Welt aus - Gefühle an

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"Mach es dir bequem, hast du Hunger?" Tony sah sie an und zuckte dann mit den Schultern "Sicher hast du Hunger... ich auch..." beantwortete er murmelnd die Frage, während Jess sich mit großen Augen in seinem privaten Bereich umsah. Lächelnd tippte er auf dem Display seines Super-clear Smartphones herum und orderte für sie Beide ein ausgiebiges Abendessen vom Nobel-Italiener.


"Das ist..." lächelnd drehte Jess sich zu ihm um und breitete die Arme aus "...würde ich hier leben, würde mich wohl nie wieder Jemand außerhalb sehen". "Nun das wäre wirklich sehr schade.." schmunzelnd steckte Tony sein Smartphone zurück in die Hosentasche und ging einige Schritte auf sie zu. "DAS hier ist tatsächlich noch beeindruckender als die Villa..." fügte sie hinzu und drehte sich staunend um. "Du warst doch schon mal hier Jessica..." grinste er und beobachtete wie sie den Kopf hob und mit offenem Mund die Glasfassade seiner Werkstatt begutachtete. "Ja schon... aber da war ich wütend auf dich und..." sie zuckte beiläufig mit den Schultern und erwiderte seinen Blick mit funkelnden Augen "... in so einem Fall gibt man nur ungern zu wie toll man es eigentlich findet". "Nun, es freut mich zu hören, dass deine Wut nun verpufft ist und mein bescheidenes Heim dir gefällt" grinste er und schob seine Hände in die Hosentaschen. Tatsächlich freute er sich über dieses Kompliment aus ihrem Mund mehr als er geahnt hätte.


"Bescheiden.. pah!" entgegnete sie und nickte langsam, als ihr Blick auf die gemütliche Couch mit der kleinen Feuerstelle fiel "...langsam kann ich verstehen warum du immer so furchtbar arrogant bist" murmelte sie und ließ sich auf das weiche Polster sinken, ehe sie zu ihm aufblickte. "Arrogant? Ich?" Tony hob amüsiert die Augenbrauen und hielt sich eine Hand hinter das linke Ohr "Ich nenne es gesundes Selbstbewusstsein gepaart mit dem absoluten Wissen darüber, was man selbst so kann" stellte er klar und nahm neben der Frau Platz, die seine Worte mit einem Augenrollen quittierte. "Du bist wirklich unfassbar, Stark..." schüttelte sie den Kopf und ließ ihren Kopf auf die Lehne sinken, während sie ihn ansah. Wieder einmal überkam ihn der Wunsch sie zu berühren und zu wissen, dass diese Frau nur zu ihm gehörte - aber er hatte ihr ja alle Zeit der Welt versprochen.


Lächelnd erwiderte er ihren Blick und fragte sich was in ihrem Kopf wohl vor sich ging - zumindest außer diesem unschönen Vorfall mit diesem Nick. Noch immer konnte er nicht fassen, dass eine kluge Frau wie sie es war, mehrmals auf Typen wie ihn hereinfallen konnte und noch immer nicht dazu bereit war ihn anzuzeigen. Er erinnerte sich noch zu gut an die Situation damals, als Nick sie hatte sitzen lassen und sie wieder und wieder Entschuldigungen für sein Verhalten gefunden hatte. Nun, er hatte dennoch versprochen ihr zu helfen und daran würde er sich halten - mehr konnte er in diesem Fall nicht tun und es lag auch nicht an ihm, die Konsequenzen aus dieser Tat ziehen. Dennoch würde er diesen Typen im Auge behalten und in Zukunft darauf achten, dass Jess nicht noch einmal von ihm verletzt wurde.


