Alles nur wegen Flint Maddows

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Tony sah dem gelben Wagen nach, in dem Jess gerade davonbrauste und ihn stehenließ. Was hatte er da nur getan? Er hatte sich ernsthaft auf dieses Essen mit ihr gefreut, nachdem ihm bereits gestern Abend die Idee gekommen war, sie einzuladen um einfach einen normalen, netten Abend mit ihr zu verbringen. Der Kuss in ihrer Wohnung hatte auch ihn durcheinander gebracht und ihm einige Stunden Schlaf gekostet, in denen er darüber nachgegrübelt hatte, warum er es nicht sein lassen konnte sie zu berühren. Nun, er war zu keinem befriedigendem Ergebniss gekommen und so hatte er diese Grübelei vorerst hinten angestellt.
Sie sah so hübsch aus, als sie heute in diesem Restaurant aufgetaucht und ihn angelächelt hatte - ja selbst als sie aufgrund seiner Koplimente rot wurde. Warum war ihm vorher nie aufgefallen wie sehr ihre Augen strahlten, wenn sie lachte? Selbst die Begeisterung, mit der sie ihr Essen verschlang, wirkte auf ihn ansteckend und er war froh, sich für diesen Abend mit ihr entschieden zu haben. Zwar wirkte es wie ein Date, doch Tony war sich noch nicht richtig sicher ob er sich dies auch genau so eingestehen wollte.
Dann kam Flint Maddows in dieses Restaurant und Tony ahnte, dass dieser ihn wieder einmal provizieren würde Dummheiten zu begehen. Flint war zwar nicht so reich wie er, aber reich genug um ein erhebliches Ansehen in Malibu's Clubs und Amerika's Elite zu genießen. Sie waren sich etliche Male auf diverser Party's über den Weg gelaufen, hatten sich einige Frauen geteilt und fast immer endete es damit, dass sie am nächsten Tag eine Menge Konsequenzen für ihr Verhalten tragen mussten. Nun sie waren eben jung, reich und Single - wer konnte es ihnen schon verübeln? Solange Tony zurückdenken konnte, hatte Flint versucht ihm seinen Ruf streitig zu machen und so ziemlich Alles getan, um ihn schlecht darstehen zu lassen.
Dann tauchte er in Jess' Abwesenheit an seinem Tisch auf und provizierte ihn mit seinem übliche Gehabe damit, nun doch in das Leben eines langweiligen Typen geschlüpft zu sein, der in einer Beziehung steckte, statt mit Models durch die Betten zu toben. Tony Stark - weltweit anerkanntes Genie - war voll und ganz darauf eingegangen und hatte weiterhin den arroganten Playboy gespielt um seinen hart erarbeiteten Ruf beizubehalten.
Er hatte sich mit allen Konsequenzen auf diesen Schwanzvergleich eingelassen!
Leider hatte er dies auf Kosten von Jess getan und war - wie er sich dabei eingestehen musste - nicht wirklich ehrlich gewesen. Selbst ein verblendeter Idiot wie er es war, wusste, dass er sich nicht aus Mitleid mit Jess abgab und dass sie sehr wohl seinem Geschmack ensprach, zeigte schon die unwiederlegbare Tatsache, dass er sie immer wieder berühren musste. In dem Moment, als er diese Dinge gesagt hatte, hatte er sie eigentlich schon bereut. Er hatte gehofft, dieser Typ würde einfach schnell wieder verschwinden, damit er seinen netten Abend mit Jess fortführen könnte...
Tony fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und stöhnte - was er heute getan hatte, war selbst für ein selbsternanntes Arschloch wie ihn mehr als nur schäbig! Er kramte in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel seines Sportwagens und dachte einen Moment darüber nach, was er nun tun sollte. Dieser Blick, den Jess ihm zugeworfen hatte - es war reine Abscheu gewesen und er hatte es verdient. Er hatte sie mit seinen Worten verletzt und dies war tatsächlich etwas, mit dem er nicht einfach so leben wollte. Sie hatten ihre Streitigkeiten gehabt, jedoch war sie immer fair zu ihm gewesen und hatte ihm sogar die unangenehme Entscheidung abgenommen, die Affäre zu beenden - bevor sie Gefühle zu ihm aufbaute.
Er fragte sich in diesem Moment, ob es nicht nun so war, dass er für sie mehr empfand als er es für eine einfache Affäre tun sollte. Nie hatte er eine dieser Frauen - mit denen er sonst schlief - zum Essen ausgeführt oder sich zu ihr in den Sand gesetzt um sie zu trösten - schon gar nicht eine andere Frau versetzt, die nackt in seinem Haus nach ihm rief, um für sie da zu sein.
Dieser Kuss gestern... er hatte Einiges in ihm geweckt, dass er nicht benennen konnte. Einiges, dass ihn verwirrte und worüber er sich bei diesem Essen vielleicht etwas klarer werden wollte - bevor er Alles in den Sand gesetzt hatte!
Seufzend nahm er auf dem Fahrersitz seines Sportwagens platz und beschloss diese Sache nun sofort mit ihr zu klären - noch hatte er eine Chance diesen unverzeihlichen Fehler zu erklären und vielleicht konnte sie ihm ja verzeihen. "Verschwinde einfach aus meinem Leben..." hatte sie gesagt und diese Worte hallten in seinem Kopf immer und immer wieder, als er den Weg nach Santa Monica einschlug - so einfach würde er es ihnen Beiden sicher nicht machen!

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