● Kapitel 3

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9. Dezember

»Schicke Jacke hast du da«, sage ich, als ich mich an das Geländer neben Erin lehne. Sie blickt auf und lacht leise. »Kakao? Ich wusste nicht, ob du Kaffee magst oder nicht.«

Sie schaut auf den Pappbecher und nimmt ihn an sich. »Kakao klingt super«, sagt sie und trinkt einen Schluck. »Mhm...«

»Gut«, sage ich und nippe an meinem Pappbecher, welcher mit Kaffee gefüllt ist. »Hält die Jacke auch warm?«

»Ja man, sogar wärmer als meine Alte«, grinst sie mich an und legt ihre Hände um den Becher. »Da wird mir bestimmt nicht mehr so schnell kalt.«

»Freut mich«, sage ich mit einem Lächeln.

Sie sieht mich an: »Warum kommst du eigentlich hierher um mich anzutreffen?«

»Weiß nicht... vielleicht liegt es daran, dass ich dich mag?«, meine ich schmunzelnd und sie grinst.

»Ich mag dich auch«, sagt sie dann. »Aber irgendwann wird man dich mit mir sehen, dann ist es blöd gelaufen.«

»Ach weißt du, Erin... das ist mir egal. Dumm gelaufen wär's nur, wenn du dich deswegen von mir abwendest«, meine ich, doch Erin schaut ernst drein, als zu grinsen oder schmunzeln. »Alles okay?«

»Ja, alles okay«, sagt sie. »Aber ich würde mich nicht abwenden, ich meine, du bist dann immer noch Louis Tomlinson, den ich hier an der Tower Bridge im Dezember 2013 kennenlernen durfte.«

»Aw, das hast du schön gesagt«, grinse ich und sie lacht auf. »Das war mein Ernst.«

»Klar und ich bin die Prinzessin von Dänemark«, meint sie sarkastisch.

»Hat Dänemark noch ein-«, fange ich an, doch Erin unterbricht mich mal wieder.

»Ein Königshaus? Ja«, grinst sie. »Ich hatte an der Grenze von Dänemark gelebt. Ich konnte einfach in einen Bus steigen und nach Kruså, auf Deutsch Krusau, fahren. Kostete mich nur 2,10 Euro.«

»Du kennst den Buspreis?«, frage ich sie und sie lacht leise.

»Ich kann mir Zahlen und Daten merken. Ich musste Zuhause so gut wie nie mit den Stadtbussen fahren, sondern mit einem Landbus. Die Fahrt kostete für mich immer 3,70 Euro. Für eine Jahreskarte musste man 135 Euro zahlen. Hört sich nach viel Geld an...«

»Also... früher hätte ich zugestimmt, heute ist es ein bisschen anders«, sage ich und lächle schief.

»Im Gegensatz zu früher hast du heute viel Geld, ja ich weiß«, sagt Erin. »Du steckst in der berühmtesten Boyband weltweit.«

»Da könntest du Recht haben«, sage ich, obwohl ich weiß, dass sie zu hundert Prozent recht hat.

»Ich habe Recht, mein Lieber«, sagt sie grinsend und nippt dann an ihren heißen Kakao. »Der schmeckt echt gut, woher hast du ihn?«

»Aus einem verdammt kleinen Café, wo ich nur Senioren sehen konnte - und eine fast erstickende 14-Jährige«, sage ich und Erin zieht die Augenbrauen zusammen, ehe sie leise lachen muss. »Das war nicht witzig, ich dachte, sie schreit noch das niedliche Café zusammen.«

Sie bricht in Gelächter aus und steckt mich mit ihrem Lachen an. Nach einiger Zeit jedoch beruhigen wir uns wieder.

»Ich hatte mir mal überlegt auf ein Konzert von euch zu gehen«, sagt sie grinsend.

Neugierig blicke ich sie an: »Und was hindert dich daran?«

»Erstens, alleine möchte ich nicht so gerne«, sagt sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht. »Zweitens, ich wollte mir das Kreischen und hysterische Heulen nicht antun.«

»Sie sind aber meine Fans...«, schmolle ich gespielt, doch Erin schaut mich ein wenig ernst an.

»Das, was ich gelesen habe, war aber auch nicht ganz nett«, sagt Erin dann. »Oder wie war das nochmal... sie wollen dich mit Luke Hemmings austauschen?«

Mein Gesicht versteinert sich ein bisschen und ein schmerzhaftes Ziehen geht durch meinen Körper.

