4. Juli 2016
»Gehst du mit mir ins Schwimmbad?«, fragt mich Maylea mit großen Augen. Etwas blitzt durch ihre Augen, während sie mich grinsend ansieht.
»May«, sage ich grinsend. »Du hasst schwimmen.«
»Stimmt«, kichert sie und lässt sich neben mich ins weiche Gras fallen. »Was sollen wir jetzt machen?«
»Nichts?«
Sie lacht leise. »Das hilft auch total gegen die Langeweile«, meint sie dann. »Warum sitzt du nicht in der Sonne?«
»Ich verabscheue die Sonne, Schatten ist das geilste überhaupt«, meine ich daraufhin und grinse.
»Vampir«, meint May scherzhaft. »Du bist ein Vampir.«
»Und du bist Schneewittchen mit bunten Haaren«, sage ich und ziehe an einer bunten Haarsträhne. »Schneewittchen und der Vampir. Ein neuverfasstes Märchen von Maylea Josephine Johnson und Erin Diana Marin.«
May lacht laut los und ich grinse vor mich hin. »Ja genau«, sagt sie dann und zeigt mir den Vogel. »Wie lange willst du hier bleiben?«
»Wie lange willst du hier bleiben?«, frage ich sie und sie schaut mich irritiert an. »Wie oft warst du schon in London?«
»Noch gar kein mal, aber-«
»May, du bist 18 Jahre alt und du wolltest schon immer nach London«, meine ich, doch sie schüttelt den Kopf. »Entschuldige, du wirst ja am gleichen Tag wie ich 18, nur ich werde 22. Ups.«
»Reib es mir unter die Nase, dass ich nicht nach London darf und du da wohnst«, meint sie dann augenverdrehend. »Aber Dad wird mich nicht gehen lassen und mein Englisch könnte besser werden.«
»Englisch lernst du noch richtig zu sprechen«, meine ich lächelnd und stupse aufmunternd an. »Wenn ich das nächste Mal hier bin, dann nehme ich dich mit. Versprochen, Hon.«
»Mike hat mir geschrieben und meinte, dass du wiederkommen sollst, aber das ist ganz dir überlassen«, meint May dann leise. »Zudem sind sie sich unsicher, ob du überhaupt zurückkommen wirst.«
»Ich werde zurückkommen, May«, sage ich. »Es war ein Wunder, dass ich diese lange Zeit, in der ich das Buch geschrieben habe, ausgehalten habe.«
»Ich habe die Übersetzung im Buch im Übrigen gelesen«, meint May und ich sehe sie erwartungsvoll an. »Du bist eine der besten Autorinnen, die ich kenne. Du weißt ja, ich liebe Jodie Picoult.«
»Ja, sie ist eine tolle Schreiberin«, sage ich lächelnd. »Weißt du, ich werde, denke ich mal, Anfang nächsten Monats zurückfliegen.«
»Ich sage ihnen nichts, du solltest sie überraschen.«
DU LIEST GERADE
Tower Bridge
RandomVom ersten bis zum einunddreißigsten Dezember war sie an der Tower Bridge. Mal früh, mal spät, mal den ganzen Tag über, mal für ein paar Stunden. Sie hatte einen geregelten Tagesablauf - bis sie ihn kennenlernte. Und mit ihm geschahen Dinge, die sie...