"Ein Penny für deine Gedanken..." ertönte Jess' leise Stimme und holte ihn zurück in die Wirklichkeit. "Genau das Selbe habe ich mich eben auch gefragt" erwiderte er ebenso leise, woraufhin sie seufzend lächelte. "Tony..." sie blickte an ihm vorbei nach draußen und runzelte einen Moment lang die Stirn "...ist es schlimm, wenn ich diesen Abend einfach nur genießen und für ein paar Stunden die Realität aussperren möchte? Ich meine... ich bin hier weil wir dieses... Thema mit Nick...". Er hob seine Hand und legte sie sanft auf Ihre, die noch immer auf der Rückenlehne des Sofas ruhte, er spürte ihre zarte Haut unter seinen Fingern und verfluchte sich insgeheim für einen Moment dafür - im Moment quälte er sich selbst wohl am Meisten. "Finde ich nicht..." Jess drehte den Kopf und sah ihn bei diesen Worten an "...es ist okay auch mal die Welt auszusperren und so zu tun als wäre alles rosarot. Außerdem bist du hier, weil ich dich gerne in meiner Nähe habe..." entgegnete er und strich mit seinem Daumen über ihre Hand.


"Wie wär's, wir essen gemütlich zu Abend, sehen eventuell einen Film und währendessen lasse ich Jarvis schon mal arbeiten. Du kannst gerne im Gästezimmer schlafen und morgen machen wir uns dann ans Werk. Wie klingt das für dich?" schlug er vor und blickte sie prüfend an. Sicher würde sie ihm gleich klar machen, dass zwischen ihnen Beiden nichts laufen würde und... er seufzte leise als ihre blauen Augen ihn musterten. "Das klingt großartig..." lächelte sie ihn erleichtert an, ehe sie sich auf die Unterlippe biss "....darf... nur wenn du willst und das für dich nicht... seltsam ist... hast du eventuell bei dir noch Platz?" unsicher erwiderte sie seinen Blick und verzog dabei ihren Mund. "Schätzchen hier ist mehr als genug Platz." lachte er "Warum sollte das seltsam sein?". Stirnrunzelnd blickte sie auf ihre ineinander verschlungenen Finger und er folgte ihrem Blick - wann war DAS denn passiert? 

"Ich... ich meinte... in deinem Bett, also heute Nacht.." stellte sie richtig und hob erneut den Blick. Okay, DASS hatte er nun nicht erwartet!

"Du... du willst bei mir... in.. in meinem Bett...?" wiederholte er dümmlich - was normalerweise für ihn absolut normal war, schien jetzt irgendwie unwirklich und fast außergewöhnlich. Hatte sie das gerade wirklich gefragt oder war dies nur sein eigenes Wunschdenken gewesen? "Nur wenn es dir nichts ausmacht!" beeilte sie sich zu sagen und wollte ihre Hand unter seiner hervorziehen, doch er hielt sie fest. "Schätzchen, DU bist doch Diejenige die mich auf die Warteliste schiebt um sich darüber klar zu werden wie es weitergehen soll" erinnerte er sie lächelnd - so langsam schaffte sie es tatsächlich ihn zu verwirren. "Ich weiß Tony und es tut mir leid!" nickte sie langsam "Ich... ich würde das gerne versuchen und... nunja..." unentschlossen zuckte sie mit den Schultern und sah ihn an. "...und nunja..." wiederholte er leise und hob seine freie Hand, um sie auf Jess' Hinterkopf zu legen und sie zu sich heranzuziehen, während er sich nach vorn beugte. Ihr Atem striff sein Gesicht und er sah wie sie schluckte, als er mit seinen Lippen sanft über ihre striff.


"Du weißt das ich dich will Jessica..." murmelte er an ihrem Mund und hauchte ihr einen kaum spürbaren Kuss auf die Lippen "...ich habe mich schon längst für dich entschieden und wann immer du dazu bereit bist, bin ich es auch" fügte er hinzu, woraufhin sie stumm nickte. Gerade in dem Moment, als sie ihr Hand hob um sie an seine Wange zu legen, ertönte das Signal des Aufzuges und nur wenige Momente später erschien der Sicherheitsmitarbeiter mit dem bestellten Abendessen. Ohne den Blick von ihr abzuwenden leckte er sich über die Lippen und bemühte sich um ein entspanntes Lächeln "Merk dir wo wir waren Schätzchen... denn wir werden genau da nach dem Essen weitermachen. Versprochen." murmelte er und löste sich von ihr.


Ein schneller Blick in ihr Gesicht ließ ihn wissen, dass in ihr ein ähnliches Gefühlschaos herrschte wie in ihm selbst. Zufrieden lächelnd stand er auf und nickte dem Mitarbeiter zu, ehe er das Abendessen in Empfang nahm - schien ganz so, als würde der Abend doch noch perfekt werden.

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