»Louis, ich finde nicht, dass sie dich austauschen sollten«, meint Erin dann und hakt ihren Arm bei mir unter. »Luke passt nicht zu One Direction, meiner Meinung nach. Was wäre One Direction ohne dich? Ganz einfache Antwort: Es wäre nicht One Direction. Und außerdem, jedes Bandmitglied macht die Band aus. Sowohl bei One Direction auch bei 5 Seconds of summer.«

Mit ihren Worten zaubert sie mir ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

»Da ist das Lächeln, was ich so liebe«, sagt sie dann grinsend. »Noch ein bisschen mehr und es wäre perfekt.«

Bei ihrem Gesichtsausdruck muss ich anfangen zu lachen und sie kichert.

»Das ist ja noch besser, das liebe ich ja noch mehr«, schmunzelt sie und ich muss weiterhin lachen, bis sie mich anstupst und ich mich beruhige. »Weißt du, es ist mir ehrlich egal, was die Presse über dich sagt. Du bist ein toller Mensch.«

»Du auch, Erin, du auch«, sage ich und sie grinst.

»Ich weiß«, sagt sie und wirft ihr Haar zurück, welches sie eher verfehlt und sie wegen ihrem Fail lachen muss. »Hab ich schon mal gesagt, welches Lied ich sehr gerne mag?«

»Nein«, sage ich und sehe sie neugierig an. »Sag an.«

»Kommt drauf an, welche Band zu hören willst«, sagt sie dann grinsend. »Ich habe dort Little Mix, Arctic Monkeys, The Fray, Marina & the diamonds, 5 Seconds of summer und One Direction im Angebot.«

»Dann sag mir einfach alle«, meine ich und sie grinst.

»Angefangen bei Little Mix... dort sind es auf jeden Fall Wings, Good Enough und Little Me - ich erkenne mich selbst in dem Lied wieder, das ist der Wahnsinn. Gehen wir weiter zu Arctic Monkeys... dort habe ich Do I Wanna know?, Knee Socks - ich liebe Kniestrümpfe über alles, ich liebe es sie anzuziehen, genauso wie Latzhosen - und Why do you only call me when you're high?. Weiter zu The Fray, Heartless, Look after you und Wherever this goes. Hach... ich liebe dein Look after you-Cover«, sie sieht mich kurz verträumt an, dann grinst sie. »Marina & the diamonds... auf jeden Fall How to be a heartbreaker, Electra Heart, Miss Y, Power and Control und Starring Role. Oh mein Gott, ich liebe die Instrumentalversion von Starring Role. Es gibt da auch einen Mashup, der The sharpest bitch heißt, ich liebe diesen Mashup. Jetzt kommt 5 Seconds of summer und ich kann dir sagen, dass ziemlich lange What I like about you mein Lieblingslied war... sonst kommt noch die Acousticversion von Voodoo Doll, dazu zähle ich English Love Affair, Wrapped around your finger und Tomorrow never dies - du glaubst nicht, wie gerne ich zu diesem Lied eine Choreografie erstellen will, doch ich bin zu dämlich und unfähig um so etwas zu machen. Jetzt kommen wir zu One Direction. Kiss you, Up all night, Truly madly deeply, Magic, Rock me, Act my age, Story of my life, Night Changes, Stockholm Syndrome, What makes you beautiful und mein absoluter Favorit; No Control. Dieses Lied hat mich einfach verzaubert, das glaubst du nicht.«

»Du stehst also auf No Control?«, frage ich nach, während ich eine Augenbraue in die Höhe ziehe.

Sie grinst mich breit an: »Und wie!«

»Ich glaube, ich sollte dich mal zu einem Konzert mitnehmen«, meine ich dann kurzentschlossen und sie sieht mich überrascht an. »Ich meine es ernst.«

»Dein ernst?«, fragt sie nochmal nach, weshalb ich anfange zu lachen und sie daraufhin den Kopf schüttelt. »Gott bin ich dämlich, du hast ja gerade gesagt, dass es dein ernst ist.«

»Ich meine es wirklich ernst, Erin«, sage ich und grinse weiterhin.

Sie löst ihren Arm von meinem: »Ich glaube, wir sollten schweigsam in die Themse schauen und das Getränk, welches wir haben, genießen.«

»Ich liebe es aber mit dir zu reden«, sage ich und sie lacht. »Ich meine es ernst.«

»Ich auch«, sagt sie dann schmunzelnd und ich kann nicht anders, einfach zu grinsen.



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