Kapitel 108
20. September
Andreas hatte die Wogen wieder etwas glätten können und hatte Sabrina vorgeschlagen, dass Chris mal mit Marius sprechen könnte. Da Sabrina auch nach dem Gespräch mit dem Klassenlehrer nicht weiter kam und Marius weiterhin dicht machte, fand sie die Idee gut und es war zumindest einen Versuch wert. Chris hatte Marius abgeholt und wollte mit ihm Burger essen und danach ins Kino. Er hoffte, dass er Marius so knacken konnte und rausbekam was der Auslöser für sein Verhalten war. Sie fuhren nach Herford in ein Burger Restaurant. „Cool, danke, dass du mit mir hierher gefahren bist und mich ins Kino einlädst“ sagte Marius und las sich die Speisekarte durch. „Gerne, wir haben viel zu lange nichts mehr unternommen. Tut mir leid“ sagte Chris. Leider blieb sowas oft auf der Strecke, auch wenn er sich bemühte, sein Privatleben nicht zu vernachlässigen. Da musste er bald noch besser drauf achten, wenn er selber Vater wurde. Zumindest war mit Hannah abgemacht, dass der Terminplan nicht mehr so extrem gefüllt wurde und mehr Zeit für die Familie entstand. Das kam dann auch Andreas und seiner Familie zu Gute. „Schon okay. Ich weiß ja, dass ihr immer so viel unterwegs seid“ sagte Marius verständnisvoll. „Und, wie geht’s dir so? Alles okay in der Schule?“ fragte Chris nach. „Mama und Papa haben dir gesagt, dass es momentan Ärger gibt, oder?“ hakte Marius nach. Chris wollte ehrlich zu ihm sein, denn er wollte auch, dass sein Neffe auch ehrlich zu ihm war. „Ja, sie haben mir davon berichtet. Und haben auch gesagt, dass du mit keinem von beiden sprechen möchtest. Magst du vielleicht mit mir reden, was dich momentan bedrückt?“ fragte Chris vorsichtig. „Ich weiß nicht… Können wir vielleicht erst Essen?“ kam es von Marius. „Natürlich. Es ist nur ein Angebot, dass du gerne mit mir reden kannst. Wenn du es nicht möchtest, akzeptiere ich das natürlich. Aber nur von schweigen und in sich hineinfressen, ändert sich vermutlich nichts. Hast du dich schon für einen Burger entschieden?“ antwortete Chris. Damit war das Thema für den Moment erstmal durch und sie warteten auf ihre Bestellung. Sie ließen sich Burger und Pommes schmecken und fuhren danach weiter ins Kino. Sie redeten über verschiedene Sachen, aber die Probleme aus der Schule sprach Marius nicht mehr an. „Danke Chris, für den tollen Abend… Ich mag grade nicht drüber reden, aber vielleicht bald“ sagte Marius zum Abschied. „War super, müssen wir wieder öfter machen. Melde dich einfach wenn du reden willst, okay? Schlaf gut!“ antwortete Chris. „Mache ich. Gute Nacht“ sagte er und schloss dann die Haustür auf.
Emilia und Marina waren heute bei Carolin. Marina hatte Mona erst einmal kurz gesehen. Sie hatte im Moment viel vor und nicht so viel Zeit für ihre Freundinnen. Umso schön war es, dass sie sich heute gemeinsam bei Carolin trafen. Sie begrüßten sich herzlich und machten es sich dann auf der Couch bequem. „Mädels, ich muss euch was sagen“ begann Marina dann. Carolin und Emilia waren nun sehr gespannt, was Marina ihnen zu sagen hatten. Hochzeit? Schwanger? Die beiden Frauen schauten ihre Freundin erwartungsvoll an. „Wir ziehen weg. Alex hat ein unschlagbares Jobangebot bekommen und ich habe mittlerweile auch einen neuen Arbeitsplatz gefunden“ sagte sie. Emilia und Carolin waren überrascht und auch ein bisschen geschockt. „Oh okay. Wo geht es denn hin? Ich hoffe nicht so weit“ fand Emilia zuerst ihre Sprache wieder. „Wir ziehen nach Stuttgart“ antwortete Marina traurig. „Stuttgart? Das ist doch mehrere hundert Kilometer entfernt“ stellte Carolin fest. „Ja… ungefähr 500 Kilometer…“ sagte Marina leise und wurde sehr traurig. Sie hatte lange mit Alex beratschlagt, denn eigentlich wollte sie nicht so weit weg von der Heimat ziehen, aber schlussendlich hatten sie sich doch dafür entschieden. „Das ist viel zu weit weg…“ kam es traurig von Emilia. „Ich weiß… aber es ist nun mal so… ich bin auch noch nicht ganz glücklich damit, aber ich denke, wenn wir erstmal dort leben, werden wir uns auch wohlfühlen. Und ihr seid immer herzlich bei uns eingeladen“ sagte sie und versuchte die Fassung zu wahren. Emilia hatte schon Tränen in den Augen und Carolin auch. Als Marina das sah, brachen auch bei ihr alle Dämme und die drei Freundinnen lagen sich weinen in den Armen. „Wir werden dich so sehr vermissen“ sagte Carolin traurig. „Und ich euch erst… aber wir sind ja nicht aus der Welt. Wann immer wir können, kommen wir hier zu Besuch und wie gesagt, ihr seid auch herzlich zu uns eingeladen mit euren Kleinen“ sagte Marina als sie sich wieder beruhigt hatte. Dann meldete Mona sich auch zu Wort, es war nämlich Zeit für die nächste Flasche. Emilia nahm das kleine Mädchen auf den Arm und Carolin gab ihr die fertige Flasche. Während Emilia Mona fütterte, machte Carolin noch etwas zu Essen für sich und ihre Freundinnen. Marina erzählte derweil von Alex‘ und ihrer neuen Arbeitsstellen und zeigte Fotos von der neuen Wohnung. In fünf Wochen war schon der Umzug. Emilia hatte zwar zu Carolin eine engere Freundschaft als zu Marina, aber trotzdem waren sie schon seit der Schulzeit immer ein tolles Dreierteam gewesen. Das sollte es dann bald nur noch auf eine große Distanz geben. Aber nur weil sie sich nicht mehr sooft sahen, hieß es ja nicht, dass sie nicht mehr befreundet waren. Dazu gab es schließlich sämtliche Kontaktmöglichkeiten per Handy und PC. Und so ein Kurzurlaub in Süddeutschland war bestimmt auch sehr schön. Sie wollten auf jeden Fall das Beste daraus machen und es sollte an ihrer Freundschaft nichts ändern. Trotz des kleinen oder auch großen Schocks über Marinas Umzug, verbrachten sie noch einen schönen Abend miteinander.
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Liebe auf den ersten Klick - Teil 2 - Ehrlich Brothers Fanfiction
FanficDieses ist die Fortsetzung von "Liebe auf den ersten Klick Teil 1" Hier geht es weiter mit Emilia und Chris. Die Geschichte ist frei erfunden und es entsprich nichts der Realität. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem H...