Kapitel 25

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Kapitel 25

„So, Herr Reinelt… jetzt wird hier mal Tacheles geredet“ fing Sabrina an. „Was ist denn los?“ fragte dieser überrascht. „Das könnte ich wohl eher dich fragen“ sagte sie scharf. „Ich weiß nicht was du meinst“ sagte er daraufhin. „Ach, nicht? Dann will ich dir mal auf die Sprünge helfen. Warum wurdest du gestern mit einer jungen Frau in Herford im Krankenhaus gesehen, als du eigentlich in Düsseldorf hättest sein sollen? Und warum bist du bei ihr ins Auto gestiegen? Und jetzt will ich hier keine blöden Ausreden hören“ sagte sie wütend und traurig zugleich. Sie hatte Angst, dass Andreas ihr fremdging. Sie vertraute ihm, aber nach dem Anruf ihrer Freundin, die dort als Krankenschwester arbeitete, war sie ganz verunsichert. Andreas hatte gestern Abend gesagt, dass es ein anstrengender Tagin Düsseldorf gewesen war und hatte sie somit angelogen. „Du hast mich angelogen, du warst nicht in Düsseldorf, hast es mir aber gestern Abend so erzählt… Betrügst du mich?“ fragte sie nun noch hinterher, da Andreas noch nicht reagiert hatte. Andreas hatte Chris versprochen, dass er das alles für sich behielt, denn irgendwann wollten sie es allen selber erzählen. Aber bevor er nun einen richtigen Ehestreit riskierte und seine Frau dachte, dass er sie betrog, musste er mit ihr sprechen. Es belastete ihn sehr und es würde ihm guttun mit Sabrina darüber zu sprechen. „Das war Caro, die beste Freundin von Emilia“ sagte Andreas wahrheitsgemäß. „Ach, nun bandelst du mit einer Freundin von Emilia an, na herzlichen Glückwunsch. Das hätte ich nie von dir gedacht. Ich bin dir wohl zu alt, was?“ sagte sie nun richtig wütend und weinte. „Stopp!“, sagte er laut, ging auf sie zu uns nahm sie in den Arm, „Ich betrüge dich nicht. Wir waren gestern in Düsseldorf, bis ein Anruf von Carolin bei Chris ankam, dass er dringend nach Herford ins Klinikum kommen muss. Wir sind sofort los. Carolin hat mich nur nach Hause gefahren, da ich Chris den Firmenwagen dagelassen habe. Die anderen drei sind später mit einem Mietwagen aus Düsseldorf nach Hause gekommen“ sprach Andreas ruhig. „Warum musste Chris ins Klinikum?“ fragte sie dann überrascht. „Ich hatte Chris eigentlich versprochen es für mich zu behalten, aber ich sage es dir… Emilia war schwanger… Sie hatte gestern eine Fehlgeburt…“ sagte Andreas traurig. „Was? Oh mein Gott, das ist ja schrecklich“ kam es von Sabrina und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Carolin hatte sie morgens zum Arzt gefahren, da sie Blutungen und Schmerzen hatte… von da aus ging es dann direkt ins Krankenhaus und sie wurde operiert. Wir sind erst angekommen, als Emilia bereits aus der Narkose aufgewacht war… Chris war so fertig, es war wirklich schlimm ihn so leiden zu sehen… sowas wünscht man echt niemandem“ sprach Andreas, Sabrina hielt er im Arm. „Es tut mir leid, dass ich dir sowas unterstellt habe“ sagte Sabrina. „Ich hätte dir gestern direkt alles erzählen müssen und dich nicht anlügen dürfen. Mir tut es leid. Ich liebe nur dich und gehe nicht fremd“ sagte Andreas daraufhin und gab seiner Frau einen Kuss. „Es tut mir so leid für die beiden… ich weiß gar nicht was ich sagen soll… wie weit war Emilia?“ kam es von Sabrina. „Ich glaube in der 12. Woche, sie wollten es uns diese Woche mitteilen. Ich weiß es durch Zufall schon seit ungefähr 2 Wochen, habe meinem Bruder aber versprochen nichts zu verraten, auch dir nicht“ antwortete Andreas. „Ach man, da denkt man die kritische Phase ist vorbei und dann passiert es doch…“ sprach Sabrina traurig. Andreas' Handy vibrierte in seiner Hosentasche. „Chris“ stand auf dem Display. „Da muss ich dran, es ist Chris“ sagte er zu Sabrina. „Hallo Bruder, wie geht es Emilia?“ fragte Andreas direkt. „Sie ist jetzt zu Hause. Sie hat sich grade ins Bett gelegt und schläft. Was ich eigentlich wollte, könntest du mir wohl mein Auto bringen?“ antwortete Chris. „Klar, das mache ich. Soll ich direkt vorbei kommen?“ kam es von Andreas zurück. „Wie es dir passt. Ich bin den ganzen Tag zu Hause. Ich möchte Emilia heute ungern alleine lassen“ sprach Chris. „Dann mache ich das gleich. Das ist absolut verständlich. Bis gleich“ sagte Andreas daraufhin. „Danke, bis gleich“ antwortete Chris noch und legte dann auf.
20 Minuten später stand Andreas vor Chris und Emilias Haustür. Er hatte nicht geklingelt, da er Emilia nicht wecken wollte, sondern Chris angerufen, der ihn dann rein ließ. „Na Kleiner“ sagte Andreas und nahm seinen Bruder kurz in den Arm. „Danke fürs Auto bringen“ sagte Chris und gemeinsam gingen die beiden ins Wohnzimmer. „Wie geht es euch?“ fragte Andreas vorsichtig. „Nicht gut… kannst du dir bestimmt denken… wir haben heute gesagt bekommen, warum das Baby gestorben ist… es hatte wohl einen schweren Gendefekt… wir hätten die Fehlgeburt nicht verhindern können… Wir hätten im April eine kleine Tochter bekommen“ sagte Chris traurig. „Das tut mir wirklich sehr leid… Ich weiß gar nicht so recht was ich sagen soll…“ reagierte Andreas. „Du musst nichts sagen. Danke, dass du gestern sofort mit mir hierher gefahren bist…“ sprach Chris weiter. „Das ist doch klar. Da brauchte ich nicht überlegen“ antwortete Andreas. „Ich musste es Sabrina sagen. Bitte sei mir nicht böse. Eine Freundin von ihr arbeitet im Klinikum und hat mich mit Carolin gesehen… Sabrina dachte ich gehe fremd, weil ich ihr gestern natürlich gesagt habe, dass wir den ganzen Tag in Düsseldorf waren“ sprach Andreas weiter. Chris war ihm natürlich nicht böse. „Oh, das ist natürlich blöd. Es ist völlig in Ordnung, dass du es ihr gesagt hast. Auch ohne diesen Hintergrund hättest du es ihr jetzt sagen können. Sie ist deine Frau und das vor ihr länger zu verheimlichen wäre nicht fair und für dich auch nicht schön“ antwortete Chris verständnisvoll.

Auf diesem Wege nochmal ein ganz großes Dankeschön für das Interesse an meiner Geschichte und die vielen positiven Rückmeldungen dazu ❤

Wünsche euch ein schönes Wochenende! Nächstes Kapitel kommt am Montag! 😊

Liebe auf den ersten Klick - Teil 2 - Ehrlich Brothers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt