ sprach Gesa ruhig. „Es fing gestern Abend schon an, ich dachte es sind einfach nur Vorwehen. Aber es hat sich die ganze Nacht weiter gezogen, mal leichter mal doller, aber grade wird es immer schlimmer und kürzer hintereinander“ redete sie hastig. „Ist dein Mann da? Dann macht euch bitte auf den Weg nach Bielefeld in Krankenhaus. Rufe vorher dort an, dass ihr auf dem Weg seid. Alles wird gut Emilia. Bleib ruhig“ versuchte Gesa ruhig auf sie einzureden. „Nein, er ist in der Firma. Ich rufe ihn an und dann in Bielefeld. Danke Gesa. Ich melde mich“ sagte Emilia. Mit zitternden Händen hielt sie ihr Smartphone in der Hand und rief ihren Mann an. „Chris, wir müssen ins Krankenhaus. Ich habe Wehen und die Abstände sind nicht mehr so groß, wir müssen umgehend nach Bielefeld fahren“ sagte sie und weinte schon fast. Sie war grade einfach nur aufgeregt und hatte Angst. „Ich komme!“ rief er nur und legte direkt auf. Chris hatte sich grade einige Unterlagen durchgeschaut, als er von Emilias Anruf überrascht wurde. Er ließ sofort alles stehen und liegen und lief zu seinem Auto. Die Zwillinge hatten es scheinbar eiliger als gedacht und wollten heute schon auf die Welt. Chris gab Gas und ignorierte gekonnt die Geschwindigkeitsbegrenzung, er wollte so schnell es geht bei Emilia sein. Emilia zog sich in der Zeit an und stellte ihre Kliniktasche bereit. Zwischendurch musste sie sich hinsetzen, denn die Wehen waren schon ziemlich doll. Warum hatte sie sich nicht Chris gestern schon davon erzählt? Oder schon eher bei Gesa angerufen? Nun war das auch egal, ändern konnte sie es nicht mehr. Sie hörte, dass Chris die Wohnungstür aufschloss. Sie stand vom Bett auf und in dem Moment platzte ihre Fruchtblase. „Scheiße“ rief sie laut und fing an zu weinen. „Emilia, was ist los?“ fragte Chris aufgeregt. „Die Fruchtblase, sie ist grade geplatzt“ sagte diese panisch. „Ganz ruhig. Zieh dich nochmal um. Ich hole Handtücher und dann fahren wir so schnell es geht nach Bielefeld“ sagte Chris und versuchte Ruhe zu bewahren. Emilia war panisch und aufgeregt genug, da musste zumindest er versuchen einen kühlen Kopf zu behalten. Emilia zog sich eine andere Hose an und Chris kam mit Handtüchern wieder, die er im Auto auf den Sitz legen wollte. Er nahm Emilia in den Arm und drückte sie fest. „Alles wird gut, versuch ruhig zu bleiben“ sagte er zu ihr. Er nahm noch die Kliniktasche und dann gingen sie runter zum Auto. Chris legte sie Handtücher auf den Beifahrersitz und dann nahm Emilia Platz. Das Krankenhaus in Bielefeld war schon im Navi eingespeichert und so konnte Chris direkt starten. Emilia versuchte ruhig zu atmen und sich zu entspannen, das war aber leichter gesagt als getan. Chris versuchte sich weitestgehend an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, er wollte weder sie selbst, noch andere gefährden. Die knapp 25 Minuten, die Chris bis zum Krankenhaus brauchte, kam beiden wie eine halbe Ewigkeit vor. Emilia stöhnte vor Schmerzen und es ging ihr grade wirklich nicht mehr so gut. „Chris, scheiße, was ist wenn nun was mit den Kindern passiert?“ kam es sorgenvoll von Emilia. „Wir sind nun fast da. Alles wird gut!“ versuchte er ihr Mut zuzusprechen. Das Krankenhaus war durch Emilia bereits informiert, dass sie kamen. Chris parkte so nah wie möglich am Eingang und dann gingen sie schnell rein. Eine Mitarbeiterin zeigte ihnen den Weg zum Fahrstuhl, denn sie mussten in die erste Etage. Am Kreißsaal wurden sie von einer Hebamme namens Lena begrüßt. „Emilia Reinelt, meine Babys wollen glaube ich heute auf die Welt. Zuhause ist die Fruchtblase noch geplatzt“ sagte sie hastig. Lena strahlte Ruhe und Sicherheit aus. „Kommt mit, wir untersuchen dich nun erstmal und dann rufe ich den Arzt und Anästhesisten hinzu, dass wir noch einen Kaiserschnitt  machen können. Ich habe mir deine Akte nach dem Anruf kurz angesehen, die beiden sollten ja am 4. geholt werden“ sprach sie, während sie auf den Weg in ein Untersuchungszimmer waren. Chris ging hinter Emilia und der Hebamme und trug die Tasche. Er hörte eine Frau schreien. Das machte ihm grade etwas Angst. „Wir haben grade noch eine Geburt, das Kind wird aber bald da sein“ erklärte Lena dann. „So Emilia, bitte Hose ausziehen und dann auf dem Stuhl Platz nehmen“ wies sie Emilia an. Emilia tat dies, was unter einer Wehe grade gar nicht so leicht war. Chris half ihr. „Ich untersuche dich jetzt“ sagte Lena. Emilia wusste nicht wie ihr geschah als eine richtig heftige Wehe sie ereilte.
 

Liebe auf den ersten Klick - Teil 2 - Ehrlich Brothers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt