Kapitel 32
Es war bereits 14 Uhr und Emilia wurde immer nervöser. Chris war immernoch nicht aufgetaucht, scheinbar saßen sie noch in London fest. Schon wieder war sie alleine. Auch wenn er im Prinzip nichts dafür konnte, aber wäre der Termin in London nicht gewesen, wäre er gestern zu Hause gewesen und jetzt auch bei ihr. Aber die Zauber-Karriere stand wie immer über allem, und das machte sie einfach fertig. Sie hatte gehofft, dass er heute dabei war, denn auch er hatte seine Tochter verloren und nicht nur sie. Ob es mit den beiden noch einen Sinn hatte, wenn alles andere im Hintergrund stand und nur die Karriere im Vordergrund? Sie war ja ständig auf sich alleine gestellt. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Haustür klingelte. Chris hatte doch einen Schlüssel? Sie öffnete und fragte durch die Gegensprechanlage „Wer ist da?“. „Ich bins, Sabrina. Ich fahre mit dir nach Herford. Kommst du runter?“ kam es von Sabrina. Emilia war überrascht aber gleichzeitig auch dankbar. „Bin gleich da“ sagte sie und zog sich an. „Hi, Andreas hat mir von den Problemen in London berichtet, deswegen bin ich nun hier. Du musst da nicht alleine durch, ich bin bei dir“ sagte Sabrina zu Emilia. Diese konnte nicht viel sagen, sondern brachte nur ein „Danke“ heraus. Sie stieg bei Sabrina ins Auto und gemeinsam fuhren sie nach Herford.
„… the plane is ready for boarding“. Chris sprang von seinem Stuhl auf, gefolgt von Andreas. Sie waren die ersten beim Boarding und Chris rannte förmlich ins Flugzeug. Er wollte einfach nur noch nach Hause. Es wurde alles sehr knapp, aber wenn Mario ordentlich Gas gab, konnten sie es vielleicht noch ansatzweise pünktlich schaffen. Eigentlich hätte er sich zu Hause noch umziehen müssen, aber da musste er halt nun so hin. Lieber unpassend gekleidet als gar nicht anwesend. Andreas war auch sehr erleichtert, dass es endlich los ging.
Sabrina und Emilia parkten auf dem Parkplatz und gingen langsam zur Friedhofskapelle. Hier waren wirklich viele Menschen. Emilia hatte nicht erwartet, dass so viele ihre Kinder in den letzten Wochen verloren hatten. Es war leider immernoch ein Thema das oft totgeschwiegen wurde. Dennoch musste man auch erstmal die Kraft dazu aufbringen offen darüber zu sprechen. Außer Sabrina, Andreas und Carolin wusste auch noch niemand von ihrem Verlust. Zumindest ihren Eltern wollte Emilia es jedoch sehr bald auch erzählen. Sie gingen rein und nahmen Platz. Emilia war sichtlich nervös, weshalb Sabrina ihre Hand nahm. Emilia war sehr dankbar darüber, denn so fühlte sie sich weniger alleine. Die Kapelle füllte sich immer mehr und um Punkt 15 Uhr begann der Pastor mit seiner Predigt. Chris hatte es also nicht geschafft, das machte Emilia zusätzlich traurig und die ersten Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen.
Der schwarze Firmenwagen von Ehrlich Entertainment fuhr beim Friedhof vor und Chris sprang sofort aus dem Auto. „Wartest du hier Mario? Ich gehe Chris hinterher. Bis später“ sagte Andreas. „Natürlich, ich suche mir dahinten einen Parkplatz. Bis später“ kam es von Mario und dann stieg Andreas aus. Chris war zur Kapelle gerannt, die Tür war bereits geschlossen. Er öffnete diese leise und ging rein. Der Pastor sprach grade, ziemlich weit vorne sah er Sabrina und Emilia sitzen. Er blieb jedoch hinten stehen, er wollte kein Aufsehen erregen und stören. Zum Glück hatten sie es so grade noch geschafft, er hätte es sich sonst nie verzeihen können.
Nach einer halben Stunde verließen alle die Friedhofskapelle und gingen zum Sammelgrab um dort noch Blumen abzulegen. Chris wartete an der Tür auf Emilia und Sabrina. Als Emilia Chris entdeckte musste sie direkt wieder weinen. Sie fielen sich in die Arme. „Du hast es doch geschafft“ flüsterte Emilia. „Ja, so grade. Gott sei Dank“ sagte er leise zurück. Er nahm Emilia an die Hand und sie folgten den anderen. Sabrina ging auch mit raus und traf dort auf Andreas, der sie direkt in den Arm nahm. Die beiden blieben jedoch an der Kapelle und warteten auf Emilia und Chris. Die Urne mit allen Sternchen wurde in das Grabgelassen und ein Stein mit allen Namen lag auch schon dort. Der Pastor sprach noch ein paar Worte und jeder der wollte durfte nun die weiße Rose, die man aus der Kapelle mitnehmen konnte, dort ablegen. Dieses taten auch Chris und Emilia. Sie stellten sich noch an die Seite und warteten bis alle durch waren, gemeinsam ging die Gruppe Richtung Ausgang. Dort trafen sie auch wieder auf Sabrina und Andreas. Andreas nahm Emilia in den Arm und Chris seine Schwägerin. „Ist Mario noch da?“ fragte Chris seinen Bruder. „Ja, ich habe ihn gebeten zu warten. Soll er euch nach Hause fahren? Dann fahre ich mit Sabrina zurück“ antwortete Andreas. „Ja, das ist denke ich eine gute Idee. Danke“ sagte Chris. Sie ginge Richtung Parkplatz und Chris erblickte auch den schwarzen Passat. „Übers Wochenende gönnen wir uns mal etwas Ruhe, wir sehen uns Montag, in Ordnung?“ sagte Chris. „Alles in Ordnung. Kommt ihr Montagabend denn noch vorbei? Marius hat Geburtstag“ kam es von Andreas. „Selbstverständlich, Marius ist doch mein Patenkind. Ein schönes Wochenende und danke für alles“ sagte Chris und dann verabschiedeten sich die vier voneinander. Emilia und Chris stiegen in den Firmenwagen. Mario begrüßte die beiden „Hey, alles in Ordnung? Ist jemand verstorben? Wo soll ich euch hinbringen?“ „Mario, ich erkläre dir nochmal in einem ruhigen Moment was heute los war. Bring uns jetzt bitte nach Hause“ sagte Chris ruhig und Emilia sagte einfach nichts.Hallo ihr lieben Leser, ich werde nun wohl nur noch 1-2 Kapitel pro Woche hochladen können. Ich muss mit dem Schreiben hinterher kommen 🙈
Danke fürs Lesen ❤ Bleibt munter in der aktuellen Situation 😷
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Liebe auf den ersten Klick - Teil 2 - Ehrlich Brothers Fanfiction
FanficDieses ist die Fortsetzung von "Liebe auf den ersten Klick Teil 1" Hier geht es weiter mit Emilia und Chris. Die Geschichte ist frei erfunden und es entsprich nichts der Realität. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem H...