Perfekte Männer und Limetten

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"Und wann triffst du den heißen Mister Stark wieder?" zischte Nick mir ins Ohr, während ich die Limetten für den heutigen Abend schnitt. "Ich habe ihn doch erst getroffen..." entgegnete ich wage und hoffte inständig, er würde es damit gut sein lassen. Doch Nick wäre nicht Nick, würde er nicht weiter nachhaken "Nun, es ist doch immerhin schon ein paar Tage her, oder?" er verschränkte die Arme und sah mich fragend an. Seufzend legte ich das Messer zur Seite und wischte meine Hände an der Schürze ab, die um meine Taille gebunden war.
"Nur weil wir Sex miteinander haben, heißt dies doch nicht, dass wir uns jeden Tag sehen müssen, oder?" antwortete ich und sah meinen besten Freund lächelnd an. Er kannte mich einfach zu gut und auch wenn ich ihm nicht erzählt hatte, dass ich Tony seit unserem letzten Treffen etwas aus dem Weg ging, so ahnte er sicher etwas.
Nick war ein Traum von einem Mann, er war groß, er hatte perfekte braune Augen, volles, schwarzes Haar und diese kleine Narbe über seiner Augenbraue verlieh ihm etwas Gefährliches. Ich kannte ihn schon von klein auf und nur dank ihm hatte ich so manches Drama in meinem Leben überstanden. Jede Frau die ich kannte, verliebte sich sofort in ihn und war dann bitterlich enttäuscht zu erfahren, dass der Gute dann doch lieber ihre Brüder daten würde.
Tja das Schicksal war manchmal eben hart zu uns Frauen, die perfekten Männer waren eben meist vergeben oder schwul.
"Wann wirst du ihm denn deine Liebe gestehen?" stichelte Nick in genau die richtige Wunde und grinste mich an. Ich liebte ihn, doch manchmal würde ich ihn gerne in unserem Eiskeller anketten und dort jämmerlich erfrieren lassen. Ich stöhnte und widmete mich weiter meinen Limetten, die ich fein säuberlich in die dafür vorgesehenen Behälter füllte. "Da gibt es nichts zu gestehen, wir haben Spaß und das war's dann auch" maulte ich, wich jedoch sicherheitshalber Nicks Blick aus.
"Jess, ich kenne dich ganz genau... Dieser sexy Mister Stark ist genau dein Typ und scheinbar auch echt eine Granate im Bett, sonst würdest du ihn nicht immer wieder an dein Höschen lassen" sein triumphierendes Lächeln erschien vor meinem Gesicht, als ich den Blick hob.
"Hörst du jetzt bitte mal damit auf?" ich verdrehte die Augen und schlug mit dem Geschirrtuch nach seinem muskulösen Oberarm.
"Seit wann bist du nicht mehr ehrlich zu mir?" maulte Nick und verschränkte wieder die Arme vor der Brust, während er mich dabei beobachtete wie ich die Gläser zurechtrückte. Er würde nicht eher Ruhe geben, bis ich ihm mein Innerstes zu Füßen ausgebreitet habe, so viel war klar!
"Ich habe mich nicht verliebt Nick... Ja wir haben ne Menge Spaß und ja er ist schon ein toller Kerl, aber..." "AHA! Wusste ich es doch!" unterbrach er mich lautstark und grinste breit.
"ABER!" wiederholte ich mit erhobenem Zeigefinger "Tony Stark ist ein Playboy und er genießt es Einer zu sein. Es wäre Selbstmord sich in einen Kerl wie ihn zu verlieben." ich zuckte mit den Schultern "...ich muss nur eben rechtzeitig die Reißleine ziehen und mich wieder in den Dating Djungel werfen" grinste ich Nick an und knuffte ihn mit dem Ellbogen in die Seite.
Stirnrunzelnd nickte er und stieß sich dann von der Anrichte ab "Wenn du ihn nicht mehr willst, kann ich ihn dann zum Spielen haben Jess?" fragte er schließlich und wackelte vergnügt mit den Augenbrauen. Lachend sah ich ihn an "Wahrscheinlich würde er dir sogar noch verfallen" kicherte ich und sah auf, als sich die Tür der Bar öffnete und die ersten Gäste eintraten, die mich davor bewahrten, den Anruf auf meinem Handy anzunehmen.
Eine Weile starrte ich auf das Display, auf dem Tony Stark's Bild aufploppte und schließlich wieder verschwand. Vielleicht würde ich dem guten Tony doch noch einen Besuch abstatten, das Gerede über ihn hatte mich tatsächlich wieder hungrig gemacht...

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