Kapitel 96

393 20 6
                                    

Kapitel 96
14. Juli

Heute war ihr letzter Urlaubstag und morgen traten sie die Heimreise wieder an. Sie hatten noch eine Schifffahrt und einen anderen kleinen Ausflug gemacht und ließen einfach die Seele ein bisschen baumeln. Emilia hatte ein tolles Paket für Carolin zusammengestellt, das sie ihr am Dienstag ins Krankenhaus bringen wollte. Sie war nun bereits zwei Tage ohne Wehen und das war ein gutes Zeichen. Allerdings musste sie noch ein paar Tage zur Beobachtung im Klinikum in Herford bleiben und sich dann zu Hause an die Bettruhe halten. Dem Baby ging es gut, das wurde auch engmaschig kontrolliert.
„Heute möchte ich unbedingt den Abend am Wasser verbringen“ sagte Emilia nach dem Abendessen. „Das hätte ich auch vorgeschlagen“ sage Chris und hakte sich bei Emilia ein. „Dann komm mal mit Frau Reinelt“ fügte er noch hinzu. Für Emilia war es natürlich noch sehr ungewohnt, dass sie nun mit Frau Reinelt angesprochen wurde. Das würde wahrscheinlich auch noch eine Weile so bleiben und es kam bestimmt nicht selten vor, dass sie sich am Telefon noch mit Bachmann meldete. Chris hatte den Schlüssel von ihrem Strandkorb noch, den mussten sie erst morgen wieder abgeben, so konnten sie den Sonnenuntergang im Strandkorb genießen. Der leichte Wind wehte den beiden durch die Haare. „Wenn wir den Schlüssel vom Strandkorb noch hätten, hätten wir es uns dort noch gemütlich machen können“ sagte Emilia und kuschelte sich während des Gehens etwas an Chris. „Wir können es uns auch gemütlich machen, den Schlüssel habe ich noch. Ich darf ihn morgen früh abgeben“ sagte Chris und lächelte Emilia an. „Du bist mein Held“ sagte diese und lächelte zurück. Nach weiteren wenigen Minuten kamen sie am Strandkorb an und Chris öffnete diesen. Es dämmerte bereits und der Sonnenuntergang ließ vermutlich nicht mehr ganz so lange auf sich warten. Sie redeten nicht viel und jeder hing ein wenig seinen Gedanken nach. Chris hatte seinen Arm um Emilia gelegt und sie hatte sich an ihn gelehnt. Es wurde dunkler und die Sonne ging langsam unter. Der Himmel war klar und es war wirklich ein traumhafter Anblick. „Ich liebe dich“ sagte Emilia irgendwann leise und küsste Chris. „Ich liebe dich und unsere beiden kleinen da drinnen auch sehr“ antwortete er und sie küssten sich weiter.

16. Juli 
Emilia hatte Chris bei seiner Mutter rausgelassen und war weiter zum Krankenhaus in Herford gefahren. Mit ihrem Geschenk bewaffnet ging sie herein und fuhr mit dem Aufzug auf die Station auf der Carolin lag. In ihr kamen ein paar Erinnerungen aus dem letzten Jahr hoch, denn da hatte sie hier nach der Fehlgeburt auch gelegen. Diese versuchte sie aber so gut es ging zu verdrängen. Sie klopfte vorsichtig an der Tür und wurde dann herein gebeten. „Hey Caro, was machst du nur für Sachen?“ fragte Emilia und musste sich zusammenreißen nicht zu weinen. „Emilia, schön, dass du hier bist“ kam es von Carolin. Sie freute sich sehr über den Besuch ihrer besten Freundin. „Wenn es weiterhin so bleibt wie es grade ist, darf ich Ende der Woche nach Hause. Aber auch da darf ich nur im Bett liegen... man ist das ein Mist“ sagte sie. Sie war zwar mehr als froh, dass die Wehen nun aufgehört hatten, aber dennoch hatte sie wirklich keine Lust die nächsten Wochen nur im Bett zu verbringen. Aber es führte leider kein Weg drum herum. „Ich komm ganz oft vorbei, okay? Und schau mal, ich hab dir ein bisschen was mitgebracht, damit dir nicht langweilig wird“ sagte Emilia aufmunternd. Carolin bedankte sich für die vielen tollen Sachen und war einfach nur froh, eine so tolle Freundin an ihrer Seite zu haben. Carolin wollte noch wissen wie der Urlaub war und Emilia berichtete ihr von der kleinen Auszeit an der Ostsee.
Nach dem Besuch bei Carolin fuhr Emilia wieder zu ihrer Schwiegermutter und klingelte. Chris und Heike hatten bereits auf Emilia gewartet, Kaffee und Kuchen stand schon auf dem Tisch. „Wie geht’s Carolin?“ erkundigte Heike sich. „Soweit ganz gut. Dem Baby geht’s gut und die Wehen haben aufgehört, sie darf wahrscheinlich Ende der Woche nach Hause“ berichtete Emilia. „Das sind doch gute Nachrichten“ antwortete Heike und auch Chris war über diese positive Nachricht erleichtert. „Sie muss allerdings den Rest der Schwangerschaft Bettruhe einhalten... Das ist richtig blöd, aber besser so als dass noch etwas mit der Kleinen passiert“ kam es noch von Emilia.
Heike wollte unbedingt wissen wie die kleine Hochzeitsreise der beiden war und das Paar berichtete gerne über die Zeit an der Ostsee. Nach etwa zwei Stunden brachen die beiden wieder auf. „Ich möchte noch zum Friedhof“ sagte Emilia als sie sich grade ins Auto gesetzt hatten. „Gerne“ sagte Chris, startete das Auto und lenkte dieses in Richtung Friedhof. Er hielt noch an einem kleinen Blumenladen kurz vorm Friedhof und Emilia kaufte noch zwei Blumen. Eine für Stella und eine für Chris‘ Vater. Sie öffneten das Tor des Friedhofs und betraten diesen. Emilia überkam ein beklemmendes Gefühl und sie wurde traurig. Sie gingen erst bei Stella vorbei und dann zu Werners Grab. Heike musste hier gewesen sein, denn das Grab war frisch durchgeharkt und ein paar Blumen waren frisch gepflanzt. Sie hegte und pflegte das Grab und war mindestens einmal in der Woche hier. Chris und Andreas waren statteten ihrem Vater leider nur unregelmäßig einen Besuch ab, was jedoch nicht hieß, dass sie nicht an ihn dachten, denn das taten sie täglich. Heike sagte den beiden auch oft, je älter sie wurden, desto ähnlicher wurden sie ihrem Vater. In vielen Charakterzügen aber auch in Mimik und Gestik ihrer beiden Söhne erkannte sie ihren Mann oft wieder.

Das bleibt leider das einzige Kapitel für diese Woche 🙈 Hatte irgendwie einen Hänger beim Schreiben und es ist nicht wirklich was zu Stande gekommen. Habe mir aber nun wieder einige Ideen notiert, es wird bald wieder etwas spannender 😎🤪

Ganz liebe Grüße an euch alle ❤

Liebe auf den ersten Klick - Teil 2 - Ehrlich Brothers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt