● Kapitel 17

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Wenn ihr wissen wollt, wie die neu dazu kommenden Personen aussehen, dann schaut euch meine Notiz im Media an. :)

27. Dezember

»Ich wusste, dass du wieder herkommen wirst«, grinse ich selbstgefällig, was Erin nur zum Augenverdrehen bringt. »Hast du dir meine Worte durch den Kopf gehen lassen?«

»Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast; aber ja«, sagt sie dann seufzend, dann greift sie nach meinem Handgelenk. »Komm mit.«

»Wohin gehen wir?«, frage ich sie irritiert und überrascht zugleich. Sie zuckt mit den Schultern. »Willst du mich verarschen?«

»Nein«, sagt sie und grinst. »Du willst etwas von mir kennenlernen. Dann lernst du etwas von mir kennen und zwar mein Zuhause, mein jetziges, vor allem langweiliges Leben und meine wundervolle Familie, die ich gegen nichts austauschen würde.«

»Durch Leonora habe ich gestern erfahren, dass du noch einen kleinen Bruder hast«, sage ich und sie nickt. »Ich dachte, du hättest zwei Geschwister.«

»Du hast nie gefragt, wie viele ich genau habe«, sagt sie und zieht mich weiterhin von der Tower Bridge.

Ich weiß gar nicht, wie lange wir schon durch den Schnee stapfen, doch irgendwann bleibt sie vor einer weißen Villa stehen.

»Willkommen bei mir Zuhause«, sagt sie und ich staune nicht schlecht. Sie hat Kohle? Das erklärt auch, warum sie sich eine teure Gitarre und Klavierunterricht leisten konnte. Okay, es waren Geschenke für ihre Geschwister.

»Wow...«, sage ich positiv überrascht. »Damit hätte ich nicht gerechnet.«

Sie nickt. »Dachte ich mir, wenn ich ehrlich bin«, meint sie und geht auf die Villa zu - immer noch mein Handgelenk haltend.

Vor der Tür lässt sie mein Handgelenk los, holt aus ihrer Jackentasche einen Schlüssel heraus und schließt die Tür auf.

»Ich bin wieder Zuhause!«, ruft Erin einmal durch die Villa. Aus dem Wohnzimmer kommt Musik, von der Treppe hört man auch noch Musik (und schrägen Gesang), man hört Personen lachen und reden.

Erin zieht sich die Schuhe, Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe aus, und ich mache ihr es gleich, dann geht sie langsam in die Küche. »Hallo Emily«, begrüßt sie die Frau lächelnd, die in der Küche am Küchentisch sitzt und gerade dabei ist, ihre Kaffeetasse leerzutrinken. »Darf ich dir Louis vorstellen? Das ist ein sehr guter Kumpel von mir. Und Louis, das ist meine Stiefmutter Emily.«

»Freut mich dich kennenzulernen«, sagt Emily lächelnd, steht auf, stellt ihre mittlerweile leere Kaffeetasse in die Spüle und reicht mir dann die Hand, die ich kurz annehme und dann auch schon wieder loslasse. »Tut mir leid, dass ich nicht länger bleiben kann, aber ich muss in die Kanzlei... oh Gott, später ist noch der Gerichtstermin.«

»Viel Glück«, wünscht Erin ihrer Stiefmutter, bevor sie mit einem flüchtigen Kuss auf Erins Wange die Küche verlässt. Kurz darauf hört man schon die Tür zuknallen und das Auto fährt vom Hof.

»Du hast eine Stiefmutter?«, frage ich überrascht.

Erin nickt. »Ja, und Stiefgeschwister«, sagt sie und geht aus der Küche raus, um dann ins Wohnzimmer zu verschwinden. Natürlich folge ich ihr.

Vor dem Flachbildfernseher stehen zwei Teenager. Ein Mädchen und ein Junge. »Der Kleine dort ist Mike, mein kleiner Bruder, und das Mädchen neben ihm ist so etwas wie seine beste Freundin, in Wahrheit allerdings unsere Stiefschwester namens Isabella.«

»Oh mein Gott«, fällt es Isabella aus den Mund. »L-Lou-«

»Wunder dich nicht«, sagt Erin grinsend. »Directioner im Haus.«

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